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Der Chaos-Pakt

Titel: Der Chaos-Pakt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. E. Modesitt jr.
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zurückzugewinnen. Als Relyn fortging, war er, obwohl er mit der linken Hand kämpfte und rechts ein Messer auf die Klammer gesetzt hatte, ein besserer Schwertkämpfer als zuvor.«
    Zeldyan schwieg, trank noch einen Schluck Saft. »Warum seid Ihr fortgegangen?«
    »Weil es mir auf dem Dach der Welt zu kalt ist, weil ich Nylan liebe und weil er gehen musste.«
    Nylan stand rasch auf, um Weryl von dem Tisch abzuhalten, auf dem die Schwerter lagen.
    »Dennoch trägt er das Kind. Ist das bei Euch Engeln so üblich?«
    »Weryl ist sein Sohn, warum sollte er nicht seinen Sohn tragen?«
    Zeldyan lachte, dann runzelte sie die Stirn. »Ich wünschte, Sillek hätte das hören können. Wie auch immer, Ihr habt Gutes getan, ohne überhaupt davon zu wissen.«
    Jetzt war es an Ayrlyn und Nylan, ein verwirrtes Gesicht zu machen.
    »Relyn ist mein Bruder. Ich wünsche mir zwar, dass er nach Lornth zurückkehren kann, aber ich fürchte, sein Urteil trifft zu. Er würde Jahr um Jahr und Tag um Tag kämpfen müssen, um seine Ehre zu behaupten.« Sie wandte sich wieder an Ayrlyn. »Sillek hat, offenbar nicht ganz unberechtigt, Eure Ansichten über die Ehre in gewissem Maße geteilt.«
    Nylan räusperte sich. »Wenn es nicht zu anmaßend ist, Regentin Zeldyan, darf ich fragen, warum Ihr uns sprechen wolltet?«
    »Ich wollte mit meinen eigenen Augen Engel sehen, um herauszufinden, ob sie wirklich Schwarze Dämonen sind.«
    »Warum glaubt man dies von uns?«
    »Was sonst sollte man glauben nach allem, was Ihr getan habt?«
    »Und was wollt Ihr nun von uns?«, fragte Ayrlyn nicht ohne eine gewisse Schärfe.
    »Habt Ihr schon einmal von Cyador gehört, dem alten Weißen Land?«
    »Erst vor kurzem haben wir davon gehört. In einer Schriftrolle wurde ein altes Land erwähnt, in dem die Baumeister die Flüsse kanalisiert und weiße Städte errichtet hätten. Später hat auch ein Händler den Namen erwähnt«, erklärte Ayrlyn. »Er hat uns berichtet, die Händler aus Cyador hätten in Certis und Gallos genug Weizen gekauft, um die Preise in die Höhe zu treiben. Und er sagte, sie ließen dort keine ausländischen Händler ins Land.«
    »Ja, sie weisen alle Ausländer ab und töten jeden, auf den sie innerhalb ihrer Grenzen stoßen.« Zeldyan sprach, als wäre es nichts Besonderes. »Einst, so heißt es, hätten sie auch den größten Teil des heutigen Lornth beherrscht, einschließlich des Kupferbergwerks in Cerlyn. Sie haben die Rückgabe der Mine verlangt und unsere Späher berichten, dass eine mächtige Streitmacht von Spiegellanzenkämpfern gegen die Grashügel vorrückt.«
    Als die Spiegellanzenkämpfer erwähnt wurden, wechselten Nylan und Ayrlyn einen Blick.
    »Was wisst Ihr davon?«, fragte Zeldyan scharf.
    »Im Grunde nicht viel. Aber diejenigen, die unser Schiff zerstört haben, benutzten dazu Spiegeltürme und wir haben uns oft gefragt, ob die Weißen Dämonen Eurer Legenden möglicherweise von den Vorfahren unserer Feinde abstammen.«
    »Könnt Ihr lesen?«
    Nylan unterdrückte ein Lächeln und sagte: »Wir können Eure und unsere eigene Schrift lesen.«
    »Gelehrte, Engel und Krieger – wahrhaft eine seltsame Mischung.«
    »Nicht seltsamer als Ihr, meine Dame«, erwiderte Nylan.
    »Ja, und wenn man anders ist als die anderen, hat man oft einen hohen Preis zu bezahlen.« Zeldyan hustete. »Wenn Ihr Euch eingerichtet habt, steht es Euch frei, die alten Schriftrollen im Turm zu studieren. Manche drehen sich um die Weißen und vielleicht findet Ihr dort nützliche Hinweise – immer vorausgesetzt, Ihr wollt in Lornth bleiben und uns gegen Cyador helfen.«
    Nylan sah Ayrlyn an, die fast unmerklich nickte. »Wir werden gern bleiben und Euch helfen, so gut wir es vermögen ...«
    »Ich möchte von Euch wissen, welche Hilfe Ihr überhaupt anzubieten habt«, unterbrach Zeldyan ihn, als hätte sie es nicht anders erwartet.
    Nylan gewann den Eindruck, dass die blonde Frau erheblich mehr wusste, als sie durchblicken ließ.
    »Ich fürchte, es ist nicht sehr viel«, gab Nylan zu. »Wir haben keine zerstörerischen Feuerkugeln wie die Weißen Magier. Ich bin Schmied. Vielleicht kann ich Waffen entwickeln, die Euch helfen, aber ich bin mit Euren Möglichkeiten nicht sehr vertraut.«
    »Ihr wart gut genug mit unseren Möglichkeiten vertraut, um zwei Heere zu vernichten. Das sollte Euch doch etwas Mut machen.« Zeldyan sah Ayrlyn an.
    Nylan stand noch einmal auf, um Weryl von den Schwertern abzuhalten und zurück zur Kommode zu dirigieren.
    »Ich

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