Der Clan
schien sich ständig zu fragen, ob er wirklich imstande sei, zu befriedigen, und bemühte sich eifrig, es zu tun. Wahrscheinlich wollte er mindestens so sehr sich selbst beweisen wie ihr, daß er dazu imstande war. Obwohl er klein war, war er gut ausgestattet. Und er hatte Erfahrung. Er bestieg sie zwar wie ein Hengst, gestattete sich aber auch kleinere Veränderungen in seiner wie in ihrer Stellung, um stets so tief wie möglich in sie einzudringen und ihrer beider Lustgefühle nach Kräften zu variieren.
Weil Cindy aufgehört hatte, die Pille zu nehmen, verwendeten sie immer Kondome.
Im Herbst 1985 ging der neugestaltete Stallion an die Händler. Er war niedriger geworden, und schlanker. Cindy protestierte nicht mehr dagegen, daß sie verpflichtet war, ihn ein paar Wochen lang zu fahren. Er war eine Spur stärker als sein Vorgängermodell. Praktisch alle verkauften Wagen hatten Klimaanlage. Der Kompressor verbrauchte zwar mehr Treibstoff, dafür mußte man aber auch bergab nicht herunterschalten. Der Wagen schlug auf Anhieb ein.
Artikel über das Stallion -Werk erschienen nicht nur in Fachblättern, sondern sogar in Publikumszeitschriften. Händler berichteten, daß es immerhin einige Käufer gebe, die erklärten, der Wagen gefalle ihnen, weil sie gehört hätten, er werde nach höchsten Qualitätsmaßstäben und in der modernsten automatisierten Fabrik gebaut.
Der neue Stallion galt bald als »weiterer Erfolg« Angelo Perinos.
4
Angelo Perinos Sohn John war inzwischen dreizehn Jahre alt und galt allgemein als hübscher Junge. Er war groß und muskulös mit dunklen Augen und Haaren, spielte Lacrosse und Tennis und hatte bereits einige Preise beim Schwimmen gewonnen. Die Mädchen begannen sich für ihn zu interessieren, und wenn sie ihn anriefen, war das Telefon stundenlang mit ihrem Kichern und Gackern blockiert. Einladungen zu Parties flatterten immer öfter ins Haus; einige dieser Teenie-Parties erwiesen sich schon als ausgesprochene Schmuseveranstaltungen.
Da war beispielsweise Sondra Mead. Sie wurde im Frühjahr fünfzehn, und ihre Eltern hatten ihr zu diesem bedeutenden Anlaß die erste »erwachsene« Geburtstagsparty versprochen, nämlich eine, bei der sie nicht mehr als Aufpasser anwesend waren; allerdings gegen das Versprechen, daß kein Alkohol getrunken werde. Ansonsten aber sollten sie tun dürfen, was sie wollten.
Die Meads lebten in einer großen Villa. Sie hatten ein Naturstein-nebenhaus, das einst eine Kutscherremise gewesen war, zum Partyhaus umbauen lassen und nützten es auch selbst für diesen Zweck. Da gab es Billard- und Tischtennistische und sogar einen Roulettetisch sowie eine - verschließbare - Bar.
Sondra, die meistens Buffy gerufen wurde, lud auch John Perino zu ihrer Party ein. Nicht, daß sie ihn für sich selbst ausgesucht hätte. Sie lud noch andere Jungs ein. Aber als er annahm, verkündete sie dies dennoch triumphierend in ihrer Klasse in der Greenwich Academy.
»Denkt euch mal, wer kommt? John Perino!«
»Ohhhh!«
Die Party begann um sieben. Cindy hatte zwar angekündigt, John um zehn mit dem Auto abzuholen, aber Sondras Mutter sagte, sie fahre ohnehin jemanden heim, der in Johns Nähe wohnte, da könne sie auch ihn gleich absetzen.
Er hatte einen kastanienbraunen Cashmere-Sweater zu einem offenen weißen Hemd an und dazu anthrazitschwarze Hosen. Sein Geschenk für Sondra hatte Cindy ausgesucht: einen Seidenschal.
John war nicht der schüchterne Typ. Er war schon recht selbstsicher. Als er Buffy sein Geschenk überreichte und sie ihn dafür küßte, war er weit entfernt davon, verlegen zu sein.
Aber auch die anderen Partygäste waren nicht von der schüchternen Sorte oder dem anderen Geschlecht gegenüber verschämt oder verlegen. Keine Rede davon, daß sie sich wie einst gruppenweise in den verschiedenen Ecken des Raumes zusammengeballt hätten, hier die Jungs, dort die Mädchen. Statt dessen pflegten sie die lockere gemischte Partyatmosphäre, wie sie es von ihren Eltern kannten, und bald begann man auch zu tanzen. Buffy beschäftigte sich zielstrebig mit John und wartete darauf, daß er sie aufforderte. Er tat es.
Sie war blond, sanft und geschmeidig und eine auffallende Schönheit, schon größer als manche der anwesenden Jungs, wenn auch nicht größer als John. Ihre Figur war bereits ziemlich entwickelt, vermutlich sogar schon endgültig. Auch das unterschied sie von den meisten anderen Mädchen der Party. Sie hatte ein wenig Lippenstift aufgelegt, pink, und
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