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Der Clan der Wildkatzen

Der Clan der Wildkatzen

Titel: Der Clan der Wildkatzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: cbj Verlag: Verlagsgruppe Random House GmbH
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das Sonnenlicht auf seinen Schnurrhaaren anfühlte, und er dachte an den Geschmack einer saftigen, frischen Maus, an den Spaß, Eichhörnchen durch das Geäst der Bäume zu jagen– an all die Dinge, die er in dieser Welt so gern mochte. Als Daturas Zähne sein Sehfeld ausfüllten, wollte er an alles andere denken, nur nicht daran, wo er gerade war.
    » Da bist du ja, kleiner Miezekater«, trillerte auf einmal eine Stimme von der Treppe herüber. Southpaw spürte, wie sich sein Fell alarmiert aufplusterte. Daturas Schnurrhaare zitterten. Der weiße Kater fuhr zurück, hielt den kleinen jedoch weiterhin fest. Southpaw konnte nichts sehen, aber er roch einen Großfuß. Seine Nase verriet ihm, was er schon zuvor wahrgenommen hatte: den Geruch hohen Alters und den unverkennbaren Gestank nach Krankheit.
    » Böses Katzilein«, fuhr die Stimme fort. » Ich rufe und rufe, und du kommst einfach nicht, Schmusekätzchen. Warum hörst du denn nicht auf deinen Papa? Böses, böses Schmusekätzchen!«
    Schmusekätzchen? , dachte Southpaw trotz des Schmerzes. Der gehetzte und trotzige Ausdruck auf Daturas Gesicht war unbezahlbar.
    » Was hast du denn da gefangen? Eine schreckliche Maus? Oder– Schmusekätzchen! Es ist eine kleine Katze! Lass sie sofort los, du böses Katzilein!«
    Southpaw starrte in das runzlige Gesicht des ältesten Großfußes, den er je gesehen hatte. Der lehnte sich auf einen Gehstock und schaute auf Datura herunter– auf Schmusekätzchen. Southpaw wunderte sich erneut über die Blindheit der Großfüße, denn er hatte noch nie eine Katze gesehen, die so wenig mit einem Schmusekätzchen gemein hatte wie Datura. Der alte Großfuß hob die weiße Katze hoch und Daturas Pfoten ließen von Southpaw ab. Gleichzeitig löste sich der Kreis der Katzen leise auf. Ratsbane und Aconite waren unter die Treppe geschlichen und die anderen stahlen sich in den Flur und die Eingangshalle zurück.
    Southpaw wollte aufstehen, doch jetzt, als die Angst nachließ, traf ihn der Schmerz mit voller Wucht. Er schaffte es dennoch, sich das Miauen zu verkneifen, und kämpfte sich auf die Beine. Datura wurde von dem Großfuß im Arm gehalten. Vor Wut wölbten sich das blaue und das gelbe Auge vor, doch er lag schlaff in den Händen des Großfußes, der ihn mit Zärtlichkeiten überschüttete.
    Southpaw schaute zur Tür, die sehr weit entfernt zu sein schien. » Lass dich mal anschauen«, sagte da der Großfuß. » Wo kommst du denn her, Kleiner?«
    Er setzte die weiße Katze auf einer Anrichte ab, und Datura wirbelte Staub auf und scheuchte eine Reihe schwarzer Käfer in das verfaulte Holz. Southpaw krümmte sich, als sich der Großfuß bückte, aber er konnte nicht davonrennen. Er jaulte, als er hochgehoben wurde, denn bislang hatte er noch nie Kontakt mit einem Großfuß gehabt. Sein Herz klopfte so heftig, dass er spürte, wie sich seine Rippen zusammenzogen. Der alte Großfuß hielt ihn jedoch behutsam in seinen pergamentartigen, sanften Händen und betrachtete ihn freundlich mit forschendem Blick.
    » Die waren ja gar nicht nett zu dir, oder, kleiner Prinz?« Sanft strich er Southpaw über das Fell. Seine Hände zitterten vom Fieber. Southpaw verstand nicht immer genau, was die Großfüße sagten, aber wie alle Katzen konnte er ihre Absichten erspüren. Dieser Großfuß wollte ihm nichts Böses, und obwohl er sehr krank roch, fühlte sich sein Streicheln tröstlich an. Der Großfuß blickte sich nach Aconite und Datura um, dann sah er hinüber zu Ratsbane, der mürrisch auf einer Fensterbank saß und sie anstarrte.
    » Wir können dich nicht behalten, kleiner Prinz«, sagte er zu Southpaw. » Ich glaube, die würden dich umbringen, sogar mein liebstes Schmusekätzchen.«
    Steif und schwerfällig ging er hinüber zu einem Fenster in der Nähe der Tür und öffnete die Fensterläden. Sie ächzten, als sich der Rost von den Scharnieren löste, und der wunderbare, reiche Duft der großen weiten Welt drang dem kleinen Kater in die zuckende Nase. Er sog ihn dankbar in sich ein und miaute.
    » Lauf, kleiner Prinz«, sagte der Großfuß und setzte Southpaw auf die Fensterbank. Der kleine Kater zögerte, doch die Luft schien rein zu sein. Der Hund war verschwunden. Er konnte zwar nirgendwo Miao, Katar oder die anderen Katzen sehen, doch er wusste, dass er sich mit ihnen in Verbindung setzen konnte, sobald er das Verrammelte Haus erst einmal hinter sich gelassen hatte. Vorsichtig machte er einen Schritt vorwärts und stupste dem Großfuß

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