Der Clan der Vampire (Venedig 1 & 2)
Körper zu gleiten, rollte er zur Seite und behielt sie, fest an seine Brust gedrückt, in seinen Armen. „Ich habe noch nie etwas so Perfektes verspürt.“ Er überraschte sich selbst mit seinen Worten. Er hatte noch nie einer Frau seine Gefühle offenbart.
Ihr Atem liebkoste seinen Hals und erstaunt erkannte er, dass er es liebte, wie sie sich an ihn kuschelte, wo er normalerweise nach Sex etwas Abstand bevorzugte.
„Das war sehr schön.“ Ihre Worte erwärmten sein Herz. Und die nächsten ließen es schneller schlagen. „Können wir das noch einmal tun?“
„Gib mir zehn Minuten und wir können tun, was immer du willst.“ Und was Dante wollte. Viola unter ihm, Viola auf ihm, Viola vor ihm. Viola, Viola. Bis er von ihrem Duft und ihrem Geschmack betrunken war.
15
Trotz der wunderbaren Nacht, die sie mit Dante verbracht hatte, erwachte Viola mit rasenden Kopfschmerzen. Sie wollte ihn nicht auf ihren Schmerz aufmerksam machen und schlich sich deshalb aus dem Bett und nahm die Pillen aus ihrer Tasche. Der Arzt hatte sie ihr gegeben, aber schon prophezeit, dass sie nicht lange helfen würden. Sobald die Schmerzen zu stark wurden, würden die Pillen ihre Wirkung verlieren.
Da sie wusste, es würde eine Weile dauern, bis das Medikament ihre Schmerzen dämpfte, ging sie, nur mit einem Morgenrock bekleidet, die Treppe hinunter in den Salon. Es war still im Haus. Nicht einmal die Diener schienen wach zu sein. Eigentlich war es ein recht seltsamer Haushalt. Niemand stand vor Mitte des Nachmittags auf, außer vielleicht gelegentlich Isabella, aber weder Raphael noch Dante schienen sich früher zu erheben.
Eigenartigerweise gesellten sich die beiden Männer auch nie zu den Mahlzeiten zu ihnen. Sie schienen immer andere Pläne zu haben. Isabella schien das nicht zu stören und sie beschwerte sich auch niemals bei ihrem Mann, dass er nicht mit ihr aß. Allerdings hatte Isabella immer gerne Viola als Gesellschaft im Speisesaal. Und in Anbetracht der körperlichen Aktivität, der sie und Dante während der Nacht nachgingen, war Viola immer wie ausgehungert.
Was sowohl Dante als auch Raphael für ihren Lebensunterhalt taten, war unklar. Beide schienen außerordentlich wohlhabend zu sein. Was die Tatsache, dass sie sich ein Haus teilten, sehr sonderbar erscheinen ließ.
Eine neue Schmerzenswelle unterbrach ihren Denkprozess und sie musste sich am Sofa abstützen. Sie schaffte es gerade noch, sich hinzusetzen, bevor der Schmerz sie in die Knie zwang. Sie schloss die Augen, dankbar, dass die Diener auch während des Tages die Vorhänge geschlossen ließen, sodass nur wenig Licht in das Haus eindrang. Hatte sie dies anfangs merkwürdig gefunden, war sie nun dankbar dafür, weil helles Licht ihre Kopfschmerzen verschlimmerte.
Viola lehnte sich zurück in die Kissen und atmete langsam ein und aus. Ob sie es nun dem gleichmäßigen Atmen zu verdanken hatte oder der Wirkung der Pille, jedenfalls wurden ihre Schmerzen weniger und gedämpfter. Sie verschwanden nicht ganz, waren aber auf ein erträgliches Maß reduziert. Nun konnte sie ihre Gedanken wieder zu Dante schweifen lassen.
Sie hatte Glück gehabt, ihm begegnet zu sein. Trotz der anfänglichen Schmerzen, die er ihr verursacht hatte – und die ihr vermutlich jeder Mann verursacht hätte – hätte sie sich keinen besseren Liebhaber vorstellen können, der ihr das wunderbare Vergnügen zeigte, welches Männer und Frauen einander schenken konnten. Zunächst war ihr die Reaktion ihres Körpers auf ihn peinlich gewesen, genauso wie die Dinge, die sie ihm erlaubt hatte. Aber in Anbetracht ihrer einzigartigen Situation hatte sie diese Gedanken weggeschoben.
Sie hatte nichts zu verlieren. Jedenfalls nichts, was ihr wichtig war. Ihr Ruf bedeutete ihr nichts. Sie hatte ja kein langes Leben vor sich, während dessen sie den Verlust ihrer Jungfräulichkeit oder ihre ausschweifende Lebensweise bereuen konnte. Sie lebte unter dem Dach eines Fremden und teilte sein Bett. Selbst wenn sie weiterleben würde, würde dieser Fremde ihr nie einen Heiratsantrag machen. Nicht, wenn sie noch Jungfrau wäre und schon zweimal nicht nach all den Dingen, die sie getan hatte. Kein Mann würde eine verdorbene Frau wie sie als Gemahlin wollen.
Viola schüttelte den Kopf und versuchte, die dummen Gedanken zu verscheuchen. Sie sollte nicht über Ehe und all die Dinge, die damit verbunden waren, nachdenken, wusste sie doch, dass diese außerhalb ihrer Reichweite lagen. Sie sollte dankbar
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