Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Der Clan

Titel: Der Clan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannter Autor
Vom Netzwerk:
Schuhe von sich, beugte sich hinunter, um die Socken herunterzuziehen, zog sich dann das Sweatshirt über den Kopf und stieg aus den Jeans. Ohne weiteres Zögern streifte er schließlich auch seine Unterhose ab. Dann stieg er nackt auf das Modellpodium und nahm seine Pose ein, wie sie das noch unvollendete Bild auf der Staffelei zeigte. Er war ganz ernst und sachlich, aber auch völlig ungezwungen.
    Cindy versuchte, ihn nicht zu aufdringlich anzustarren, obwohl es keinen Unterschied machte, weil seine Pose ohnehin verlangte, daß er das Gesicht von ihr abwandte. Er hatte eine richtige Jünglingsfigur, Brustkorb und Schulter noch schmal, wenn auch harte Muskeln an seinen Armen und Beinen bewiesen, daß er Sport trieb. Aber seine Haut war weiß. Keinerlei Sonnenbräune. Auch keinerlei Körperhaare, mit Ausnahme eines geringen und dünnen, hellbraunen Schamhaarwuchses. Cindy hätte nicht sagen können, ob sein Glied schlaff oder halb erigiert war. Es war bemerkenswert lang, aber auch knabenhaft dünn und hing in einer leichten Krümmung über seinem Skrotum.
    »Amandas Malerei«, sagte er von sich aus zu Cindy, ohne den Kopf zu wenden, »gefällt mir. Es ist viel leichter, Aktmodell zu stehen, wenn man weiß, daß es für eine wirklich gute und seriöse Malerin ist.«
    »Ja, ich weiß«, antwortete Cindy. »Ich habe ihr auch schon Modell gestanden.«
    »Ach ja? Auch so?«
    »Ja, auch so.«
    Das Glied des Jungen bewegte sich ein wenig, als habe die Vorstellung von ihr im nackten Zustand fast den Impuls zu einer Erektion ausgelöst.
    »Ihr wohnt doch draußen auf dem Land, Greg, nicht?« sagte Amanda.
    »Na ja, Land, was heißt Land«, erklärte Greg. »Jedenfalls wohnen wir da nicht in einem der großen Landsitze dort.«
    »Die Perinos denken daran, hierher nach Greenwich zu ziehen.«
    »Ach, tatsächlich? Mein Onkel ist Grundstücksmakler«, erklärte Greg.
    »Dann geben wir ihm doch mal ihre Adresse«, sagte Amanda.
    »Die Schulen hier sind ganz gut«, meinte Greg sachlich.
    Cindy ging in die Küche und schenkte sich noch eine Tasse Kaffee ein. Als sie durch die Küchentür kauf die geschäftige Künstlerin blickte, wie sie stirnrunzelnd eifrig an ihrer Staffelei arbeitete, mit dem unbefangenen Teenager als Aktmodell, dessen Eltern ihm dies sogar schriftlich erlaubten, fand sie, daß sie, falls diese Szene wirklich charakteristisch für hier sein, ganz gerne nach Greenwich ziehen würde.
    Ganz so leicht war es jedoch nicht. Und nach weiteren zwei Wochen war Cindy zu der Ansicht gekommen, eigentlich doch nicht nach Greenwich ziehen zu wollen. Dafür hatte allerdings inzwischen Angelo seinerseits den Entschluß gefaßt, daß sie sehr wohl dorthin ziehen könnten. Nach allem, was sie erlebt hatten ...
    Gregs Onkel, der Makler David Schroeder, hatte die Perinos in seinem Büro empfangen und ihnen Angebote vorgelegt. Immobilien in Greenwich waren teuer, und bald war klar, daß sie für ein Objekt, das für sie in Frage kam, mindestens eine Viertelmillion hinlegen mußten.
    Nach Durchsicht seiner Angebotsliste schlug Schroeder vor, ein paar der Häuser zu besichtigen. Er war groß, sah gut aus, hatte dichtes, weißes Haar und ein ständig gerötetes Gesicht. Er fuhr einen silbergrauen Mercedes und war von demonstrativer und ausgesuchter Höflichkeit. Er hielt Cindy die hintere Wagentür auf und bot ihr die Hand als Einstiegshilfe.
    Zuerst fuhr er sie in einen Stadtteil namens Cos Cob, wo sie durch ein paar eher unattraktive Gewerbe straßen, dann aber in eine reine Wohngegend kamen. Die Häuser, die er ihnen dort zeigte, waren nicht übel, aber nichts Besonderes. Die umliegenden Häuser waren auch alle gepflegt mit sorgsam gemähtem Rasen rundherum, aber Cindy entging nicht, daß in manchen bis zu fünf Wagen in den Garagen, in der Einfahrt und draußen um Straßenrand standen, manche sichtlich alt und nicht in bestem Zustand. Sogar Kleinlaster und Lieferwagen parkten da und dort vor diesen Häusern.
    »Das kann doch nicht in ganz Greenwich so sein«, sagte sie.»Ich habe vom Hinterland gehört und von Riverside. Können wir nicht mal dort etwas anschauen?«
    Da war David Schroeder rechts rangefahren und hatte den Motor seines Mercedes abgestellt. Er drehte sich etwas herum, so daß er zu Angelo auf dem Beifahrersitz und zu Cindy auf dem Rücksitz zugleich sprechen konnte.
    »Wissen Sie«, sagte er, »es könnte da ein kleines Problem geben, Mr. und Mrs. Perino. Ich muß ganz offen sein.«
    »Worum handelt es sich denn?«

Weitere Kostenlose Bücher