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Der Clan

Titel: Der Clan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannter Autor
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Serie von zweihunderttausend oder mehr produzieren, erhöhen sich die Kosten pro Stück um ungefähr einhundertunddreißig Dollar.«
    »Haben Sie bei diesen Zahlen die Einsparungen berücksichtigt, die dadurch entstehen, daß wir keine zusätzliche Kraftquelle für die Nebenaggregate im Leerlauf einbauen müssen?«
    Weyman nickte. »Das haben wir in Betracht gezogen«, antwortete er in seinem präzisen Buchhalterton. »Der Hauptfaktor sind die Arbeitskosten hier in Detroit. Für die Herstellung der Rotoren brauchen wir gelernte Maschinenschlosser.«
    »So schlimm kann das nicht sein«, sagte Rourke. »Toyo Kogyo baut Rotoren für billige Wagen.«
    »Das ist der Vorteil, den die Japaner uns gegenüber haben«, sagte Weyman. »Ihr Arbeitsmarkt wird viel stärker gesteuert.«
    »Ich könnte sie an der Westküste viel billiger herstellen«, sagte Rourke.
    »Aber es hat keinen Sinn, die Rotoren dort zu bauen, sie zum Einbau in den Motor hierherzuschicken und dann das Ganze für die Endmontage wieder zurückzubringen.«
    »Da würde nicht mehr viel von der Einsparung übrigbleiben«, sagte Weyman entschieden. »Das lohnt die Mühe nicht.«
    »Wie hoch sind die Herstellungskosten des Wagens jetzt?« fragte Loren.
    »Eintausendneunhunderteinundfünfzig Dollar ohne die neuen Rotoren. Die bringen uns auf fast zweitausendeinhundert.«
    »Das ist mir unverständlich«, sagte Rourke. »Ich bin sicher, der Gremiin kostet American Motors nicht viel mehr als siebzehnhundert.«
    »Er kostet weniger«, sagte Weyman. »Das ist der durchschnittliche Preis für Händler, einschließlich Steuern. Aber das ist netto zu netto. Die benötigen keine Nebenaggregate und Klimaanlage, um Motorkraft zu verbrauchen. Wir müssen bei unserem Wagen für fast siebenhundert Dollar Nebenausrüstung einbauen.«
    »Bei dieser Rechnung müßten wir die Betsy mit ungefähr zweitausendfünfhundert Dollar im Einzelhandel verkaufen«, meinte Rourke.
    »Vierundzwanzigneunundneunzig ist die Zahl, auf die unsere
    Verkaufsabteilung kam«, sagte Loren.
    »Im Vergleich zu den anderen ist das viel. Der Pinto mit neunzehn, der Vega mit einundzwanzig, von den Importwagen ganz zu schweigen. Die bringen uns um.«
    »Jetzt bekommen Sie allmählich eine Ahnung davon, wogegen wir anzukämpfen haben«, sagte Weyman.
    »So schlimm ist es auch wieder nicht«, warf Loren ein. »Sie können für Extras vierhundert Dollar zum Durchschnittspreis dieser Wagen dazuzählen. Auf Nettobasis sind wir nicht weit von den anderen entfernt.«
    »Sie glauben, wir haben also eine Chance?« fragte Rourke.
    »So wenig wie ein Schneeball in der Hölle«, antwortete Loren entschieden, »wenn man in Betracht zieht, wie die Kosten steigen. Wir müßten einen Zauberwagen haben, um das Käuferpublikum zu überzeugen, daß es in diesem Fall eigentlich billiger wegkommt, wenn es mehr zahlt. Wir werden preismäßig den Absatzmarkt für billige Wagen verlassen und wieder dort stehen, wo wir jetzt sind. Nur mit dem Unterschied, daß wir dann ungefähr dreihundert Millionen Dollar verloren haben.« Er zündete sich eine Zigarette an. »Leider lebt mein Großvater noch in der Vergangenheit. Damals zeigte Henry Ford der Welt, wie das amerikanische Fließbandverfahren die Herstellungskosten pro Stück senken konnte. Seither jedoch hat die Welt nachgezogen und uns im Falle Japan und Deutschland sogar durch neue Ausrüstung und Automatisierung überholt. Und sie haben uns gegenüber einen phantastischen Vorteil. Die Arbeitskosten betragen in Deutschland nur sechzig und in Japan vielleicht nur vierzig Prozent der unseren.«
    Er blies eine Rauchwolke aus und drückte die Zigarette in den Aschenbecher auf seinem Schreibtisch. »Meiner Meinung nach hat Angelo einen großen Fehler begangen. Er hätte sein Werk nicht an der Westküste, sondern in Japan bauen sollen. Nur so hätte er kostenmäßig konkurrenzfähig bleiben können.«
    »Ihr Großvater wollte einen in Amerika gebauten Wagen«, sagte Rourke.
    »Das weiß ich«, antwortete Loren. »Aber das macht die Sache nicht besser. Den Leuten ist es gleich, wo etwas hergestellt worden ist. Es muß nur gut sein und im Preis stimmen.«
    »Ich würde gern diese Zahlen nachprüfen«, erklärte Rourke. »Vielleicht läßt sich da noch etwas machen.«
    »Hoffentlich«, sagte Loren. »Wir könnten es brauchen.«
    »Ich kann nichts versprechen. Ihre Leute sind ja sehr tüchtig.«
    »Wie geht es bei Ihnen drüben?«
    »Jetzt wieder gut. Die gerichtliche Verfügung vorige Woche

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