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Der Chaos-Pakt

Titel: Der Chaos-Pakt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. E. Modesitt jr.
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Sorgen.«
    »Allerdings. Ich weiß, dass ich nicht besser bin als alle anderen, vielleicht sogar schlechter. Wie kann ich mir dann selbst glauben, wenn ich mir sage, dass ich nicht wie Ryba werden will?«
    »Du bist aber nicht wie sie.«
    Nylan hoffte es, aber die Neigung zur Selbsttäuschung war eine grundlegende Eigenschaft aller Menschen und er war sich bewusst, dass er in dieser Hinsicht allzu menschlich war.

 
CXXX
     
    D as leise Zirpen der Grillen, Grashüpfer, Zikaden oder ihrer candarischen Gegenstücke erfüllte den Abend. Nylan musste aufstoßen, als er sich oberhalb ihres Lagers im Gras niederließ. Er wusste nicht, ob seine Verdauungsstörungen von den schmierigen Wasol-Wurzeln oder dem sättigenden, aber schweren Kürbisbrot herrührten. Er wusste nur, dass sich sein Bauch anfühlte, als hätte er Blei gegessen, dabei hatte er nicht einmal besonders viel zu sich genommen. Er sah sich einer schier endlosen Reihe rötlicher Brotlaibe gegenüber, die Sylenia voller Begeisterung im Keramikofen gebacken hatte. Der Vorrat hätte einen ganzen Zug Soldaten für eine ganze Jahreszeit ernähren können.
    »Nur einen halben Zug.« Ayrlyn kam fast geräuschlos zu ihm und setzte sich im kleinen Hain aus verkrüppelten Eichen neben ihn. Hier waren sie etwas abgeschieden von der Senke, wo Weryl, von Sylenia bewacht, leise schnarchte.
    Die verwachsenen Bäume, im Grunde kaum mehr als Büsche, stellten in den Hügeln am Flussufer die einzige Deckung dar. Sie hatten sich für die Straße durch die Hügel entschieden, weil Ayrlyn mit dem Wind geflogen war und herausgefunden hatte, dass dieser Weg gerader verlief. Sie konnten so die langsamer ziehenden cyadorischen Streitkräfte überholen, die der Straße am Flussufer folgten. Morgen würden sie die Feinde sehen, hatte Ayrlyn gesagt.
    »Ja, morgen.« Ayrlyn rutschte etwas hin und her, um sich auf dem harten Boden so bequem wie möglich einzurichten.
    »Was wollen wir tun, wenn sie uns finden oder wenn ihre Späher uns bemerken?«
    »Das wollte ich dich gerade fragen. Du bist doch der Ingenieur. Ich vertraue deinen Fähigkeiten.«
    »Danke für das Vertrauen, aber ich konnte diese Fähigkeit kaum einmal nutzbringend ...«
    »Du hast es geschafft, den Laserstrahl zu steuern und den Schwarzen Turm zu bauen. Ich glaube nicht, dass das einfach nur Erfahrung mit der Technik oder reines Glück war.« Ayrlyn klopfte ihm leicht auf die Schulter.
    »Das hier ist etwas anderes.«
    »Wieso?«
    »Hier gibt es überhaupt keine technische Grundlage mehr.«
    »Aber es muss ein System geben. Ich zitiere jetzt einen Ingenieur. Einen sehr guten Ingenieur.«
    »Danke. Aber der Kollege wusste nicht, was er da geredet hat. Er glaubte es nur.« Nylan hustete leise und drehte sich um. Der Boden war wirklich sehr hart.
    »Du hast die Trennschicht im Boden erwähnt«, drängte sie ihn.
    »Das ist beinahe wie eine Ladungsdifferenz. Wenn es zwischen zwei Kräften oder Energieladungen eine solche Differenz gibt, dann muss es eine Möglichkeit geben, dieses Ungleichgewicht in nutzbare Energie zu verwandeln.« Er zuckte mit den Achseln. »Ich habe nur noch nicht den Mechanismus gefunden, um dies zu bewerkstelligen.«
    »Du sprichst wie ein Ingenieur, aber vielleicht ist es einfacher als du denkst.«
    »Vielleicht.« Nylan war nicht überzeugt. Nichts war einfacher, als es schien. Seiner Erfahrung nach nicht. Und wenn es wirklich einmal einfacher war, dann musste man dafür einen unglaublich hohen Preis bezahlen. Hinzu kam noch, dass sie den Wald verlassen hatten, bevor er sich die Dinge wirklich zusammengereimt hatte, denn sie wussten beide, dass sie nicht mehr viel Zeit hatten. Er hatte gehofft, die Mosaiksteine auch noch unterwegs zusammensetzen zu können.
    Er schnaubte leise und fragte sich, ob sie durch diese Art von Mosaikarbeit für die Weißen Magier nicht sogar noch angreifbarer würden. Andererseits bestand eine gewisse Hoffnung, dass die Magier entweder weit entfernt waren oder sich auf die Schlachten konzentrieren mussten. Genau wie er konnten sie nicht überall zugleich sein. Hoffentlich.
    Das Zirpen der Insekten brach einen Augenblick ab und Nylan sah sich um. Er griff mit den Sinnen in die Dunkelheit hinaus und lächelte, als er ein Raubtier bemerkte, einem Fuchs nicht unähnlich, das einem kleinen, in einer Erdhöhle lebenden Nagetier nachstellte.
    Das Nagetier schoss in seinen Bau, der Fuchs kratzte noch eine Weile im Erdreich herum und trollte sich dann bergab ins Tal.
    »Das war

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