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Der Clan der Vampire (Venedig 1 & 2)

Der Clan der Vampire (Venedig 1 & 2)

Titel: Der Clan der Vampire (Venedig 1 & 2) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tina Folsom
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Seine Lippen waren leicht geöffnet und sein Blick hing an ihr. Seine Kleidung war nach der neuesten Mode geschneidert. Es war nicht die Kleidung, die sie ihm in der Nacht zuvor geliehen hatte. Scheinbar hatte er einen Diener losgesandt und seine eigene Kleidung holen lassen.
    Sie ließ einen anerkennenden Blick von seinem Kopf bis zu seinen Füßen schweifen und spürte, wie sich ihr Geschlecht verkrampft. Sie hatte noch nie so einen virilen Mann gesehen, dessen Aura Sex verströmte, wie Opium aus einer Mohnblume sickerte. Ein Mann, der gefährlich und verboten aussah. Seine Augen waren jetzt dunkler, und sie hielten sie mit einem Blick gefangen, der so intensiv war, dass sie sich fragte, ob sie etwas falsch gemacht hatte. War er wütend auf sie?
    Als sie den Fuß der Treppe erreichte, nahm er ihre Hand und drückte diese für einen Kuss an seine Lippen. Dann trat er noch einen Schritt näher. Seine Stimme war leise, als er sie ansprach: „Mein Engel, du raubst mir den Atem. Ich wünschte, wir müssten nicht zu diesem Ball gehen, um deinen Ruf zu retten – ich würde ihn viel lieber hier weiter ruinieren.“
    Raphael neigte seinen Kopf, um ihre Wange zu küssen, dann flüsterte er ihr ins Ohr: „Du erregst mich so sehr, dass ich dir nicht garantieren kann, dass ich dich das nächste Mal in einem Bett nehmen werde.“
    Bei seinen Worten stockte ihr der Atem. Es kümmerte sie nicht, wo er sie das nächste Mal nahm, solange er sie nur nahm. Ihre Wangen wurden bei diesem skandalösen Gedanken heiß. Was war mit all ihren Manieren geschehen? Hatte sie sie im Wasser zurückgelassen?
    Als er seinen Kopf wieder hob und sie ansah, breitete sich ein wissendes Schmunzeln auf seinem Gesicht aus. Er bot ihr seinen Arm an, und sie akzeptierte ihn, nicht nur, weil es von ihr erwartet wurde, sondern auch, weil ihr Magen sich zu einem Nest von Schmetterlingen entwickelt hatte und ihre Knie mit Pudding gefüllt waren.
    „Versuche, nicht daran zu denken, was ich später mir dir vorhabe, oder dein gerötetes Gesicht wird jeden Schurken auf dem Ball anziehen wie ein Topf Honig einen Bären.“ Er senkte seine Stimme zu einem tiefen Grollen. „Und dieser Honig gehört mir.“
    Isabella warf ihm einen entsetzten Blick zu. Darauf lachte er nur. Ein vollständig hemmungsloses, glückliches Lachen.
     

10
     
    Der Dogenpalast war hell erleuchtet, als würde ein Feuer darin lodern. Ganz Venedig war versammelt: Adlige, wohlhabende Kaufleute und ausländische Würdenträger. Es war das Ereignis des Jahres. Raphael hatte noch nie an einem dieser Bälle teilgenommen. Er konnte sich nicht leisten, sein Leben anderen gegenüber zu enthüllen. Er lebte am Rande der Gesellschaft – wenn auch in purem Luxus – was es leichter machte, zu verbergen, was er war. Heute Abend würde er sich aus einem einzigen Grund der Musterung der venezianischen Gesellschaft unterziehen: um den Ruf seiner schönen Gemahlin zu retten.
    Gemahlin. Was für ein seltsames Konzept. Er hätte nie gedacht, dass er heiraten würde, geschweige denn so übereilt, dass nicht einmal sein Bruder Dante anwesend war. Als er einen Bediensteten zu ihrem gemeinsamen Haus geschickt hatte, um Kleidungsstücke zu holen und eine kurze Notiz, dass alles in Ordnung wäre, zu hinterlassen, war es noch hell und daher unmöglich für Dante, zu ihm zu eilen. Er hatte daher darauf verzichtet, seinem Bruder mitzuteilen, dass er heiraten würde, da dieser sicherlich versucht hätte, ihn von dieser törichten Tat abzuhalten.
    Isabella zappelte nervös neben ihm, als sie sich dem Eingang des Ballsaals näherten und sich anstellten, sodass ihre Ankunft angekündigt werden konnte. Er neigte sich zu ihr und bemerkte zum ersten Mal, dass er einen guten Kopf größer war als sie. Es gefiel ihm – es gab ihm noch mehr das Gefühl, ihr Beschützer zu sein.
    „Sei nicht nervös. Ich verspreche dir, alles wird sich zum Guten wenden.“ Er drückte seine Hand über die Finger, mit denen sie sich bei ihm eingehakt hatte. Sie waren eiskalt. „Und wenn das hier vorbei ist, werde ich dich so heiß machen, dass du nie wieder kalte Hände haben wirst.“ Er liebte es, sie anzufachen und der Ruck, der jetzt durch ihren Körper raste, bezeugte, dass es ihm wieder gelungen war. Am Ende des Abends würde sie sich keuchend nach Erlösung sehnen und er würde der Bitte seiner lieben Frau nur allzu willig nachkommen.
    „Ihre Namen“, fragte der große Sprecher, als sie den Anfang der Schlange erreichten.
    Raphael

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