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Der Chaos-Pakt

Titel: Der Chaos-Pakt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. E. Modesitt jr.
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des Ambosses, den er auf einem Wagen mitgebracht hatte.
    »Als Unterpfand unserer Ehrlichkeit«, sagte Ayrlyn. Sie fasste leicht sein Handgelenk und ließ die Finger einen Augenblick liegen.
    Schweißtropfen bildeten sich auf der Stirn des Händlers.
    Nylan hätte beinahe gelacht, als er die Angst des Mannes spürte, aber er beschränkte sich darauf, mit den Sinnen zu beobachten, wie Ayrlyn die Kräfte der Ordnung um die infizierte Hand flocht und das Chaos und die Infektion zurückdrängte.
    »Jetzt wird es gut verheilen«, sagte sie.
    Skiodra schluckte und begann noch stärker zu schwitzen, als die Heilerin wieder aufstieg und dem großen Händler ein kleines Lächeln schenkte. Ryba runzelte etwas unwillig die Stirn, entspannte sich aber sofort wieder.
    Schließlich bezahlten sie ein halbes Dutzend Schwerter für knapp zwei Dutzend Fässer Weizenmehl, ein Fass Maismehl, zwei Fässer Maiskörner für die Hühner, einen zweiten Amboss für die Schmiede, zwei große Käselaibe und ein Fässchen Nägel.
    »Müssen wir wirklich immer diese Feilscherei über uns ergehen lassen?«, fragte Ryba, als die Wächterinnen, gefolgt vom schwer beladenen Wagen, den Hügel hinaufritten, während Skiodra und sein Gefolge sich auf der gewundenen Straße in Richtung Lornth entfernten.
    »Sie erwarten es anscheinend«, sagte Saryn. Sie sah sich noch einmal über die Schulter zu den Händlern um. Dicke Wolken zogen sich zusammen und kündigten für den Spätnachmittag ein Gewitter an. »Ayrlyns kleine Gefälligkeit hat den Preis ein wenig gesenkt, würde ich meinen.«
    Ayrlyn wischte sich eine Haarsträhne aus der Stirn, sagte aber nichts dazu.
    »Was meinst du, Ayrlyn?«, fragte Ryba.
    »Skiodra war nicht mit dem Herzen dabei. Er hatte Angst vor uns.«
    »Du hast seine Angst sicher noch verstärkt«, vermutete Ryba.
    »Wenn er an der Infektion gestorben wäre, und angesichts der schlechten medizinischen Versorgung auf diesem Planeten wäre das durchaus möglich gewesen, dann hätten wir uns einen anderen Händler abrichten müssen.«
    »Das würde ich lieber vermeiden«, sagte Nylan, denn er konnte sich gut erinnern, wie lange es gedauert hatte, bis Skiodra bereit gewesen war, mit ihnen zu handeln.
    »Warum ist er überhaupt gekommen?«, fragte Saryn. »Westwind liegt ja nicht gerade an einer Hauptstraße in Candar und er hatte auch noch Angst vor uns.«
    »Woanders gehen die Geschäfte schlecht«, vermutete Nylan.
    »Der Krieg ... nein, daran dürften Gallos oder Lornth nicht bankrott gegangen sein. Nicht wegen ein paar tausend Bewaffneten.«
    »Dann gibt es einen anderen Grund«, überlegte Nylan. »Vielleicht die Überschwemmungen in Cyador.«
    »Bist du sicher, dass er das nicht nur erfunden hat?«, wollte Ryba wissen.
    »Ich glaube nicht«, sagte Nylan achselzuckend. »Aber sicher bin ich nicht. Wir müssen Augen und Ohren offen halten.«
    »Das ist angesichts der vielen Händler, die durch die Westhörner kommen, sicher kein Problem«, schnaubte Ryba.
    Nylan und Ayrlyn, die hinter ihr ritten, wechselten einen verwunderten Blick.
    »Es ist das erste Mal, dass Skiodra keinen Trick versucht hat«, erklärte Saryn.
    »Es ist auch das erste Mal, dass wir zwei Heere ausgelöscht haben«, erwiderte Ryba. Sie zog eine ihrer Klingen und machte im Reiten ein paar Übungen.
    Effama ließ hinter ihnen die Zügel des Zugpferdes knallen und der Wagen fuhr langsam und krachend den feuchten Hang hinauf. Dahinter, auf der gepflasterten Straße, würde er leichter vorankommen.
    »Ich hätte gern mehr Mehl gekauft«, sagte Nylan zu Ayrlyn. »Aber er hatte keines mehr, obwohl er wusste, dass wir es kaufen würden. Deshalb glaube ich, dass er in Bezug auf die Überschwemmungen die Wahrheit gesagt hat.«
    »Also schon wieder Cyador. Warum haben wir noch nie von diesem Land gehört?«
    »Vielleicht schirmen sie sich stark ab wie die Rationalisten.«
    »In einer derart unterentwickelten Kultur?«, warf Saryn ein, die vor ihnen ritt. Sie drehte sich kurz um.
    »In einer unterentwickelten Kultur ist das sogar noch einfacher«, widersprach der Ingenieur.
    Ayrlyn schauderte und knöpfte ihre Jacke zu, als sie die Hügelkuppe erreichten, wo der Wind schärfer war.
    Nylan ritt selbst zu den Ställen hinauf, während Ryba schon auf der Zufahrt vor dem Turm abstieg und ihr Pferd von einer Wächterin aus Llyselles Zug an der Schmiede vorbei zu der Schlucht führen ließ, wo die Ställe standen.
    Ayrlyn ritt neben Nylan. Sie schien nachdenklich.
    Nachdem sie die

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