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Der Clan

Titel: Der Clan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannter Autor
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sein, Angelo«, sagte sie. »Ich habe Nummer Eins von dem Abend erzählt, an dem ich in dein Hotelzimmer gekommen bin.«
    Er lachte. »Hoffentlich hast du ihm auch erzählt, daß ich dich nach Hause gefahren habe.«
    »Das habe ich ihm auch erzählt, und er wollte wissen, warum.«
    »Vielleicht, weil du gerade erst achtzehn geworden bist.«
    »So alt war Urgroßmutter bei ihrer Hochzeit. Du solltest es dir überlegen. Mädchen wie ich sind nicht allzu lange zu haben.«
    »Vielleicht«, sagte er lachend, »ist es bloß, weil ich nicht zu den Männern gehöre, die heiraten, Miss Elisabeth.«
    »Ich fahre nach Daddys Hochzeit zu meiner Tante nach Europa. Du weißt ja wohl, wie die Männer dort sind.«
    »Ja, das weiß ich. Hoffentlich du auch.«
    »Du hältst mich noch immer für ein Kind. Daß du mit meiner Mutter zur Schule gegangen bist, bedeutet noch nicht, daß ich nicht alt genug für dich bin.«
    »Daran zweifle ich keine Minute«, sagte er. »Aber ich bin altmodisch. Ich glaube, den Heiratsantrag muß der Mann machen.«
    »Einverstanden«, sagte sie. »Mach ihn!«
    »Nicht jetzt«, erwiderte er lachend. »Ich habe einen Wagen zu bauen.« Es klopfte an der Tür der Telefonzelle. Draußen stand ein Hilfssheriff. »Einen Augenblick«, sagte Angelo zu Elisabeth und öffnete die Tür. »Mr. Perino?« fragte der Mann höflich.
    »Ja?«
    »Hier bitte.« Er reichte Angelo ein offiziell aussehendes Dokument.
    Es war anscheinend ein normales Vorladungsformular. Auf dem Umschlag stand sein Name, der Name Duncans und der Bethlehem Motors Company. Er riß den Umschlag auf und las. Es war eine gerichtliche Verfügung, vom Richter unterzeichnet, mit dem Verbot, irgendeinen ihrer Testwagen mit Gasturbinenantrieb auf irgendeiner Straße des Staates Washington zu fahren. Er sah hoch. Der Hilfssheriff war bereits auf dem halben Weg zum Ausgang. Er sprach wieder ins Telefon. »Gib mir noch mal Nummer Eins.«
    Sie fragte besorgt: »Ist was passiert?«
    »Eine Menge«, sagte er scharf. »Gib ihn mir!«
    »Was ist los?« hallte die Stimme von Nummer Eins im Telefon. »Soeben wurde mir eine gerichtliche Verfügung überreicht. Sie verbietet uns, irgendeinen unserer Wagen auf den öffentlichen Straßen dieses Staates zu fahren.«
    »Was?« fragte Nummer Eins überrascht. »Wie können sie so etwas tun?«
    »Wie, weiß ich nicht. Jedenfalls haben sie es getan.« Er schwieg einen Moment und fischte mit der freien Hand nach einer Zigarette. »Sagen Sie jetzt immer noch, daß da niemand dahintersteckt?«
    Nummer Eins schwieg.
    »Wer es auch ist, er muß bei Leuten Einfluß haben, die ganz schön rücksichtslos für ihn vorgehen.«
    »Was wollen Sie unternehmen?«
    »Artie Roberts ist noch hier«, antwortete Angelo. »Er kann das vor Gericht anfechten.«
    »Das dürfte viel Zeit kosten.«
    »Wenn es nur Zeit wäre, würde ich mir nicht so viele Sorgen machen«, sagte Angelo. »Aber wenn wir nicht durchsetzen, daß diese gerichtliche Verfügung aufgehoben wird, könnte es passieren, daß die Betsy nie auf die Straße kommt.«
    »Nur noch dreißig Tage, und die Scheidung ist endgültig«, sagte Loren III.
    Bobbie stellte das leere Martiniglas ab. »Bis dahin spielt es keine Rolle mehr. Noch einen Monat hier, und ich werde verrückt. Ich bin es nicht gewohnt, eine Gefangene zu sein.«
    »Du bist doch keine Gefangene, Liebling«, sagte er geduldig. »Du kennst die Leute hier. Wenn wir erst verheiratet sind, wird alles anders. Wir ziehen in das Haus um, und das Leben ist wieder normal.«
    »Warum glaubst du das?« fragte sie sarkastisch. »Die wenigen Male, die wir abends ausgegangen sind, hat Detroit es hervorragend verstanden, mich zu schneiden.«
    »Alberne Weiber«, antwortete er. »Das ändert sich. Glaub mir, ich weiß es.«
    »Hol sie der Teufel!« sagte sie böse. »Ich brauche weder sie noch ihre beschissene Anerkennung.« Sie stand von der Couch auf. »Ich muß bloß für eine Weile von hier fort.«
    Er schaute ihr ins Gesicht. »Wo willst du hin?«
    »Ich weiß nicht. Irgendwohin, nur weg von hier.« Sie ging zur Bar und goß sich aus dem Krug noch einen Martini ein. Dann drehte sie sich zu ihm um. »Bei Gott, ich werde noch zur Alkoholikerin!«
    »Im Augenblick kann ich von hier nicht fort«, sagte er.
    »Das weiß ich.« Sie ging zum Fenster und sah hinaus. Die
    Lichter der Fabrik glänzten in der dunklen Nacht, die Kamine spien rosafarbene Flammen in den Himmel. »Sieh dir doch diese Aussicht an«, sagte sie bitter. »Weißt du,

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