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Der Clan der Wölfe 2: Schattenkrieger (German Edition)

Der Clan der Wölfe 2: Schattenkrieger (German Edition)

Titel: Der Clan der Wölfe 2: Schattenkrieger (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathryn Lasky
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selbst gesagt.“
    „Oh doch, gemeinsam haben wir beides, verstehst du? Wenn wir zusammenarbeiten, können wir dieses schreckliche Verbrechen aufklären.“
    Das leuchtete Gwynneth ein und die beiden schmiedeten einen Plan. Als Erstes wollten sie zu dem Tummfraw auf dem Bergrücken gehen und nach Spuren suchen – Knochen, vielleicht Fellbüschel, die in kleinen Spalten stecken geblieben waren.
    „Wie erkläre ich dir das am besten? Wir sind von einer Art … Geruchskarte umgeben. Diese Gerüche muss man nur richtig einordnen“, verkündete die Sark. Ihr schielendes Auge rollte jetzt vor Aufregung noch wilder herum. „Als Erstes nehme ich also den Geruch auf. Dann versuche ich herauszufinden, aus welcher Richtung er gekommen ist.“
    „Ein Vektor – so was wie ein Geruchsvektor?“, erwiderte Gwynneth. Eulen waren hervorragende Navigatoren. Deshalb verwendeten sie häufig Navigationsbegriffe, wenn sie sich an den Sternen orientierten oder Geräusche orteten.
    „Genau! Dann weißt du ja, was ich meine.“
    Plötzlich begannen die Nüstern der Wölfin zu zucken. Der Wind hatte gedreht und trug einen Geruch in ihre Höhle, der ihr irgendwie vertraut erschien. Ein beunruhigender Geruch.
    „Eule!“, krächzte sie. „Du musst gehen. Ich werde gleich Besuch bekommen. Es ist besser, wenn ich dann allein bin. Komm in zwei Nächten wieder her.“
    Gwynneth war klug genug, keine Einwände zu erheben. Unverzüglich flog sie davon.

Alle sechs Knochennager, die im Mond der Singenden Gräser am Gaddernag teilnehmen würden, waren zum Üben an den unteren Hängen des Krummrückens versammelt. Ein Ort, der für alle Rudels und Clans gut erreichbar war. An diesem Morgen bildeten die Knochennager einen Schnitzkreis auf einer Schrappe. So wurde der kleine kreisförmige Bereich genannt, von dem alles Gras weggekratzt war. In der Mitte ragte ein Knochenhaufen auf, aus dem die Wölfe sich ihre Schnitzknochen auswählen konnten. Während der Arbeit unterhielten sie sich leise miteinander. Sie tauschten den neuesten Klatsch und Tratsch aus, redeten über die bevorstehenden Prüfungen und erzählten sich alles, was sie über die Geschichte der Heiligen Vulkane und über die Wölfe der Garde wussten.
    „Ich habe gehört, dass ein paar Clanlose die Grenze überschritten haben sollen“, sagte Tearlach, der ohrenlose Knochennager aus dem MacAngus-Clan. „Wisst ihr zufällig was darüber?“
    „Wo? Etwa hier in der Gegend?“, fragte Edme, die einäugige Wölfin aus dem MacHeath-Clan, ängstlich.
    „Bestimmt nicht“, schnaubte Heep. „Das sind doch alles nur Gerüchte. Und falls tatsächlich irgendwo Clanlose herumstreunen, dann wohl eher in der Nähe des MacDonegal-Gebiets. Das liegt direkt an der Grenze zu den Frostlanden.“
    „Kein besonders angenehmer Gedanke“, bemerkte Edme schaudernd.
    Tearlach wechselte schnell das Thema und sagte: „Wisst ihr, was ich neulich noch gehört habe? Als der alte Fengo Hamisch von seinen Pflichten erlöst wurde, hat sich sein verdrehtes Hinterbein zurückgebogen. Der Mond hatte sich einen Augenblick hinter einer Wolke versteckt. Als er wieder hervorkam, war das Bein gerade.“
    „Wirklich?“, fragte Edme ungläubig.
    „Ja, natürlich!“, fauchte Heep. „Oder zweifelst du etwa daran?“
    „Ich dachte, es ist vielleicht nur eine Legende.“
    „Nein!“, bellte Heep. Ein bedrohliches Knurren schwang in seiner Stimme mit, sodass alle zurückwichen.
    Doch Edme ließ sich nicht beirren. „Daran sollten wir lieber gar nicht denken. Es würde nämlich bedeuten, dass der gute König Soren vom Großen Ga’Hoole-Baum sterben und eine andere Eule an seiner Stelle nach der Glut tauchen müsste.“
    „Ich hab das alles noch nie verstanden. Glutkönig oder Glutloskönig …“, murmelte Faolan.
    „Das liegt daran, dass du neu bist.“ Heep hob den Kopf. „Du kennst unsere Geschichte und unsere Traditionen nicht.“
    Faolan widmete sich wieder seinem Schnitzwerk. Er war fest entschlossen, sich nicht von Heep provozieren zu lassen.
    „Aber wir müssen es ihm erklären, Heep! Sonst lernt er es nie.“ Creakle, dem eine Pfote fehlte, holte zu einer ausführlichen Erklärung aus. „Wie du weißt, ist es die Pflicht der Garde, die Glut von Hoole zu bewachen, die in einem der fünf heiligen Vulkankrater eingelagert ist. Jedenfalls solange ein Glutloskönig wie Soren im Großen Baum herrscht. Glutkönige tragen die Glut bei sich, sodass keine Garde nötig ist, die sie bewacht.
    Was mit Hamischs

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