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Der Clan

Titel: Der Clan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannter Autor
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Auto nennen wollen. Ich gehe sogar noch weiter und sage, die ganze amerikanische Autoindustrie, so wie wir sie kennen, kann nicht überleben, wenn sie weiterhin Autos baut, die wir uns eben traditionelle amerikanische Autos< zu nennen angewöhnt haben.«
    Er sah sich in der Runde um. »Scherzhaft sagt man, meine Damen und Herren, daß ein Auto, sobald man es nur vom Händler weggefahren hat, nur noch die Hälfte wert ist. Aber dieser Witz ist tatsächlich nicht weit von der Wahrheit entfernt. Er gilt indessen nicht für einen Volkswagen oder einen Mercedes. Zehn Tage, nachdem man ein solches Auto gekauft hat, ist es allenfalls ein paar Dollar weniger wert als der volle Kaufpreis betrug. Für die japanischen Autos gilt das gleiche.«
    »Der Grund dafür«, fuhr er fort, »ist schlicht und einfach der, daß ausländische Autos ein besseres Design haben und besser gebaut sind. Gut, nicht alle. Britische Autos zum Beispiel ... versuchen Sie nur mal, was Sie noch für einen gerade zwei Wochen alten Jaguar kriegen! Vor einiger Zeit ging ich bei einem Autohändler um einen 1979er Jaguar herum. Der Rost war deutlich sichtbar - und das im Ausstellungsraum eines Händlers! Ich habe selbst einen ‘76er
    Riviera. Wenn es regnet, läuft an der Windschutzscheibe Wasser herein und tropft auf mich. Kein Händler ist in der Lage, das anständig zu reparieren. Ein Freund von mir fährt einen Mercury. Die Scheibenheber klemmen, manchmal, wenn die Fenster zu sind, manchmal, wenn sie auf sind. Er kann darauf wetten, daß sie klemmen, wenn sie auf sind und es zu regnen anfängt, und daß sie klemmen, wenn sie zu sind und er an eine Mautstation kommt. Solche Beispiele kann ich Ihnen endlos aufzählen. Sie kennen das vermutlich alle selbst.«
    »Und wie sind Sundancer ?« fragte Roberta mit der Andeutung eines Lächelns. Sie saß ziemlich weit weg von Loren am unteren Ende des Tisches, als wollte sie ausdrücklich demonstrieren, daß sie nicht nur hier sei, weil sie seine Ehefrau war. Sie trug ein seriöses Salz-und-Pfeffer-Schneiderkostüm und sah Angelo bei ihrer Frage so direkt an, daß er sich dachte, es sei ein Glück, daß Loren die Bedeutung dieses tiefen Blickes nicht ahnte.
    Aber Anne, die Prinzessin Aljechin, bemerkte den Blick sehr wohl und sah Angelo ihrerseits fragend an. Er hätte Roberta warnen sollen, dachte er. Anne führte immer ihre Augen spazieren, und es entging ihr so leicht nichts. In der Hinsicht war sie wie Betsy. Sie führte übrigens in ihrem orangefarbenen Cashmere-Kostüm ihr angeheiratetes aristokratisches Flair durchaus mit Aplomb vor.
    »Die Firma zahlt mir leider nicht genug«, antwortete er auf Robertas Frage, »daß ich mir den Luxus eines Sundancer leisten könnte. Aber was das betrifft, Herrschaften, könnte mir auch GM nicht genug bezahlen, daß ich mir ihren Chevy leisten könnte. Oder Chrysler für den Plymouth. Und so weiter. Das waren alles Autos, die zu ihrer Zeit ganz ordentlich waren und ausreichten. Aber sie sind heute von der Technologieentwicklung längst überholt. Wenn Sie einen Shizoka aus dem Ausstellungsraum des Händlers hinausfahren, ist er eben nicht schon nach zehn Minuten nur noch die Hälfte wert, ebensowenig ein Honda oder Toyota. Und warum? Weil diese Autos nicht schon genau in dem Moment mit dem Auseinanderfallen beginnen, wenn man zum ersten Mal den Gang einlegt und aufs Gaspedal tritt.«
    »Qualitätskontrolle«, warf Loren dazwischen und tat humorig. »Mr. Perino ist ein Fanatiker auf diesem Gebiet.«
    »Qualitätskontrolle, richtig!« bestätigte Angelo ganz ernsthaft.
    »Aber auch noch mehr als nur das. Neue Ideen! GM hat den Cor-vair herausgebracht. Ordentliches, innovatives Design, kein Zweifel. Aber Amerika nahm ihn nicht an, war nicht bereit dafür, luftgekühlte Heckmotoren zu akzeptieren. Die Nader-Gemeinde heulte auf und machte ihm den Garaus. Was denn, Heckmotoren? Nicht doch, jetzt noch nicht. Was denn, luftgekühlt? Nein, noch nicht. Sie kennen ja alle die Konstruktion. Quermotor, treibstoffsparsam, kompakte Karosserie mit hoher Qualitätskontrolle. Meine Damen und Herren, was ich bauen möchte, das ist ein Auto, das nicht öfter als zweimal im Jahr zur Inspektion muß, nämlich zum Öl- und Filterwechsel und sonst nichts.«
    »Unsere Händler haben alle ausgedehnte Serviceanlagen«, warf Randolph ein.
    »Ja, aber wir bezahlen sie«, entgegnete ihm Angelo sofort, »weil das meiste, was sie darin machen, Garantiearbeiten sind.«
    Der Abgeordnete Briley stand auf

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