Der Clan
auf die Bar.
»Was ist das?« fragte Loren.
»Mach es auf, dann wirst du es sehen. Der Umschlag ist nicht verschlossen.«
Loren nahm rasch das Blatt aus dem Umschlag. Es war sauber und ordentlich auf Juniors Privatpapier getippt.
An den Vorsitzenden des Vorstands und an
die Direktion der
Bethlehem Motors Company, Inc.
Meine Herren,
ich erkläre hiermit meinen Rücktritt als Präsident und Direktor der Bethlehem Motors Company, Inc. Gleichzeitig trete ich als Mitglied des Direktionsvorstands dieser Gesellschaft sowie als Funktionär und/oder Direktor ihrer Zweigunternehmen zurück. Alle diese Rücktritte haben ab sofort Geltung.
Hochachtungsvoll Loren Hardeman II.
Loren schaute seinen Sohn an. »Warum machst du das?«
»Ich dachte, du hättest die Sitzung für heute abend einberufen, um mich zu entlassen.«
Loren ließ ihn nicht aus den Augen. »Wie kommst du dazu, das zu glauben?«
»Aus zwei Gründen. Erstens hast du deine Aktien wieder und damit die völlige Kontrolle über die Gesellschaft. Zweitens habe ich es verdient. Ich habe dir genug Gründe dafür gegeben. Ich hätte es dir auch gar nicht übelgenommen.«
»Das klingt einleuchtend, aber etwas vergißt du dabei«, erwiderte Loren langsam. »Es ist leicht genug, einen Angestellten zu entlassen, aber wie soll ein Mann seinen Sohn als Sohn entlassen?«
Junior sah ihm ruhig in die Augen. »Ich habe Krieg gegen dich geführt, wo es gar keinen Grund zum Krieg gab.«
»Wir haben uns genug angetan«, sagte Loren leise und zerriß langsam den Brief. »Als ich vor längerer Zeit einmal sagte, dies alles würde eines Tages dir gehören, meinte ich es im Ernst. Ich habe meine Meinung nicht geändert. Du bist immer noch mein Sohn.« Er schob die zerrissenen Hälften des Briefes in den Umschlag zurück und reichte ihn Junior.
Junior nahm den Umschlag, betrachtete ihn einen Augenblick schweigend und steckte ihn dann ein. Als er Loren wieder ansah, zwinkerte er, um die Tränen zurückzuhalten. »Danke, Vater«, sagte er heiser.
Loren nickte. Er sagte nichts, weil er seiner Stimme nicht ganz sicher war.
»Ich werde mich bemühen, dich nicht wieder zu enttäuschen«, erklärte Junior. »Ich will mein Bestes tun.«
»Mehr als das kann keiner.«
Sie schwiegen, bis Loren hinter der Bar hervorkam und Junior umarmte. Sie standen eine Weile bewegungslos, dann trat Loren zurück. »Fahr nach Hause, mein Sohn, und leg dich schlafen. Du siehst aus, als könntest du es brauchen.«
Junior nickte und wandte sich zum Gehen, drehte sich aber nochmals um. »Es wird wieder so sein wie in alten Zeiten, Vater?«
Loren lächelte. »Genau wie in alten Zeiten.«
Junior erwiderte sein Lächeln. »Gute Nacht, Vater.«
»Gute Nacht, mein Sohn.« Loren wartete, bis die Tür zu war, bevor er wieder zur Bar ging und sich noch einen Whisky eingoß.
Melanie kam herein. »Laß mich das tun«, sagte sie und nahm ihm das Glas aus der Hand. Sie warf Eiswürfel ins Glas und reichte es ihm. »Ist alles in Ordnung?«
Er nickte müde und nippte an seinem Drink. »Es war ein langer Tag.«
»Ich gehe nach oben und laß dir ein heißes Bad ein, danach fühlst du dich wohler.«
Sie kam hinter der Bar hervor und ging zur Tür.
»Aber tu bitte nicht so viel verdammtes Parfüm rein«, rief er ihr nach. »Ich rieche sonst wie eine französische Nutte.«
»Beklag dich doch nicht«, sagte sie und lächelte ihm von der Tür her zu. »Im Grunde magst du das ja.«
Er kam aus dem Badezimmer, ein Handtuch um die Taille gewickelt, seine haarige Brust und die Schultern hoben sich von dem weißen Tuch ab.
»Ich bin jetzt entspannt.«
»Tu trotzdem, was ich dir sage«, antwortete sie. »Ich weiß, wie schwer du heute gearbeitet hast.«
Gehorsam streckte er sich bäuchlings auf dem Bett aus. Ihre kräftigen Finger bohrten sich in seinen Nacken, dann massierte sie ihn allmählich über Schultern und Rücken abwärts. Seine Muskeln entkrampften sich langsam unter ihrer Hand.
»Angenehm?« fragte sie.
»Herrlich.« Er wälzte sich auf die Seite. »Aber ich kriege einen Steifen.«
»Ich weiß«. Sie betrachtete ihn. »Den bekommst du jedesmal.«
»Und was willst du dagegen unternehmen?« fragte er lachend.
»Das ist ein Muskel wie jeder andere«, sagte sie vergnügt. »Man muß nur wissen, wie man ihn behandelt.«
Sie stand auf und begann sich auszuziehen. Ihre Brüste hüpften aus dem Büstenhalter, sie zog den Hüftgürtel aus und zeigte ihre üppigen, vollen Hüften und das dicht bewachsene
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