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Der Chaos-Pakt

Titel: Der Chaos-Pakt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. E. Modesitt jr.
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abschüssige Tal erstreckte, dann zum dichten Blätterdach auf der linken Seite der Straße, wo die Bäume in sumpfigem Gelände standen. Das Grünzeug war dicht genug, um alles Mögliche zu verbergen, Banditen eingeschlossen.
    »Ryba wird sich um die kümmern, die noch übrig sind«, meinte Ayrlyn.
    »Auf die gleiche Weise, wie sie sich um alles andere kümmert«, meinte Nylan sarkastisch. »Mit einer Klinge, die schärfer ist und schneller zustößt als die der Gegner.« Er blickte wieder blinzelnd zur Straße vor ihnen. Der Gedanke an Räuber beunruhigte ihn, auch wenn er den Grund nicht nennen konnte.
    »Du machst dir Sorgen.«
    Der Ingenieur nickte.
    »Wir müssen eben einfach so vorsichtig wie möglich sein.«
    »Ich hoffe, das wird reichen.« Nach kurzem Überlegen fügte er hinzu: »Es würde auch helfen, wenn Ryba ein paar Furten durch die Flüsse anlegen und Brücken bauen ließe.« Nylan wischte sich die Stirn ab.
    »Immer noch ganz der Ingenieur, wie ich sehe«, erwiderte Ayrlyn lachend.
    »Das werde ich wohl nie ganz abstreifen können.« Er versuchte, seine Jacke weiter aufzuknöpfen, aber als Weryl, der bisher geschlafen hatte, unruhig strampelte, hielt er inne. Ayrlyn trug die Jacke noch fast ganz geschlossen. Er hoffte, im Tiefland wäre es nicht zu heiß. Zwischen nacktem Überleben unter Qualen und einem halbwegs erträglichen Leben bestand ein gewaltiger Unterschied.
    »Waaa...« Weryl wand sich im Tragesack und Nylan konnte spüren, wie unwohl sich sein Sohn fühlte. Schon wieder! Der Gestank bestätigte, was Nylan längst gespürt hatte.
    »Wir müssen schon wieder anhalten.« Der Schmied hätte beinahe laut gelacht, als er Ayrlyns Gesichtsausdruck sah. »Du warst doch diejenige, die sagte, es wäre kein Problem, mit ihm zu reisen.«
    »Ich war wohl etwas vorschnell mit meinem Urteil.«
    Sie mussten noch fast eine Meile reiten, bis sie in den Einschnitt hinuntersteigen und eine Stelle suchen konnten, wo es einen halbwegs flachen und von Unterholz freien Zugang zum Wasser gab. Schließlich fanden sie sogar eine kleine Sandbank.
    Nylan befreite Weryl aus dem Tragesack, hängte diesen über einen niedrigen Ast einer Weide und zog Weryl die weiten Hosen aus. Die Hose selbst war trocken, der Dunkelheit sei Dank, aber das Tuch darunter war durchnässt.
    Nylan holte tief Luft und ging zum Wasser.
    Als er das kalte Wasser auf der Haut spürte, begann Weryl sofort zu weinen.
    »Tut mir Leid, kleiner Kerl«, sagte Nylan, »aber du magst den Schmutz doch selbst nicht und mich stört der Geruch.«
    In das Weinen mischte sich ein Schluchzen, das allmählich nachließ, als Nylan seinen Sohn mit trockenen Sachen ausgestattet hatte.
    »Kannst du ihn halten, während ich die schmutzige Windel auswasche?«, wandte Nylan sich an Ayrlyn.
    »Ich hätte dir auch mit den Windeln geholfen, aber du bist ohne mich anscheinend ganz gut zurechtgekommen. Es sieht fast so aus, als würdest du den Wechsel der Wäsche auf die gleiche Weise angehen, wie ein Ingenieur seine technischen Probleme löst.«
    »So sieht es wohl aus. Es geht ja im Prinzip tatsächlich um Abfallbeseitigung.«
    »Er ist doch dein Sohn, kein Abfallbeseitigungsproblem.«
    »Er ist mein Sohn, aber das lindert nicht den Gestank und bekämpft nicht den Dreck.« Nylan übergab Weryl an Ayrlyn, die den Kiemen auf die Schulter hob, um ihm den Rücken zu tätscheln und ihn zu wiegen.
    Nylans Hände waren vom kalten Wasser gerötet, als er die Sachen ausgespült hatte. »Ich muss sie an den Satteltaschen festbinden, damit sie unterwegs trocknen.«
    »Ich glaube, er hat auch Hunger«, meinte Ayrlyn.
    »Wir können es mit den Biskuits und etwas Wasser versuchen.« Nachdem er die Tücher an den Satteltaschen befestigt hatte, öffnete der Ingenieur Weryls Vorratsbeutel.
    Babyflaschen gab es in Westwind nicht, weil die Kinder gestillt wurden, aber im Beutel befand sich eine handgeschnitzte Schnabeltasse mit einem Deckel. Nylan atmete erleichtert auf, als er die Tasse sah.
    »Lass mich das Wasser untersuchen«, bot Ayrlyn an. Sie prüfte es mit den Sinnen und sagte nach ein paar Augenblicken: »Es scheint in Ordnung zu sein. Hier gibt es wohl keine Nagetiere, die im Wasser leben. Jedenfalls habe ich keine gesehen. Diese Tiere verderben manchmal das Wasser.«
    Nylan füllte die Tasse und setzte den Deckel darauf. Er fragte sich immer noch, wie er es schaffen sollte, dem Jungen genug Abwechslung zu bieten, damit er eine ausgewogene Ernährung bekam, aber Weryl kaute

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