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Der Clark Darlton Reader

Der Clark Darlton Reader

Titel: Der Clark Darlton Reader Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clark Darlton
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Garta, seiner jungen Frau.“
    Der Kommandant betätigte einen Hebel.
    An der Wand flammte ein abgerundeter Bildschirm auf. Das Weltall wurde sichtbar, so klar, als stände das Schiff bewegungslos in seiner Mitte.
    „Was ist das?“ wunderte sich Lariel. „Ich glaubte, man könne keine Bilder wahrnehmen, wenn man sich mit einer Geschwindigkeit …“
    „Es ist eine Aufnahme, mehr nicht. Sie verlangsamt praktisch den eigentlichen Flug um das Millionenfache und ist somit befähigt, den augenblicklichen Stand des Schiffes festzustellen. Trotzdem müssen wir vor dem Eindringen in das fremde Sternsystem verlangsamen. Man weiß niemals, wie dicht dort die Sonnen stehen.“
    Lariel nickte. Er wußte, daß jene Sonne, die ihr Ziel war, in den Randbezirken des Systems stand. Viele eldosische Nächte hatte es gedauert, bis sich die losgerissenen Gaswolken in glutflüssige Planeten verwandelt hatten. Ob sie inzwischen abgekühlt waren?
    Er legte seine Hand auf die Schulter des Kommandanten.
    „Sage mir Bescheid, wenn wir die Sonne sehen können.“
    „Du kannst das System bereits sehen“, gab er zurück.
    Lariel folgte seiner ausgestreckten Hand, die zum Bildschirm zeigte. Zwischen unzähligen Sternen und vielen verschiedenartig geformten Sternnebeln stand in der Mitte des Bildes ein abgeflachter, milchiger Schleier. Er mußte aus Milliarden von Sternen bestehen.
    „Das ist …?“
    „Das ist unser Ziel. Es ist ein sehr großes System, das größte, welches ich je gesehen habe.“
    „Ob es … bewohnte Planeten dort gibt? Die alten Berichte …“
    „Sie nennen keine Namen und geben keinen Hinweis. Es ist schon gut möglich, daß jemand vor uns hier war – vor Jahrmillionen. Wir wissen es nicht mehr.“
    „Jemand weiß es!“ sagte Lariel und beugte das Haupt.
    Stumm folgte der Kommandant seinem Beispiel.
    Ladam erwachte aus einem unruhigen Schlummer, als er die Veränderung bemerkte. Er fühlte, wie er leichter und leichter wurde, nachdem er zuvor ständigen, aber geringen Druck verspürt hatte. Der Andruck bei Beschleunigung oder Verlangsamung wurde mechanisch vermieden, soviel wußte er. Nicht aber die Schwerelosigkeit. Außerdem hatte er sich so viele Kenntnisse aneignen können, daß er jetzt genau wußte: Der Antrieb war abgestellt worden. Er warf einen Blick auf die schlummernde Garta und erhob sich. Schnell hatte er das Gewand übergeworfen und verließ die gemeinsame Kabine.
    Nachdem Ladams Freund, Lok, ihm mitgeteilt hatte, daß der Zustand der Schwerelosigkeit zwei Jahre andauern würde, atmete er tief auf. Die Stunde der Entscheidung nahte unaufhaltsam, aber langsam. Und trotzdem würde es nicht mehr lange dauern.
    Aleva war beunruhigt. Sie fürchtete die Entdeckung ständig und malte sich in den schrecklichsten Farben aus, was wohl geschehen würde. Der alte, gütige Lariel konnte sehr zornig werden, wenn man das Gesetz mißachtete. Und das hatte sie getan. Ladam beruhigte sie, so gut er konnte, und versprach, sie niemals allein zu lassen.
    „Sei ehrlich, Ladam, kennst du unser Geschick? Weißt du, warum man uns durch den toten Raum bringt und warum wir niemals zurückkehren werden? Weißt du es? Ich bin dir einfach gefolgt, weil ich dich liebe, weil ich nicht allein auf Eldos zurückbleiben wollte. Aber weißt du wirklich nicht, was uns bevorsteht?“
    „Ich weiß es nicht, Aleva. Wenn ich es wüßte, würde ich es dir sagen, ganz gleich, was es wäre.“
    „Was hat jene Sonne damit zu tun, die beinahe mit dem anderen Stern zusammengestoßen ist? Spielt sie eine Rolle dabei?“
    „Sicher, aber ich weiß nicht, welche. Sie ist unser Ziel, das habe ich erraten können. Aber was wir dort sollen – keine Ahnung. Man müßte Lariel fragen.“
    „Er wird dir keine Antwort geben.“
    „Er ist mein Freund!“
    „In bezug auf das Gesetz kennt er keinen Freund – darum habe ich ja solche Angst vor der Entdeckung. Manchmal meine ich, er könnte mich einfach töten.“
    „Wie kannst du so etwas glauben! Lariel würde niemanden töten können. Das wäre barbarisch. Wir kennen ja gar keine Waffe.“
    „Doch, Lok erzählte mir, daß es Waffen an Bord des Schiffes gäbe. Sie seien aber nur für unvorhergesehene Zwischenfälle da. Es sei schon einmal vorgekommen, daß fremde Planetenbewohner eins unserer Schiffe angegriffen hätten. Man hätte sich wehren müssen.“
    „Was sind denn Waffen überhaupt? Ich haben schon davon gehört, aber noch niemals eine gesehen.“
    „Lok sagt, man brauche nur auf einen

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