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Der Clan

Titel: Der Clan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannter Autor
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der Profit. Ihn kümmert nicht, wo der herkommt, ob von Fernsehapparaten, Kühlschränken oder Autos; das ist ihm ganz gleich. Manchmal glaube ich, am liebsten hätte er uns schon längst aus dem Autogeschäft herausgenommen. Aber er will mich nicht aufregen.«
    »Wie werden Sie es ihm sagen?«
    »Gar nicht. Erst wenn unser Projekt steht.«
    »Sie können das nicht geheimhalten. In unserer Branche geht das nicht. Sobald ich zu arbeiten anfange, bekommen sie es raus.«
    Er lächelte.
    »Nicht, wenn ich denen was anderes erzähle.«
    »Zum Beispiel?«
    »Alle wissen, was Sie sind. Ein Rennfahrer. Aber sie wissen nicht, daß Sie ein Diplom von MIT als Autokonstrukteur und Designer besitzen. Oder daß John Duncan vor Jahren bei seiner Pensionierung wollte, daß Sie seine Abteilung übernehmen.
    Wir geben Ihnen einen Titel, Vizepräsident für Spezialplanungc. Und lassen durchsickern, daß wir uns auf Rennteams und -wagen verlegen und durch unsere Fabrik gefördert werden. Das müßte als Tarnmanöver genügen.«
    Nummer Eins sah auf die Uhr. »Wir sprechen morgen beim Frühstück weiter.«
    Ich stand auf. »In Ordnung, Nummer Eins.«
    »Gute Nacht«, sagte er.
    Das Läuten des Telefons riß mich aus dem Schlaf.
    »Mr. Hardeman möchte Sie sprechen, Sir«, sagte Donalds Stimme. »Ich komme gleich runter.«
    »Der junge Mr. Hardeman«, sagte er schnell. »Er ruft aus Detroit an.«
    Ich war sofort hellwach. Dabei glaubte Nummer Eins, man könnte hier etwas geheimhalten! Ich hätte gern gewußt, wer nicht dichtgehalten hatte, Donald oder die Sekretärin. »Verbinden Sie mich.«
    »Mr. Perino?« Eine Frauenstimme.
    »Ja.«
    »Einen Augenblick, bitte, ich verbinde mit Mr. Hardeman.«
    Ich warf einen Blick auf die Uhr. Acht Uhr dreißig. In Detroit war es eine Stunde früher, und er war schon im Büro.
    »Angelo.« Seine Stimme klang freundlich. »Wir haben uns lange nicht gesprochen.«
    »Kann man wohl sagen.«
    »Ich freue mich sehr, daß du meinen Großvater besuchst. Nummer Eins hat dich immer gern gemocht.«
    »Ich mag ihn auch gern«, sagte ich.
    »Manchmal glaube ich, daß er zu lange allein dort unten bleibt.« Es klang besorgt. »Wie findest du ihn?«
    »Ganz auf der Höhe, wie immer. Ich glaube nicht, daß er sich
    in den dreißig Jahren, seit ich ihn kenne, verändert hat.«
    »Gut. Das höre ich gern. Hier bei uns erzählt man so dumme Geschichten.«
    »Zum Beispiel?«
    »Du weißt ja, das Übliche. Daß man merkt, wie er alt wird und so.«
    »Da brauchst du dir keine Sorgen zu machen. Er ist ganz in Ordnung.«
    »Das beruhigt mich«, sagte er. »Ich hatte vor, mal rüberzukommen. Aber du weißt ja, wie es geht. Immer in Druck.«
    »Natürlich.«
    »Man erzählt sich, daß du das Rennfahren aufgibst«, sagte er.
    »Nummer Eins versucht eben, mich dazu zu überreden.«
    »Hör auf ihn. Und wenn du dich dazu entschließt, komm zu mir, und wir sprechen darüber. Hier gibt es immer einen Platz für dich.«
    Ich lächelte. Er ließ mich sehr deutlich merken, wer der Herr war.
    »Besten Dank«, sagte ich.
    »Nichts zu danken. Auftrag ausgeführt. Auf Wiedersehen.«
    »Wiedersehen.« Ich stellte das Telefon hin und griff nach einer Zigarette. Es klopfte an der Tür. »Herein«, sagte ich.
    Die Tür ging auf, und Nummer Eins kam hereingerollt. Donald folgte ihm mit einem Tablett. Er legte es auf das Bett und nahm den Deckel ab: Es gab Orangensaft, Toast und Kaffee.
    »Wie wünschen Sie die Eier, Sir?« fragte er.
    »Keine Eier, danke«, sagte ich. »Dies hier genügt mir völlig.«
    Er ging hinaus, und Nummer Eins rollte seinen Stuhl an mein Bett. Ich nahm mir Kaffee und trank einen Schluck.
    »Nun«, fragte er.
    »Der Kaffee ist gut.«
    »Das weiß ich«, sagte er gereizt. »Was wollte mein Enkel von Ihnen?«
    Ich trank noch einen Schluck. »Er sagte, er freut sich, daß ich hier bin. Und ich soll doch zu ihm kommen, wenn ich das Rennfahren aufgeben will. Er hätte einen Posten für mich.«
    »Was hat er noch gesagt?«
    »Daß Sie zu lang hier unten allein sind; und er wollte wissen, wie es Ihnen geht.«
    »Was haben Sie ihm gesagt?«
    »Daß Sie verrückt sind und den wahnsinnigen Einfall haben, einen neuen Wagen zu bauen.«
    Erst schien er wütend zu werden, dann begann er plötzlich zu lachen. Ich lachte mit ihm, wir waren wie zwei Kinder, die dem Lehrer einen Streich spielen.
    »Fast wollte ich, Sie hätten es ihm wirklich gesagt«, meinte er. »Ich hätte gern sein Gesicht dabei gesehen.«
    »Er wäre vor Wut

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