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Der Clan

Titel: Der Clan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannter Autor
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Minute lang Ihre Geschichte geglaubt hat?«
    Ich antwortete nicht.
    »Sie halten den Mund und fahren nach New York!« sagte er.
    »Na schön. Aber wenn er auch Ihr Enkel ist - mir gefällt das nicht.«
    »Ihren Beifall brauche ich nicht«, schnauzte er mich an. »Kümmern sie sich nur um Ihre Arbeit!«
    Die Verbindung wurde unterbrochen, und ich hängte ein. Ich machte mir einen Drink zurecht und ging damit ins Schlafzimmer. Sie lag auf dem Bett und blätterte in einer Illustrierten. »Die Besprechung vorbei?« fragte sie mit einem Blick auf mich.
    Ich nickte.
    »Alles in Ordnung?«
    »Ja.« Ich trank einen Schluck Whisky, er schmeckte gut. »Die Pläne sind geändert.«
    »Ach?«
    »Wir fahren nicht nach Riverside.«
    »Tut mir gar nicht leid«, sagte sie. »Es wäre mir auch recht, nie wieder eine Rennbahn aus der Nähe zu sehen.«
    »Wir fliegen nach New York.«
    »Wann?«
    »Wenn wir gleich packen, können wir noch das Flugzeug um zehn Uhr fünfundvierzig erreichen. Dann sind wir am Morgen in New York.«
    »Und wenn wir es nicht erreichen?«
    »Dann fliegen wir morgen früh. Aber dadurch würde ich einen ganzen Tag verlieren.«
    »Spielt das eine Rolle?«
    »Schon möglich.«
    »Dann werden wir es erreichen«, sagte sie und stieg aus dem Bett.
    Ich sah zu, wie sie aus dem Schlafrock glitt, nackt zum Wandschrank ging und nach einem Kleid griff. »Ach, hol’s der Teufel«, sagte ich. »Geh wieder ins Bett.«
    Ich konnte mir nichts Alberneres vorstellen, als diese Nacht im Flugzeug zu verbringen.
    Eines muß ich ihr lassen: ob Lady oder nicht, sie aß wie ein Hafenarbeiter. Ich sah zu, wie sie ihr Frühstück verschlang: Fruchtsaft, dollarscheingroße Pfannkuchen mit Eiern und Würstchen, Toast, Marmelade und Tee. Inzwischen schüttete ich unaufhörlich Kaffee in mich hinein, um mich für den Tag zu wappnen.
    »Ihr Amerikaner eßt so riesig viel zum Frühstück«, sagte sie kauend. »Wunderbar!«
    Ich nickte. Das stimmte, dachte ich, während ich mir eine vierte Tasse Kaffee eingoß. Das Telefon klingelte, und ich hob ab.
    »Hier spricht Caroll, von der Rezeption«, stellte sich eine Stimme vor. »Entschuldigen Sie die Störung, Mr. Perino.«
    »Keine Ursache, Mr. Caroll.«
    Er senkte die Stimme. »Ich habe hier ein Ferngespräch für Lady Ayres. Es kommt aus Detroit, und ich dachte, vielleicht frage ich Sie besser zuerst, ob ich es durchstellen soll.«
    Ich legte meine Hand auf die Sprechmuschel. »Wer in Detroit weiß, daß du hier abgestiegen bist?«
    »Der einzige, dem ich es gesagt habe, ist Loren.«
    Da ihr Name nicht auf der Gästeliste des Hotels stand, bedeutete das, daß die Überwachung gut funktionierte. Ich sprach ins Telefon: »Sie sind ein intelligenter und diskreter Mann, Mr. Caroll. Bitte stellen Sie das Gespräch durch.«
    »Danke, Mr. Perino.« Ich merkte, daß er erfreut war. In seiner Stimme klang das gewisse Mann-zu-Mann-Gefühl durch. Hängen Sie bitte ein.«
    Ich legte auf und schob Bobbie den Apparat hin. Kurz darauf klingelte es.
    »Hallo«, sagte sie. Es knackte leise im Hörer. »Ja, Loren, wie nett, daß du anrufst. Nein, es ist nicht zu früh, ich sitze eben beim Frühstück.«
    Sie hörte ihm eine Weile zu. Dann hielt sie die Muschel zu und flüsterte mir zu: »Er sagt, er fliegt für ein langes Wochenende nach Palm Springs. Er will sich sonnen und Golf spielen und möchte, daß ich auch hinkomme.«
    Ich lächelte. Loren hatte also doch etwas Verstand. Ich hätte gern gewußt, ob er den eben erst entdeckt hatte. »Sag ihm, du fliegst heute nach Hawaii.«
    Sie nickte. »Was für ein Pech, Loren. Ich hätte dich gern getroffen, aber ich fliege nach Hawaii. Ich war noch nie dort, weißt du, und ich wollte es immer schon so gern kennenlernen.«
    Seine Stimme dröhnte wieder im Hörer, und sie hielt wieder die Muschel zu. »Er sagt, das ist noch besser. Er kennt herrliche Plätze auf den abgelegeneren Inseln. Was soll ich jetzt tun?«
    Ich dachte einen Augenblick nach. Es war nicht das Schlimmste. Das würde ihn wenigstens von Detroit fernhalten. Und je länger er fortblieb, desto besser waren die Aussichten für Nummer Eins und mich. Ich lächelte ihr zu. »Ich glaube, du fliegst nach Hawaii.«
    Sie sprach eine Zeitlang ins Telefon, dann legte sie auf. Schweigend nahm sie sich eine Zigarette. Ich gab ihr Feuer. Sie zog den Rauch tief ein, unsere Blicke trafen sich. Schließlich blies sie den Rauch aus. »Ich weiß nicht, ob mir das gefällt.«
    »Warum nicht?« fragte ich. »Eine Frau hat

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