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Der Clan

Titel: Der Clan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannter Autor
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gesagt.
    Sie war dennoch nicht allein. Max van Ludwig, der Getreue, kam aus Amsterdam. Auch Anne, Prinzessin Aljechin, flog von Südfrankreich herbei.
    Als am 3. Februar dann auch Angelo kam, offiziell wegen einer Konferenz mit den sechs führenden britischen Stallion-Vertragshändlern, war Anne noch immer da. Betsy hatte ihr anvertraut, wer der Kindsvater war. Zu dritt saßen sie in Betsys Salon mit dem Blick über den Regent’s Park, und Betsy sprach in Anwesenheit Annes ganz offen.
    »Obwohl ich es eigentlich möchte, habe ich ihn dann doch nicht Angelo getauft. Ging wirklich nicht, oder? Also heißt er jetzt John, nach deinem Vater, Angelo. John Hardeman. Möchtest du deinem Vater mitteilen, daß er noch einen Enkel dazubekommen hat?«
    »Ich habe es ihm schon gesagt. Und weißt du, was er gemacht hat? Er rief auf der Stelle Jacob Weinstein in Arizona an, den wir Onkel Jake nennen. Er verwaltet unser Familienvermögen. Er hat ihn beauftragt, mit einer halben Million einen Fonds für diesen neuen Enkel einzurichten. Er soll es investieren, so daß der Junge ein gepolstertes Nest hat, wenn er alt genug ist, daß er es braucht. Onkel Jake verwaltet auch meinen persönlichen Fonds. Auch von dem hat er auf meine Anweisung hin eine halbe Million in den neuen Enkel-Sohn-Fonds transferiert. Der kleine John ist also bereits Millionär, und diese Million wird sich bereits vervielfacht
    haben, wenn er ein junger Mann ist. Onkel Jake ist ein InvestmentGenie.«
    Klein-John schlief friedlich in einem Babykorb. Das Kindermädchen hatte die kleine Sally, die inzwischen zwei Jahre alt war, auf einen Spaziergang in den Park mitgenommen.
    »Ich stille ihn«, sagte Betsy. »Das habe ich bei den anderen beiden nicht gemacht. Aber der Arzt hat mich überzeugt, daß ich es für Klein-John tun soll. Es bindet einen natürlich etwas an. Ihr müßt zum Abendessen herkommen, alle beide. Ausgehen kann ich unter den Umständen ja nicht. Sagen wir, um sieben?«
    »Meinetwegen. Ich bin mit meinen Händlern zum Lunch verabredet, und mit ein paar Bankern am Nachmittag, aber abends bin ich frei.«
    Betsy sah ihren kleinen John verzückt an. »Ich habe dir gesagt«, erklärte sie, »eines Tages habe ich ein Baby von dir.«
    2
    Als Angelo und Prinzessin Anne sich am Abend nach dem Essen von Betsy verabschiedet hatten, nahmen sie zusammen ein Taxi. Anne wohnte im Savoy. Dort angekommen, lud sie ihn noch zu einem Schlummertrunk ein.
    »Ich wollte keinen bei Betsy vorschlagen, da sie doch jetzt nicht trinken darf.«
    Sie führte ihn in eine kleine schummrige Bar, wo sie ungestört reden konnte. Selbst hier im Savoy, wo die außergewöhnlichen Leute das ganz Gewöhnliche waren, zog Anne die Blicke auf sich. Sie war großgewachsen und hatte mit ihren inzwischen dreiundfünfzig Jahren noch eine makellose Figur. Mit ihrem langen Nerzmantel, den sie offen trug, dem Cashmere-Kleid darunter und einer doppelreihigen Perlenkette war sie eine nicht zu übersehende aristokratische Erscheinung. Sie war zwar nicht als eine geboren, aber sie war eine geworden, hatte sich selbst zu einer gemacht. Sie kultivierte mit Erfolg ein Flair von Eleganz und Weitläufigkeit.
    »Nicht, daß ich irgend etwas gegen Ihre Frau sagen möchte«,
    erklärte sie, »aber es ist doch ein Jammer, daß Sie und Betsy nicht heiraten konnten. Sie sind das perfekt zusammenpassende Paar.«
    Angelo lächelte. »In welcher Hinsicht?«
    »Nun, Sie sind beide sehr intelligent und gewandt. Sie wissen beide, was Sie wollen und haben auch die Energie, es durchzusetzen, ohne die damit verbundenen Risiken zu scheuen.«
    »Ich hätte sie nicht schwängern dürfen«, sagte er. »Ehrlich gesagt, war es auch der reine Unfall, soweit es mich betrifft. Sie wollte es natürlich.«
    »Ja, das hat sie mir erzählt.«
    »Ich bin froh, daß es jemanden gibt, dem sie vertraut. Ich glaube, sie ist im Grunde sehr einsam. Ich kann nur bei ihr sein, wenn es sich so ergibt.«
    »Sie hat keine Familie«, sagte Anne, »nur die, die sie sich allmählich selbst zusammenzimmert. Mein Neffe ist eine glatte Null, und die Frau, mit der er jetzt verheiratet ist, noch unter der Grenze, wo man sie verachten könnte.«
    »Ich werde in ein paar Monaten noch einmal Vater«, sagte Angelo. »Von meiner Frau. Unser fünftes und bestimmt letztes. Cindy ist jetzt fünfunddreißig, da wird es Zeit, aufzuhören. Obwohl ... sie hat mir zu Weihnachten ein neues wunderschönes Bild von sich geschenkt. Haben Sie schon einmal etwas von Amanda

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