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Der Clan

Titel: Der Clan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannter Autor
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»Die Kurve ist nur vier Prozent überhöht. Sie schaffen es nicht!«
    »Sie haben kein Vertrauen zu Ihrer eigenen Maschine, Alter!« Peerless lachte. »Überlassen Sie’s nur Fearless Peerless, ich weiß, was ich tue. Ich fahr’ mit einem Schutzengel.«
    Einen Augenblick lang war nichts zu hören als das leise Sausen. Dann ein kleiner Knall, dann nichts mehr. Vollkommene Stille. Im Saal herrschte tiefes Schweigen, während Duncan den Apparat abstellte. Er sah zum Vorsitzenden hin.
    Dieser räusperte sich. »Konnten Sie das hören?« fragte er die Geschworenen.
    Der Obmann stand auf. »Ja.«
    Der Vorsitzende wandte sich an Duncan. »Sie erwähnten eine Überhöhung von vier Prozent in dieser Kurve. Welche Höchstgeschwindigkeit halten Sie da noch für ungefährlich?«
    »Einhundertfünfundsiebzig.«
    »Waren diesbezüglich Warnschilder aufgestellt?«
    »Ja, Sir. Ab drei Kilometer vor der Kurve alle zweihundert Meter ein Schild.«
    »Dann ist also Mr. Peerless Ihrer Schätzung nach mit fast hundert Stundenkilometer mehr als der noch zulässigen Höchstgeschwindigkeit in die Kurve eingefahren?«
    »Ja, Sir.«
    »Können Sie mir sagen, an welchem Punkt der Motor dann explodiert ist?«
    »Der Motor ist nicht explodiert«, sagte Duncan.
    Der Staatsanwalt schaltete sich ein. »Es wurde aber vorhin von einigen Zeugen ausgesagt, daß es zu einer Explosion kam, auf die der Brand folgte. Wie erklären Sie das, Mr. Duncan?«
    Der Schotte drehte sich ihm zu. »Die Explosion fand nicht im Motor statt, sondern wurde beim Bersten des Treibstofftanks durch einen elektrostatischen Funken verursacht.«
    »Dann könnte möglicherweise der Tank fehlerhaft gewesen sein?«
    »Ausgeschlossen. Der Treibstofftank war mit allen uns heute bekannten Sicherheitsvorkehrungen ausgerüstet und gebaut. Es gibt aber in unserer heutigen Technik nichts, das uns die Herstellung eines Tanks ermöglicht, der einen Aufschlag mit zweihundertfünfundsiebzig Stundenkilometern aushält.«
    »Wieso können Sie mit solcher Sicherheit sagen, daß es der Treibstofftank war und nicht der Motor?«
    »Weil wir den Motor haben. Er ist so kaputt, daß er sich nicht mehr reparieren läßt, aber er ist doch größtenteils in einem Stück geblieben. Wäre er explodiert, dann wären seine Teile in die ganze Gegend verstreut worden.«
    Der Staatsanwalt nickte und ging zu seinem Platz zurück. Der Richter wandte sich an die Geschworenen. »Haben Sie noch weitere Fragen?«
    Der Obmann erhob sich zögernd. »Ich bin Autofahrer, Mr. Duncan. Ich nehme an, Sie müssen wegen der hohen Leistung Ihres Motors Benzin mit sehr hoher Oktanzahl verwenden. War das der Fall?«
    »Nein, Sir«, sagte Duncan, »das ist einer der Vorteile des Turbinenmotors. Er braucht kein Benzin mit hohem Oktan- oder Bleigehalt, um die Höchstleistung zu erzielen.«
    »Welche Art von Benzin haben Sie also verwendet?« fragte der Obmann.
    »Wir haben kein Benzin verwendet.«
    »Was denn?«
    »Kerosin.«
    »Danke«, sagte der Obmann, nickte und nahm wieder Platz.
    Der Vorsitzende beugte sich vor. »Glauben Sie, Mr. Duncan, daß die Explosion und das darauffolgende Feuer hätte vermieden werden können, wenn Sie Benzin statt Kerosin verwendet hätten?«
    »Unter den gegebenen Umständen nicht.« Duncan war sehr selbstsicher. »Im Gegenteil: Es wäre leichter explodiert und in
    Brand geraten. Beim Benzin ist die Oktanzahl ein Maßstab für die Entzündlichkeit; je höher die Zahl, desto entzündlicher ist das Benzin.«
    Der Vorsitzende sah sich im Saal um, dann wandte er sich wieder an den Schotten. »Wir haben keine weiteren Fragen an Sie. Danke, Mr. Duncan.«

Es herrschte Stille, als der Schotte an seinen Platz zurückging. Angelo schüttelte ihm die Hand, und Cindy küßte den alten Mann auf die Wange. »Sie waren großartig«, sagte sie.
    Duncan errötete erfreut. »Ich bin aber immer noch böse«, flüsterte er. »Ich möchte wissen, wer ihnen das gesteckt hat.«
    »Das finden wir schon noch heraus«, sagte Angelo ruhig. »Vorerst wollen wir mal sehen, was hier weiter passiert.«
    Vorsitzender und Staatsanwalt berieten sich flüsternd. Nach einer Weile kehrte der Staatsanwalt an seinen Platz zurück, und der Vorsitzende wandte sich an die Geschworenen.
    »Es werden keine weiteren Zeugen aufgerufen«, sagte er. »Sie haben die Aussagen der Ärzte gehört, welche die Autopsie an den sterblichen Überresten von Mr. Peerless vorgenommen haben. Demnach ist sein Tod unmittelbar den Verletzungen zuzuschreiben,

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