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Der Clan

Titel: Der Clan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannter Autor
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seinen Lenden aufsteigen und begann laut zu lachen. Was war er für ein schmutziger alter Mann, daß er solche Gedanken über die Frau seines Sohnes hatte. Aber so alt war er ja gar nicht. Am heutigen 20. Juni 1925 war er siebenundvierzig. Er warf das Handtuch achtlos zu Boden und ging ins Schlafzimmer. Er nahm eine Unterzieh-Kombination aus der Schublade, schlüpfte hinein und schloß, sobald seine Hände aus den Armem kamen, die vorderen Knöpfe. Auf seinen schwarzen Lackschuhen lag ordentlich gefaltet ein Paar schwarze Seidensocken. Er zog sie an und befestigte sie an den Haltern. Dann griff er nach dem frisch gestärkten Frackhemd, das über einem der beiden stummen Diener neben dem Wandschrank hing.
    Das Leinen raschelte, als er das Hemd anzog. Er nahm die Diamantknöpfe vom Toilettentisch und steckte sie in die Hemdbrust, schob die dazu passenden Knöpfe durch die Manschetten und plagte sich mit dem goldenen Kragenknopf ab. Es war keine leichte Sache. In kürzester Zeit war sein Gesicht rot angelaufen und der Kragen verdrückt. Ärgerlich warf er ihn fort, nahm einen anderen aus der Schublade und ging damit in Elisabeths Zimmer.
    Auf der Schwelle blieb er stehen. Seine Frau war nicht da, sondern nur die junge Schneiderin, die aus Paris gekommen war, um die Toiletten für die Hochzeit zu machen.
    Sie kniete mit dem Rücken zu ihm auf dem Fußboden vor der Kleiderpuppe und steckte Nadeln in die Falten eines Rocks. Sie hatte bei der Arbeit leise gesummt. Plötzlich wurde sie sich seiner Anwesenheit bewußt, und das Summen hörte auf. Sie wandte sich um, noch im Knien, dann stand sie schnell auf und sah ihn an.
    Ihre Augen waren dunkelblau, fast purpurfarben, und hoben sich von ihrer weißen Haut ab. Ihr dichtes schwarzes Haar war hinter dem Kopf zu einem Knoten zusammengelegt. Er starrte sie an, als sähe er sie zum erstenmal. Sie hatte klare Augen, in deren Tiefe ein verborgenes Licht glomm.
    Nach einer kleinen Weile fand er die Stimme wieder. Sie klang ihm selber rauh und seltsam in den Ohren. »Wo ist Mrs. Hardeman?«
    Sie senkte den Blick. »Unten, Monsieur.« Sie sprach leise und mit einem leicht fremden Akzent. »Sie empfängt die Gäste.«
    »Wieviel Uhr ist es?«
    »Gleich neun, Monsieur.«
    »Verdammt! Warum hat mich niemand geweckt?«
    »Ich glaube, Madame hat es versucht«, sagte sie und hob den Blick wieder. »Aber Sie - wie sagt man -, Sie wollten nicht aufwecken?«
    Er wollte in sein Zimmer zurückgehen. Seine Finger hantierten an seinem Kragenknopf herum. Plötzlich drehte er sich zu ihr um. »Ich komm’ mit dem verdammten Ding nicht zurecht.«
    »Vielleicht darf ich behilflich sein, Monsieur«, sagte sie und kam auf ihn zu. Er legte die Knöpfe in ihre ausgestreckte Hand. »Sie sind zu groß, Monsieur, Sie werden sich ein wenig bücken müssen.«
    Er beugte sich zu ihr hinunter. Einen Augenblick kreuzten sich ihre Blicke, dann wandte er sich ab. Mit leichten und sicheren Fingern drückte sie den Knopf in den Kragen. Sie versuchte den Kragen vorne am Hemd zu befestigen. Es ging nicht. Sie schaute genauer hin und lachte. »Kein Wunder, daß Sie da nicht zurechtgekommen sind«, sagte sie. »Sie haben das Hemd falsch geknöpft.«
    Er tastete an das Hemd. Sie hatte recht. Er hatte das unterste Knopfloch freigelassen. »Tut mir leid«, murmelte er, wobei seine Hand ungeschickt herumfuhr.
    »Gestatten Sie, Monsieur«, sagte sie. Der feine Duft ihres Parfüms stieg ihm in die Nase, während ihre flinken Finger sich an seiner Hemdbrust zu schaffen machten.
    Er spürte, wie ihm die Hitze in die Lenden schoß, als ihre Finger zu den untersten Knöpfen kamen. Sein Gesicht wurde rot. Sie sah offenbar, was mit ihm vorging, aber sie ließ es sich nicht anmerken. Er hatte das Gefühl, etwas sagen zu müssen. »Wie heißen Sie?« fragte er unbeholfen.
    »Roxane, Monsieur«, antwortete sie, ohne hochzuschauen. Sie war beim dritten Knopf von unten und nahm den zweiten in Angriff.
    Er fühlte, wie der Druck stärker wurde. Ein schneller Blick nach unten bestätigte seine schlimmsten Befürchtungen. Die Schwellung an seiner Unterwäsche war nicht zu übersehen. Er bog seine Hüften nach hinten und versuchte, ihrer Hand auszuweichen. Die Stellung war peinlich und auch hoffnungslos. Als ihre Finger zum letzten Knopf kamen, war sein Phallus geschwollen und pulsierte gegen sein Hemd.
    Plötzlich hielt sie inne und blickte ihm ins Gesicht. Sie hob die Hände nicht, ihre Augen waren aufgerissen, ihr Mund war leicht

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