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Der Clan der Vampire (Venedig 1 & 2)

Der Clan der Vampire (Venedig 1 & 2)

Titel: Der Clan der Vampire (Venedig 1 & 2) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tina Folsom
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konnte, das Geschäft zu führen. Ich lernte viel von ihm. Er war freundlich.“ Sie machte eine Pause, denn sie wusste nicht, was sie noch über ihn sagen sollte.
    „Dennoch hat er nie deine Muschi geleckt“, flüsterte Raphael ihr ins Ohr.
    Sie senkte ihre Lider. „Er war nicht diese Art von Mann.“
    „Welche Art von Mann, Isabella?“ Sein Atem geisterte über ihre Schulter.
    „So . . . so . . . “, stotterte sie, unfähig, sich zu konzentrieren, wenn er absichtlich versuchte, sie aus der Fassung zu bringen.
    „Leidenschaftlich?“, half er ihr.
    „Er war ein bedächtiger Mann. Alles hatte seinen Ort und seine Zeit. Deshalb war es auch so seltsam, als . . . “ So seltsam, als er sich verändert hatte.
    „Was war so seltsam?“ Raphael fuhr fort, ihr Haar mit langen und sanften Strichen zu bürsten.
    „Vor seinem Tod. Er war nicht mehr der gleiche Mann.“
    „Inwiefern?“
    „Ich bin mir nicht sicher, aber er war anders. Er vermied es, mit mir alleine zu sein. Er hatte schreckliche Stimmungsschwankungen und Wutausbrüche. Und er blieb die ganze Nacht weg, nur um sich dann den ganzen Tag wegzuschließen. Es war nicht normal. Er mied sogar Massimo und sie waren sich immer so nahe wie Brüder gewesen. Eines Tages warf er den Onyxring in eine Ecke, als ob er nichts wert wäre. Er war temperamentvoll.“
    Die glatten Striche, mit denen Raphael ihr Haar bürstete, beruhigten sie. Doch etwas anderes störte sie noch. „Ich glaube, er hatte eine Geliebte. Er wollte nicht mehr mit mir schlafen. Vielleicht geschieht das mit allen Männern, die ein paar Jahre verheiratet sind. Sie verlieren das Interesse an ihren Frauen.“
    Raphael legte die Bürste auf den Tisch und drehte sie zu sich. „Ist es das, wovor du Angst hast? Dass ich das Interesse an dir verliere?“
    Sie wollte ihm nicht antworten. Was würde es bezwecken? Sie würde nur ihr Herz offenbaren. Eines Tages würde er es brechen – eines Tages, wenn sie seine wahren Motive für ihre Vermählung entdecken würde. Sie wollte seinem Blick nicht begegnen, aber er hob ihr Kinn und zog ihr Gesicht zu sich.
    „Ich werde nie das Interesse an dir verlieren. Wie könnte ich das? Du bist die leidenschaftlichste Frau, die mir je begegnet ist.“
    Sein Kuss war zärtlich, doch er verwandelte sich innerhalb von Sekunden in einen hemmungslosen und allverzehrenden Kuss. Trotz ihrer Vorbehalte gegen ihn, trotz ihrer Ungewissheit über seine Pläne schmolz sie dahin.
    Raphael hob sie in seine Arme und trug sie zu ihrem Bett, wo er sie mit seinem Körper bedeckte. „Und nun, meine süße Frau, lass mich dir zeigen, wie viel Interesse ich an dir habe.“
     

16
     
    Dies war bereits die dritte Nacht, in der Isabella erwachte und sich alleine in ihrem Bett wiederfand. Raphael war verschwunden. Genauso, wie in den beiden Nächten zuvor: Er war in ihr Bett gekommen und hatte sie geliebt, nur um mitten in der Nacht zu verschwinden, während sie schlief. Anfangs dachte sie, sie würde ihn im Arbeitszimmer oder im Salon finden, wo er ein Glas Grappa trank oder ein Buch las, aber das Haus war, abgesehen von den Dienern, leer.
    Doch jeden Morgen lag er wieder schlafend neben ihr, sein Körper eng an sie gedrückt, als wäre er nie weg gewesen. Trotz seiner Beteuerungen, dass er nicht wie Giovanni das Interesse an ihr verlieren würde, konnte sie nicht umhin zu spekulieren, wohin er mitten in der Nacht ging.
    Aber sie wollte nicht den gleichen Fehler machen, den sie bei Giovanni gemacht hatte. Sie würde ihm nicht erlauben, sie so zu behandeln. Beim nächsten Mal würde sie ihm folgen und herausfinden, was er vor ihr verbarg.
    ***
    Raphael betrat den Salon seines eigenen Hauses und bemerkte, dass er einen Besucher hatte. Lorenzo, einer seiner engsten Freunde, hatte sich in einer Ecke des Sofas ausgestreckt.
    „Lorenzo, ist das schön, dich zu sehen.“
    Lorenzo warf ihm ein schiefes Grinsen zu. Schalk funkelte in seinen blauen Augen. Sein offenes, schulterlanges Haar und sein offenes Hemd bezeugten die Tatsache, dass er schon eine Weile gewartet hatte, und die Blutstropfen auf seiner Brust deuteten darauf hin, dass er sich erst vor kurzem ernährt hatte.
    „Gleichfalls. Ich höre, Glückwünsche sind angebracht.“
    Raphaels Nasenflügel bebten, als er frisches Blut roch. In der Tat war der Geruch sehr intensiv. Er suchte nach der Quelle und sah Dante in seinem Lieblingssessel vor dem Kamin sitzen, eine junge Frau auf seinem Schoß. Ihr Kleid war vorne offen

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