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Der Clan

Titel: Der Clan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannter Autor
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nennt.« »Ich verstehe das nicht. Das ist doch gar nicht Edsels Art. Er würde das nie dulden.«
    »Edsel hat damit nichts zu tun«, erklärte sie. »Mein Vater hat mir erzählt, daß der Alte nur auf Bennett hört und Edsel Ford einfach ignoriert wird.«
    »Der Alte wird das noch mal bereuen. Eines Tages geht das Ganze in die Luft.«
    »Das könnte schon morgen passieren.«
    Er sah sie an. »Was meinst du damit?«
    »Hast du die Abendzeitung gelesen?«
    Er nickte.
    »Mein Vater sagt, Bennett bereitet eine Überraschung für die Gewerkschaft vor. Sämtliche Schläger Bennetts werden dasein, wenn die Gewerkschaftsorganisatoren kommen.«
    »Dagegen können sie nichts unternehmen«, sagte Loren. »Solange die Gewerkschaft sich vom Besitz Fords fernhält.«
    »Und wenn sie auf den Übergang über die Miller Road vor Tor vier gehen?«
    »Warum nicht?« antwortete er. »Das ist eine öffentliche Fußgängerbrücke. Sie ist immer voller Händler und Eiscremeverkäufer, die bei Schichtwechsel Geschäfte machen.«
    »Mein Vater hat mir gesagt, für Bennett ist sie Fords Eigentum, weil Ford sie gebaut hat.«
    Er überlegte eine Weile, dann nickte er. »Das könnte Ärger geben. Verbinde mich mit Richard Frankenstein oder einem der Brüder Reuther. Ich möchte nicht, daß es auch nur einen Verletzten gibt. Das würde der ganzen Industrie schaden. Ich werde sie warnen, damit sie sich von der Brücke fernhalten.«
    Sie ging zum Telefon und verlangte eine Nummer. Nach einem kurzen Gespräch hielt sie die Hand über die Muschel und sagte zu Loren: »Sie sind alle draußen bei Versammlungen, und keiner weiß, wann sie zurückkommen.«
    »Sag ihnen, der erste, der zurückkommt, soll mich sofort anrufen. Es ist sehr wichtig.«
    Sie gab es weiter und kam zum Tisch. Sie wollte sich schon hinsetzen, dann besann sie sich anders, ging zu ihm und küßte ihn. »Das ist aber nicht sehr sekretärinnenmäßig«, sagte er lächelnd. »Wenn schon. Ich mag dich.«
    Er legte ihr den Finger an die Nasenspitze. »Ich werde dir Gelegenheit geben, es mir zu beweisen, sobald die Sitzung vorbei ist.« Sie nahm seine Finger, küßte sie und fuhr mit der Zunge über die Innenfläche seiner Hand. »Ich kann es kaum erwarten.«
    »Junior, du sitzt neben mir«, sagte Loren. »Sie, Walt, nehmen mit Ted und Scotty uns gegenüber Platz.«
    Sie nahmen schweigend ihre Plätze ein. Melanie setzte sich ans Ende des rechteckigen Bibliothekstisches und öffnete ihr Notizheft.
    Loren schaute sie an. »Sie brauchen nicht mitzuschreiben, Miss Walker, das ist eine inoffizielle Besprechung.«
    Sie schloß das Heft. »Soll ich hierbleiben, Mr. Hardeman?«
    »Ich bitte darum.«
    Sie lehnte sich in ihrem Stuhl zurück, und er wandte sich an die anderen. »Ihr braucht nicht so feierliche Mienen aufzusetzen. Es passiert schon nichts Schreckliches.«
    Die Spannung im Raum ließ ein wenig nach. Sie beugten sich erwartungsvoll vor.
    »Ich will es kurz und einfach machen«, sagte Loren. »Was ich Ihnen zu sagen habe, betrifft die zukünftige Leitung und die Geschäftstätigkeit der Gesellschaft.«
    Nach einer kurzen Pause fuhr er fort: »Vorerst teile ich Ihnen etwas mit, was Sie alle zweifellos bereits wissen. Mit der Rückzahlung der letzten Rate unseres Bankkredits in Höhe von zwei Millionen einhunderttausend Dollar habe ich heute alle Rechte auf die in meinem Besitz befindlichen Aktien der Gesellschaft zurückerhalten.«
    »Hört, hört«, sagte Duncan leise.
    Loren lächelte ihm zu. »Ihre Gefühle sind auch die meinen. Ich habe für Bankiers nicht mehr übrig als Sie. Gleichzeitig wurde mir der Rücktritt der vier Direktoren mitgeteilt, die provisorisch im Vorstand saßen.«
    »Nochmals hört, hört!« Diesmal konnte der Schotte sich nicht beherrschen und äußerte seinen Beifall durch leises Klatschen. Gleich darauf folgten die anderen seinem Beispiel. Loren hob die Hand, und es wurde still. »Nun zu meinem Plan.« Die Stühle knarrten leise, als die Männer sich erwartungsvoll zurücklehnten.
    »Mir gehören neunzig Prozent der Gesellschaft«, sagte Loren, »meinem Sohn zehn. Außerdem bin ich neunundfünfzig Jahre alt und habe vor, mich nächstes Jahr, mit sechzig, von der aktiven Beteiligung an den Geschäften der Gesellschaft zurückzuziehen.« Er machte eine Pause, und die Stille um den Tisch wurde noch tiefer. »Ich habe daher für meine Aktien die folgende Disposition getroffen:
    Meine Enkel, Loren III und Anne Elisabeth, erhalten je fünf, zusammen zehn Prozent.

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