Der Clan der Vampire (Venedig 1 & 2)
sein: Sie hatte wahre Glückseligkeit in den Armen eines Mannes erlebt, eines Mannes, der so leidenschaftlich war, dass ihr die Knie weich wurden und ihr Herz jedes Mal flatterte, wenn er ihr mit diesem lüsternen Blick über ihren Körper zu verstehen gab, dass er sie lebendig verschlingen wollte.
Für ein paar Tage länger würde sie genießen, was er ihr so freizügig gab. Sie würde es genießen und sich in den Kokon von Empfindungen einwickeln lassen, die Dante hervorzauberte. Aber sie wusste, dass dies nicht ewig andauern konnte. Schon jetzt spürte sie den Schmerz in ihrem Kopf zunehmen. Vielleicht würde das Ende früher kommen, als ihr Arzt erwartet hatte. Ihr Plan, sich ihr eigenes Leben zu nehmen, bevor sie die Kontrolle über ihren Körper verlor, stand immer noch. Sie würde ihn ausführen, sobald sie wusste, dass das Unvermeidliche unmittelbar bevorstand.
***
Dante drehte sich in den Bettlaken. Seine Hände suchten nach Viola, um sie in seine Arme zu ziehen. Aber das Bett war leer. Er öffnete seine Augen und die Enttäuschung traf ihn wie ein Schlag. Nachdem er den erstaunlichsten Sex seines Lebens in Violas Armen erlebt hatte, wollte er diese Arme wieder um sich spüren. Jetzt. Sofort. Sein Hunger auf sie war noch stärker als sein Durst auf Blut. Und wenn er bedachte, dass er die letzten zwei Nächte kein Blut zu sich genommen hatte und wie ausgehungert er war, was dies mehr als verwunderlich.
Er rollte sich auf den Rücken und starrte zur Decke. Was geschah mit ihm? Er war noch nie der Typ Mann gewesen, der Nacht für Nacht mit der gleichen Frau verbrachte. Er mochte Vielfalt. Er liebte alle Arten von Frauen.
Nach der letzten Nacht wusste er, dass sein Ego wiederhergestellt war. Sein Schuldgefühl darüber, dass er sie beim ersten Mal verletzt hatte, war von Violas enthusiastischer Erklärung, es wieder tun zu wollen, ausgelöscht worden. Und sie würden es wieder tun. Und immer wieder. Bis er nicht mehr mitzählen konnte. Und jedes Mal würde sie ihn mit diesen funkelnden Augen ansehen und ihn wie ein Kätzchen anlächeln, das eine endlose Schüssel warmer Milch entdeckt hatte.
Seine Brust schwoll an bei dem Gedanken, dass er derjenige war, der dieses Lächeln auf ihr schönes Gesicht zauberte. Dante grinste. Er wollte es wieder tun, denn er konnte nicht genug von ihrem Lächeln bekommen. Seltsamerweise verursachte dieser Gedanke nicht den Wunsch, davonzulaufen, als wäre ihm die Sonne auf den Fersen. Vielleicht war es ja doch nicht so schlecht, wie er immer gedacht hatte, mehr als eine Nacht mit der gleichen Frau zu verbringen. Zumindest bedeutete es, dass er ihren Körper jetzt so gut kannte, dass er sie zum Höhepunkt bringen konnte, wann immer ihm danach war – und es war ihm oft danach.
Vielleicht hatte sein Bruder Raphael doch die richtige Idee gehabt, als er eine gute Frau geheiratet hatte. Er schien glücklich zu sein, und nach dem zu urteilen, was Dante in der Nacht zuvor kurz durch den Spiegel gesehen hatte, ließ ihr eheliches Liebesspiel nichts zu wünschen übrig, trotz der Vertrautheit, die zwischen ihnen herrschen musste. Er hatte noch nie zuvor darüber nachgedacht. Nun, Ideen wie diese waren sowieso verfrüht. Vielleicht würde seine Begeisterung für Viola schnell verfliegen, jetzt wo er sie endlich gründlich gefickt hatte.
Ja, das würde sicherlich der Fall sein. Und vielleicht war genau das der Grund, warum er sie jetzt wieder wollte: Sein Körper hatte Lust auf Sex bekommen und wollte mehr davon. Er war sich beinahe sicher, dass das der Grund war. Beinahe.
Dante stand auf und wusch sich schnell, bevor er sich anzog und die Treppe hinunterging. Seine Nasenflügel bebten, als er ihren Duft vernahm. Er fand Viola im Salon auf dem Sofa ausgestreckt vor. Ihre Augen waren geschlossen. Das sanfte Heben und Senken ihrer Brust zeigte an, dass sie schlief.
Er ließ sich auf das Sofa nieder, nahm sie in seine Arme und hob sie auf seinen Schoß. Sie regte sich, aber er drückte sie lediglich an seine Brust und strich mit der Hand über ihren Rücken. Sie murmelte etwas im Schlaf und er brachte es nicht über sich, sie zu wecken. Sie sah so friedlich und zufrieden aus. Er schloss die Augen und entspannte sich. Mit Viola in seinen Armen schien alles so viel besser zu sein.
16
„Seid ihr zwei sicher, dass ihr euch uns nicht anschließen wollt?“, fragte Isabella, als Raphael den schwarzen Umhang über ihre Schultern legte und ihr ein Paar lange Handschuhe
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