Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Der Clan

Titel: Der Clan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannter Autor
Vom Netzwerk:
in das Ohr des Bankpräsidenten, und folglich ein kleines Wort von dem in das Ohr von Byram Digit, dann könnte man sich doch einen kleinen Anruf von Murdoch beim Vorsitzenden der Maklervereinigung vorstellen, oder? Kannst du mir noch folgen? Natürlich hole ich die Burschen auch vors Bundesgericht, darauf kannst du dich verlassen, aber ansonsten sind mir die schnelleren Wege schon lieber.«
    Henry Morris lächelte. »Nicht, daß ich dir widersprechen möchte, Angelo. Aber ich weiß noch was Besseres. Der Vorsitzende der Makler wird einen persönlichen Anruf von der Gouverneurin Ella Grasso bekommen.«
    Angelo hob das Glas. »Na also, wer sagt’s denn? Wenn die vereinigten Morris und Perino nicht mal so eine kleine Provinzmaklerbande schaffen würden, wofür wären sie denn dann gut? Noch dazu, wenn wir ohnehin für die gerechte Sache kämpfen!«
    4
    »Millegrazie, Signor DiCostanzo«, sagte Angelo. »Questo e per lei.« Er reichte dem alten Mann ein kleines Etui über den Tisch. Als der Mann es öffnete, fand er darin eine goldene Armbanduhr.
    Sie saßen bei einem kleinen Dinner im Stadtteil Cos Cob von Greenwich. Ihre ganze Unterhaltung führten sie auf italienisch.
    DiCostanzo lächelte, schob aber die Uhr wieder zurück über den Tisch. »Das ist nicht nötig«, sagte er. »Sie sind schließlich ein Ehrenmann und arbeiten ehrlich.«
    Angelo schob ihm das Etui erneut hin. »Es ist mir eine Ehre, Ihre unschätzbare Mitarbeit anzuerkennen«, sagte er.
    »Unsere Leute können jetzt überall in der Stadt wohnen«, erklärte DiCostanzo und kicherte. »Die Makler haben ihr Fett abgekriegt. Wir haben ihnen ordentlich auf die Finger geklopft.« Er hob sein Glas. »Wir haben Ihre Vorschläge angenommen.«
    Angelo nickte und trank. »War mir klar. Die lieben WASP nehmen jeden Morgen den Zug nach New York, und ihre treuen Ehe-gesponse bleiben zu Hause und schmeißen den ganzen Laden in der Stadt hier. Als man Ihnen die Baugenehmigung verweigerte für Ihr ...«
    »Den vierten Antrag auf eine Baugenehmigung«, korrigierte ihn DiCostanzo. »Die Vorschriften sind derart kompliziert und umfangreich, daß kein Mensch einen Antrag ausfüllen kann, der nicht auf irgendeine Weise legitim abgelehnt werden könnte.« Er lachte. »Aber wir haben sie in ihre eigene Grube fallen lassen. Da können sie sich nun an der Hand halten und jammern.«
    »Signore«, sagte Angelo, »ich baue mir ein Haus in der North Street. Meiner Frau und mir ist es eine Ehre, Sie und Ihre Familie und so viele Ihrer Freunde, wie Sie wollen, zu uns einzuladen, sobald wir eingezogen sind.«
    Der alte Mann lächelte. »Lieber Angelo, ich fürchte das werden Sie sich doch noch einmal überlegen.«
    »Ach, was. Mein eigener Großvater war noch Alkoholschmuggler, der den ersten Hardeman damit beliefert hat. Jetzt bin ich Vizepräsident von Bethlehem-Motors. Der Enkel des Fuselschmugglers beherrscht die Firma von Nummer eins. Nur keine Hemmungen! Sobald das Haus fertig ist, gibt es eine große Einweihungsparty, und da sind Sie dabei! Ich weiß Freundschaft zu schätzen, Signor DiCostanzo! Und ich wende mich von Freunden niemals ab, nachdem ich zuerst ihre Freundschaftsdienste in Anspruch genommen habe. Sie doch auch nicht, oder?«
    5
    Wie Cindy schon früher bemerkt hatte, zog sich Greg auch in den Pausen nichts über. In der Regel kam er zur Staffelei, um sich Amandas Fortschritte auf der Leinwand anzusehen. Wie ebenfalls schon früher, nahm er auch jetzt das Glas an, das ihm Cindy anbot. Es irritierte sie leicht, daß sie selbst immer verlegener war angesichts der ungenierten Nacktheit dieses Sechzehnjährigen, als er selbst darüber, von einer dreißigjährigen Frau betrachtet zu werden. Vor ein paar Tagen war es nachgerade peinlich gewesen, als nicht zu übersehen war, daß er wohl bemerkt hatte, wie sie ihm auf die Genitalien starrte. Es schien ihm zwar augenscheinlich nichts ausgemacht zu haben, aber er hatte es doch mit einem Anflug eines Lächelns zur Kenntnis genommen.
    »Ach, Cindy«, sagte er jetzt - sie hatte ihn aufgefordert, sie beim Vornamen zu nennen -, »ich wüßte gerne, was Sie mit meinem Onkel angestellt haben. Aber was es auch war, ich finde es prima.«
    »Wir haben gar nichts mit ihm gemacht«, antwortete sie. »Nur mit den Leuten, die etwas mit ihm gemacht hatten.«
    »Er sagt, es wird nie mehr so sein in Greenwich wie früher.«
    »Ja, das wollen wir doch wohl auch dringend hoffen«, meinte Amanda.
    Greg ging um fünf.
    »Ich muß aufhören,

Weitere Kostenlose Bücher