Der Clan der Vampire (Venedig 1 & 2)
und sie spürte, wie er seine Lenden an ihr Gesäß drückte. Sein Schwanz war so hart wie zuvor.
„Du bist wunderschön“, flüsterte er ihr ins Ohr und begann, daran zu knabbern. Für einen Moment verlor sie alle Sinne.
Ein Tumult auf der Treppe holte sie in die Realität zurück. Sie fuhr zusammen. Raphael ging es ebenso. Er hatte die Stimmen draußen auf dem Flur auch gehört.
„Schnell!“ Er schnappte ihren Morgenrock und half ihr hinein.
„Nein, Signore, Sie können sie jetzt nicht sehen!“, drang Elisabettas empörte Stimme zu ihr.
Aber einen Augenblick später wurde die Tür ohne ein Klopfen aufgerissen und Massimo stürmte in den Raum, sein Kammerdiener auf seinen Fersen.
Elisabetta versuchte, sich in den Raum zu drücken, wurde aber von den beiden Männern daran gehindert. „Es tut mir leid, Signora. Ich versuchte, sie aufzuhalten.“
Aber Isabella hörte nicht auf ihre Zofe, denn Massimos aufbrausende Stimme nahm ihre ganze Aufmerksamkeit in Anspruch.
„Schau dich an, du Hure. Wie du den Namen meines Vetters durch den Dreck ziehst!“
„Massimo“, brachte sie schockiert hervor.
Raphael packte sie und schob sie hinter seinen nackten Körper, als ob er sie von Massimo abschirmen wollte. Aber er konnte sie vor den Anschuldigungen, die über dessen Lippen rollten, nicht beschützen.
„Mit ihrem Liebhaber erwischt, der noch immer bereit ist“, höhnte Massimo und deutete mit dem Finger auf sie, während Raphael sie hinter seinem breiten Rücken zurückhielt, scheinbar unbekümmert von seiner Nacktheit. „Heute Abend wird ganz Venedig erfahren, was für eine Hure du bist! Ich kann den Ball kaum erwarten.“
Dann machte er auf seinen Fersen kehrt und knallte die Tür hinter sich zu.
Sie war ruiniert. Es war nicht nur ihr Wort gegen seines, nein, er hatte einen Zeugen mitgebracht. Jeder würde ihm glauben. Ihr ganzes Leben war wegen einer einzigen Nacht ruiniert. Niemand konnte ihr jetzt helfen. Nicht einmal Raphael.
„Geh!“, würgte sie heraus und wandte sich von ihm ab.
9
Raphael stand wie angewurzelt da und starrte immer noch auf die Tür. Massimo hatte sie ihn genannt. Der Vetter ihres verstorbenen Gemahls. Aber nichts davon zählte, nicht nachdem Raphael den Ring gesehen hatte, den der Mann trug. Er hatte das Symbol darauf erkannt. Ein Kreuz, das mit drei Wellen durchzogen war, zierte den schwarzen Onyxring – das Zeichen der Hüter des Heiligen Wassers. Heiliges Wasser, weil sie es sich zur Aufgabe gemacht hatten, alle Vampire zu vernichten und jeden einzelnen von ihnen zu ertränken.
Er und seine Brüder hatten es nicht geschafft, herauszufinden, wer die Mitglieder dieser geheimen Gesellschaft waren, zumindest nicht bis jetzt. Sie waren viel zu vorsichtig. Dies war das erste Mal, dass er tatsächlich jemanden das Symbol hatte tragen sehen. Er konnte sich das nur damit erklären, dass Massimo den Ring versehentlich in der Öffentlichkeit getragen und sich damit verraten hatte. Es sei denn, er betrachtete Isabellas Haus nicht als einen öffentlichen Ort, sondern einen Ort, wo sein Geheimnis sicher war. Oder war er einfach gedankenlos gewesen?
Hatte das Schicksal ihm gerade den Schlüssel zur Lösung gereicht, um die Bedrohung, die die Hüter darstellten, auszuschalten? Hatte er deshalb eine zweite Chance bekommen und war in dieses Haus und die Arme dieser Frau katapultiert worden? Damit er herausfinden konnte, wer die Hüter waren?
Ein Schluchzen hinter ihm ließ ihn herumwirbeln. Isabella saß an ihrem Schminktisch und versuchte, ihr Haar zu kämmen, ihr Gesicht eine Maske der Verzweiflung. Die Frau, die ihm nur Stunden zuvor soviel Vergnügen bereitet hatte, war am Boden zerstört.
Als sich ihre Augen im Spiegel trafen, wich sie seinem Blick aus. „Du solltest gehen. Es gibt hier nichts mehr für dich zu tun. Bis heute Abend wird ganz Venedig wissen, was für eine Hure ich bin.“
Ihre Lippen zitterten, als sie sprach, und Raphael fühlte sich hilflos. Er ging auf sie zu und nahm sie in seine Arme.
„Nein“, protestierte sie. „Es nützt nichts. Es ist besser, wenn du gehst.“
Er hob ihr Kinn mit der Hand und zwang sie, ihn anzusehen. Ungeweinte Tränen standen am Rand ihrer Augen auf Lauer. Doch er würde sie nicht weinen lassen. „Doch. Es gibt etwas, was ich tun kann.“
Ein Hoffnungsschimmer erschien in ihren Augen.
„Hast du einen Diener, dem du vollkommen vertraust?“
Sie warf ihm einen fragenden Blick zu, dann nickte sie. „Adolfo, mein
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