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Der Clan

Titel: Der Clan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannter Autor
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stehen und beobachtete die Fremden durch das Glasfenster.
    Loren zündete sich eine Zigarette an. Bancroft und Dan stiegen aus und stellten sich neben ihn. »Wie kommt es, daß wir hier Burns verwenden und nicht unsere eigene Wachmannschaft?« fragte er Dan. »Angelo hat kein Vertrauen zu ihnen«, antwortete Dan. »Er sagte mir, er erinnert sich an die Zeit, als er den luftgekühlten Sechszylinder für uns testete. Damals hatte Chevy die Pläne beinahe früher als wir.«
    »Angelo vertraut keinem außer Technikern, Mechanikern und Fahrern«, fügte Bancroft hinzu. »Aber wo zum Teufel bleibt Duncan?«
    Er ging zur Hütte. »Haben Sie mit ihm gesprochen?« fragte er den Wächter.
    »Nein, Sir, er war mit dem Fahrer im Wagen. Man hat mir aber gesagt, man wird es ihm mitteilen.«
    »Du lieber Gott!« Bancroft nahm eine Zigarette aus der
    Tasche und steckte sie in den Mund. Ohne sie anzuzünden ging er, daran kauend, zu den anderen zurück.
    Es begann zu nieseln, sie stiegen wieder ein und blieben schweigend sitzen. Zehn Minuten vergingen, bis ein Wagen über die Straße innerhalb des Zauns heranrollte. John Duncan stieg aus, winkte dem Wächter, und das Tor öffnete sich. Er kam zu ihrem Wagen.
    »Entschuldigen Sie die Verzögerung«, sagte er. »Aber wir haben Sie nicht erwartet.«
    »Keine Ursache, John«, sagte Loren. »Ich habe so viel über den Wagen gehört. Da bin ich kurz entschlossen herübergefahren, um ihn mir anzusehen.«
    Duncan lächelte. »Freut mich, daß Sie kommen konnten. Bitte fahren Sie hinter mir her.«
    Sie fuhren ihm nach zum Versuchsgelände. Er stellte den Wagen in eine Parklücke; sie hielten daneben und stiegen aus. »Wir gehen zu den Boxen rüber, dort sind wir im Trockenen«, sagte Duncan.
    Sie folgten ihm durch den leichten Nieselregen zu den Boxen, die sich innerhalb der ovalen Fahrpiste befanden. An einem Tisch saßen einige Männer beim Kartenspiel, und auf einer Couch lag ein Mädchen, das ein Taschenbuch las.
    »Die Männer sind Mechaniker«, erklärte Duncan. »Das Mädchen ist eine unserer Testfahrerinnen, Cindy Morris.«
    Bancroft betrachtete das Mädchen beifällig. »Ich habe mir schon gedacht, daß Angelo sich etwas Neues einfallen lassen würde.«
    »Die Hälfte der Autofahrer sind Frauen«, erklärte Duncan sachlich, »und nur sehr wenige Wagen werden ohne ihre Zustimmung gekauft. Angelo will ihre Vorstellungen kennenlernen.«
    »Das Mädchen gewinnt schon durch seine Erscheinung ein
    paar Punkte«, sagte Bancroft.
    »Sie ist eine erstklassige Fahrerin«, erwiderte Duncan.
    »Wo ist der Wagen?« fragte Loren.
    Duncan trat zum elektronischen Bahnkontrollgerät und drückte auf einen Knopf. Die Lichter leuchteten auf. »Er geht soeben durch Kontrollpunkt drei am anderen Ende der Testbahn.« Er drückte einen anderen Knopf. Auf dem Kontrollschirm leuchteten Ziffern auf. »Er fährt durch die scharfe Kurve mit einhundertfünfzehn Komma drei Stundenkilometern.« Die Zahlen wurden rasch kleiner. »Jetzt ist er auf dreiundachtzig Komma fünfundsiebzig, jetzt kommt er mit sechsundsiebzig Komma null fünf in die Spirale.« Er wandte sich an die anderen. »Schauen Sie auf den Schirm. Wenn der Wagen aus der Spirale auf die Gerade kommt, müßte er hier mit zweihundertachtundfünfzig vorbeifahren.«
    Sie beobachteten fasziniert den Kontrollschirm. Plötzlich schnellten die Ziffern nach oben. Innerhalb von Sekunden waren sie über zweihundertfünfundzwanzig hinaus und stiegen weiter. Von irgendwoher hörte man bereits leise das Motorengeräusch.
    Es wurde lauter, und sie gingen zur Tür, um besser zu sehen. In der Ferne stachen die weißen Strahlen der Scheinwerfer durch den Nieselregen. Fast ehe sie sich dessen ganz bewußt waren, wurden die Scheinwerfer zu einem blendend weißen licht, und der Wagen flog an ihnen vorbei wie ein geisterhafter grauer Schatten und verschwand weiter hinten im Nichts.
    »Zweihunderteinundsiebzig Komma fünfundsechzig.«
    »Welche Spitze erreicht er eigentlich?« fragte Loren, als er wieder neben ihm stand.
    »Wir haben ihn schon auf dreihundertsieben Komma fünf gebracht«, antwortete Duncan. »Aber die Bahn ist naß, und ich habe den Leuten gesagt, sie sollen nicht über zweihundertfünfundsechzig gehen.«
    »Wie viele Kilometer haben sie ihn bis jetzt gefahren?«
    »Zweiundsechzigtausend. Bei fünfundsechzig nehmen wir ihn heraus, überholen ihn und schicken ihn wieder los.«
    »Hält der Motor durch?« fragte Loren.
    »Ausgezeichnet. Nur der normale

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