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Der Clan

Titel: Der Clan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannter Autor
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Verschleiß, obwohl wir ihn frisiert haben. Besser, als ich dachte. Alle Sensorablesungen sind prima.«
    »Ich möchte den Wagen sehen«, sagte Loren.
    Das Auto kam gerade heran, als der Regen aufhörte, und stoppte. Loren musterte den Wagen. Kein Zweifel, es war die zweitürige Standard-Sundancer-Limousine. Aber es gab da feine Unterschiede. Die Motorhaube war leicht gegen die Scheinwerfer geneigt. Das fast viereckige Rückfenster war weich abgerundet worden und in sanfter Kurve zur Stabilisierungsflosse, die über dem Kofferraum montiert war, nach unten gezogen. Der Wagen erhielt dadurch ein ausgesprochen europäisches Aussehen.
    Der Fahrer stieg aus. Er bewegte sich steif in seinem feuerfesten Overall und löste im Näherkommen den Kinnriemen seines Sturzhelms. »Was ist«, sagte er streitlustig. »Was hab’ ich falsch gemacht?«
    »Nichts«, erklärte Duncan, »Mr. Hardeman wollte ihn sich nur mal ansehen.«
    Der Fahrer atmete erleichtert auf und zog ein Paket Zigaretten aus der Tasche. »Sie haben wohl nichts dagegen, wenn ich mir ’ne Tasse Kaffee hole?«
    Duncan schüttelte den Kopf, und der Fahrer ging ins Haus. Loren schaute ins Wageninnere. Das Armaturenbrett war mit allen möglichen Instrumenten ausgerüstet. Er wandte sich an Duncan. »Was habt ihr mit dem Wagen angestellt?«
    Duncan trat neben ihn. »Alle Spezialinstrumente, die Sie da sehen, haben eingebaute Sensoren. Sie übertragen die Daten auf unsere Kontrolltafel. Wir haben zwei vierzylindrige Webers mit großer Bohrung und eine neue Sammelleitung eingebaut und die Bohrung der Zylinder vergrößert. Dadurch bekommen wir ein Kompressionsverhältnis von eins zu elf und holen bis zu dreihundertvierzig PS heraus. Die Karosserie ist aus Fiberglas auf Stahldrahtnetz, mit Aufhängung vorne und hinten durch Torsionsstäbe mit stoßabfangender Wirkung an einem Stahlrohrchassis.«
    »Was heißt das genau?« fragte Loren.
    »Je stärker die Stöße sind, desto stärker der Widerstand«, antwortete Duncan. »Es ist das gleiche Prinzip wie bei einer Hängebrücke, die um so fester hält, je größer das Gewicht ist. So gibt es Sicherheit bei leichtem Gewicht und sparsamen Herstellungskosten. Der Wagen wiegt um    dreihundert
    Kilogramm weniger als der Sundancer Standard mit der gleichen Ausrüstung, und die Karosserie kostet um vierzig Prozent weniger.« Duncan zündete sich eine Zigarette an. »Natürlich könnte der Wagen noch leichter sein, aber wir mußten die Hinterachse und die Antriebswelle verstärken, um die Motorleistung abzufangen.«
    »Wie fährt er sich?« fragte Loren.
    Duncan warf ihm einen Blick zu. »Wie wär’s, wenn Sie eine Runde auf der Bahn drehen und sich selbst davon überzeugen?«
    Loren schaute in die Runde. Die Vorstandssitzung war beinahe vorüber, und sie war ruhig, fast routinemäßig verlaufen. Man hatte sich über den Abschluß mit Westdeutschland sehr befriedigt gezeigt, und Loren sonnte sich in dem Lob, das ihm von allen Seiten gezollt wurde. Sogar Nummer Eins, der am unteren Ende des Tisches in seinem Rollstuhl saß, war sichtlich beeindruckt.
    Nun mußte noch der letzte Punkt der Tagesordnung vom Vorstand besprochen werden, die Genehmigung zur Verlegung der Abteilung Design und Konstruktion an die Westküste. Loren blätterte in seinem Memorandum.
    »Meine Herren«, sagte er, »Sie haben Punkt einundzwanzig vor sich auf dem Programm, und bevor wir uns damit befassen, möchte ich einige Worte sagen.«
    Er wartete ihre schweigende Zustimmung ab, dann fuhr er fort. »Zuerst, glaube ich, müssen wir Mr. Perino für die phantastische Arbeit loben, die er mit den Versuchswagen geleistet hat. Wie Sie bereits wissen, hat er drei Sundancer-Standard-Limousinen in Hochleistungsmaschinen umgebaut. Was Sie möglicherweise noch nicht wissen, weil er es vielleicht aus Bescheidenheit nicht erwähnt hat: Er hat damit einen der sensationellsten Wagen konstruiert, den Bethlehem jemals das Glück hatte zu produzieren. Und ich weiß, wovon ich rede, meine Herren, denn ich hatte heute morgen das Vergnügen, in einem davon zu fahren. Ich gratuliere, Mr. Perino!«
    »Danke, Mr. Hardeman.« Angelos Ton war höflich, aber zurückhaltend.
    Loren wartete, bis sich das Flüstern rund um den Tisch gelegt hatte. »Vielleicht war sich keiner der Anwesenden über die Möglichkeiten des Wagens im klaren. Seltsamerweise wurde ich heute morgen durch meine kleine Tochter darauf aufmerksam. Sie sah neulich abends einen der Wagen durch die Woodward Avenue

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