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Der Clan

Titel: Der Clan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannter Autor
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Diese Aktien werden von ihrem Vater, der auch das Stimmrecht dafür ausübt, als Treuhänder bis zu ihrer Großjährigkeit verwaltet. Für den Fall des Todes eines der Beteiligten sind Vorkehrungen getroffen, um die Interessen der Überlebenden sowie der Gesellschaft zu schützen.«
    Er machte wieder eine Pause und fragte mit einem Blick auf Melanie: »Könnte ich bitte ein Glas Wasser und zwei Aspirintabletten haben, Miss Walker?«
    Sie ging schweigend zur Bar und kam mit dem Wasser und dem Aspirin zurück. Die Männer sprachen nicht, während er die Tabletten einnahm. Man war daran gewöhnt, ihn Aspirin schlucken zu sehen.
    Er stellte sein Glas ab. »Gleichzeitig habe ich einer Stiftung unter dem Namen >Hardeman-Stiftung< neununddreißig Prozent der Aktien übertragen. Es soll die Aufgabe dieser Stiftung sein, die Gewinne daraus zum Wohl und Nutzen der Allgemeinheit zu verwenden. Die Stimmrechte der Aktien dieser Stiftung bleiben bis an mein Lebensende treuhänderisch in meinem Besitz. Nach meinem Tod werden die Stimmrechte von den Treuhändern der Stiftung ausgeübt, welche unter den bedeutendsten Erziehern und gemeinnützig eingestellten Bürgern des Landes auszuwählen sind. Mein Sohn und ich sind automatisch Treuhänder der Stiftung auf Lebenszeit.«
    Juniors Gesicht zeigte Überraschung. »Ich werde nicht.«
    Loren hob die Hand. »Laß mich zu Ende sprechen, bevor du etwas sagst«, meinte er freundlich.
    Junior nickte und lehnte sich, noch immer verwundert, wieder zurück.
    »Ich selbst behalte einundvierzig Prozent der Aktien«, fuhr Loren fort, »sie werden nach meinem Tod meinem Testament gemäß unter Mitgliedern meiner Familie, der Stiftung und einigen anderen Leuten und von mir bezeichneten wohltätigen Projekten aufgeteilt.«
    Er trank einen Schluck Wasser. »Bei der nächsten Vorstandssitzung werde ich dem Vorstand einen Vorschlag unterbreiten, die Leitung der Gesellschaft von einem Mann -derzeit meinem Sohn oder mir - in die Hände eines fünfköpfigen Exekutivkomitees übergehen zu lassen, das von mir und nach meinem Rücktritt von meinem Sohn geleitet wird. Der Leiter des Komitees wird keine Stimme haben, außer bei einer Stimmengleichheit unter den Komiteemitgliedern. In diesem Fall kann er mit seiner Stimme den Ausschlag geben.« Er trank noch einen Schluck Wasser. »Bis zu meinem Rücktritt bleibe ich Direktor und Vorsitzender des Vorstands der Gesellschaft, und mein Sohn führt als Präsident und Direktor die
    Beschlüsse des Exekutivkomitees und des Vorstands aus. Nach meinem Rücktritt wird mein Sohn auch noch die Aufgaben des Vorsitzenden übernehmen.«
    Er schwieg einen Augenblick und betrachtete seine Hände. Dann sah er wieder auf. »Es gibt noch mehr, viel mehr Punkte in meinem Vorschlag, meine Herren, aber es hätte keinen Sinn, sie im Augenblick weiter auszuführen. Sie betreffen unter anderem Pläne für Pensionen und Gewinnbeteiligung der Direktoren, Einzelversicherung und ähnliche Sozialleistungen für die Arbeiter und Angestellten der Gesellschaft. Miss Walker wird jedem von Ihnen eine Mappe mit allen Einzelheiten dieser Vorschläge sowie den eingangs besprochenen Punkten übergeben.«
    Er stand auf. »Das dürfte alles sein, was ich Ihnen im Augenblick zu sagen habe. Ich danke Ihnen, meine Herren.«
    Auch die anderen standen auf. Melanie verteilte schnell die Mappen. Wenige Minuten später waren alle außer Junior gegangen. Er saß auf seinem Stuhl und schaute seinen Vater an.
    »Könnte ich ein Wort mit dir sprechen?« fragte er.
    Melanie verschwand diskret aus dem Zimmer.
    »Komm, trinken wir was«, sagte Loren.
    Junior folgte ihm zur Bar. Loren goß sich einen kanadischen Whisky ein und fragte mit einem Blick auf seinen Sohn: »Du trinkst noch immer Kognak?«
    »Ich nehme einen Whisky.«
    Loren nickte und füllte Juniors Glas. »Eis?«
    Junior nickte.
    Loren ging hinter die Bar und nahm Eis aus dem Kübel, der auf dem Bord stand. Es klingelte in dem Glas, das er Junior reichte. Er blieb hinter der Bar stehen und nahm seinen Drink. »Prost«, sagte er, goß den Whisky hinunter und griff schon wieder nach der Flasche, während Junior noch den seinen schlürfte.
    Schweigend füllte er sein Glas wieder. Diesmal trank er langsam und sah dabei seinen Sohn an. Juniors Gesicht war schmal und blaß, unter seinen müden Augen lagen blaue Schatten. Loren wartete darauf, daß er etwas sagte.
    Nach einer kleinen Weile griff Junior in die Tasche, nahm ein Kuvert heraus und legte es wortlos

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