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Der Clan

Titel: Der Clan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannter Autor
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Ihnen mehr als fünfhundert -fünfzig bezahlt. Selbst wenn Ihre Firma nicht im Abzahlungsverzug ist, besteht doch die Tatsache, daß sie schwer schuldenbelastet ist.«
    »Das ist alles Geld, was der verdammte Perino für uns aufnehmen mußte, um dieses irre neue Werk zu bauen«, grummelte Loren.
    »Das aber Ihr derzeit wertvollstes Anlagevermögen ist«, sagte Froelich sogleich.
    Roberta blockte kopfschüttelnd ab. »Ihr neues Angebot ist enttäuschend.«
    »Sie müssen das auch von meinem Standpunkt aus sehen«, sagte Froelich. »Nämlich in der derzeitigen Situation sehr teuren Geldes. Wenn ich sechshundertfünfzig biete, muß ich sie ebenfalls allen Aktionären anbieten. Wenn sie akzeptieren, muß ich sechshundertfünfzig Millionen aufbringen. Und nun betrachten Sie die Sache von Ihrem Standpunkt aus. Bei einem Preis von sechshundertfünfzig ist Ihr Anteil allein hundertzweiundsechzigeinhalb Millionen wert.
    Zugegeben, daß es bei achthundertfünfzig Kurs fünfzig Millionen mehr wären. Aber auch so sind sie dann immer noch ziemlich reiche Leute. Und Sie sind die ganze Arbeit und alle Sorgen über die Firma los.«
    Loren nickte dazu. »Selbst wenn die Steuern davon weg sind, kann ich mir immer noch eine erstklassige Bleibe in Paris und eine Jacht in St. Tropez leisten.«
    Roberta erkundigte sich: »Machen Sie uns ein schriftliches Angebot?«
    »Gewiß doch«, beeilte sich Froelich zu versichern. »Ich muß ja auch einige Forderungen stellen. Ich muß natürlich die kontrollierende Mehrheit erwerben. Dazu ist es nötig, außer den Ihrigen auch die Aktien der Hardeman-Stiftung zu übernehmen. Selbstverständlich können Sie nicht erwarten, daß ich die gesamten sechshundertfünfzig Millionen auf einen Schlag aufbringe, also auch Ihre hun-dertzweiundsechzigeinhalb Millionen nicht gleich bar auf den Tisch lege. Meine Partner und ich werden Ihnen ein Teil in bar, einen Teil in Schuldverschreibungen und einen dritten Teil in Garantien auf Ihre eigenen Aktien anbieten. Letztere werden so gehalten sein, daß Ihnen ein nennenswerter Gewinn verbleibt, falls Sie sie abstoßen oder die Garantie in Anspruch nehmen wollen. Aber wie ich schon sagte, alles in allem gehen Sie aus dem Geschäft immerhin noch als sehr, sehr reiche Leute hervor. Die Luxuswohnung in Paris und die Jacht in St. Tropez können Sie dann aus der Hosentasche bezahlen.«
    Loren lächelte träge. »Schön. Ich muß natürlich erst die Unterlagen sehen und sie von meinen Anwälten und Finanzleuten durcharbeiten lassen. Aber ich denke doch, wir sind im Geschäft miteinander.«
    4
    »Hör mal, ich denke keineswegs, daß wir im Geschäft mit ihm sind«, sagte Roberta, als Froelich gegangen war.
    Sie saß in der Küche und trank Kaffee. Loren war inzwischen wieder splitternackt und wusch Geschirr vor, um es dann in die
    Spülmaschine zu packen. In letzter Zeit bat er sie nicht mehr um Züchtigungen. Er könne die Schmerzen nicht mehr aushalten, begründete er es. Doch gelegentlich traktierte sie ihn trotzdem noch mit der Peitsche, die auch jetzt auf dem Tisch lag und, seit er mit dem Abräumen des Tisches und dem Laden des Geschirrspülers begonnen hatte. Bereits zweimal war sie von ihr benützt worden, hatte sie auf sein bloßes Hinterteil geknallt. Da hatte er aufgeschrien und war wild herumgehüpft.
    »Komm her«, befahl sie ihm, und er kam und kniete sich vor ihr nieder. »Zuerst waren es achthundertfünfzig«, sagte sie, »und jetzt auf einmal sechshundertfünfzig, und nicht in bar, sondern in windigem Geld. Da wird es noch weniger.«
    »Sieh mal, ich werde heuer sechzig«, sagte er. »Und wenn wir nur zwanzig Millionen kriegen, reicht das doch immer noch, um uns gemütlich zur Ruhe zu setzen und gut zu leben. Es muß ja nicht unbedingt Paris sein.«
    »Ist das wirklich alles, was du willst?«
    »Ich will noch ein wenig leben, Roberta! Ich will hingehen können, wo ich Lust habe, und wo ich vor allem nicht ständig den Namen Angelo Perino hören muß. Der bekommt mit diesem Geschäft sowieso seine allerletzte Ohrfeige. Nummer eins hätte ihn nicht besser herwatschen können.«
    »Na gut«, sagte sie. »Es ist deine Entscheidung.«
    Er hob den Kopf zu ihr empor und blickte ihr in die Augen. Dann nickte er. »Ich verkaufe«, sagte er.
    5
    Sie saß auf der Couch in Angelos Suite im Hyatt Regent in Houston. Es war zehn Uhr vormittags. Sie hatte ihn in der Lobbybar gesehen, als sie gestern abend angekommen war. Er war mit einer Frau zusammengewesen. Deshalb hatte

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