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Der Clark Darlton Reader

Der Clark Darlton Reader

Titel: Der Clark Darlton Reader Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clark Darlton
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ebenfalls die rechte Hand.
    Lariel stieß einen erstickten Ruf der Freude aus, setzte sich in Bewegung, um dem Fremden entgegenzueilen. Unwillkürlich vergaß er dabei alle Vorsicht und stolperte über eine Baumwurzel. Schwer fallend, prallte er mit dem Kopf gegen einen Stein, verlor die Besinnung und rollte seitwärts in das hohe Gras.
    Der Fremde ließ die Hand sinken und sah verständnislos auf die Kinder, die sich laut schreiend auf den bewußtlosen Alten stürzten, ihn betasteten und befühlten und liebevolle Worte stammelten. Doch dann schien er zu begreifen. Mit hastigen Schritten eilte er zu der Unglücksstelle und beugte sich hinab. In Sekundenschnelle wußte er, daß der alte Mann nicht mehr lange zu leben hatte. Keine Kunst würde ihm mehr helfen können, denn sein Schädel war zerschmettert. Vielleicht würde er das Bewußtsein noch einmal für kurze Zeit erlangen, aber der Tod stand schon in unmittelbarer Nähe, lauerte auf sein Opfer.
    In derselben Sekunde, in der sich der Fremde wieder hochrichtete, schaute Ladam über den Rand des Plateaus und stieß einen Schrei aus. Der Unbekannte fuhr herum und sah in das Gesicht Ladams.
    Ladam zögerte, den Druck auf den Auslöseknopf zu verstärken, weil die Kinder und die Hütten in der Schußrichtung standen, außerdem war er sich nicht ganz sicher, ob der Fremde wirklich ein Feind war. Auch wußte er nicht, wonach dieser sich soeben gebückt hatte.
    Er trat also vor, nachdem er sich über den Rand geschwungen hatte, hielt den silbernen Energiestab schußbereit auf den Unbekannten gerichtet, obwohl sein Gefühl ihm sagte, daß er keinen Feind vor sich habe. Er hatte die widerlichen Echsen erwartet, sah aber einen schlanken, gutgewachsenen Fremden mit bräunlicher Hautfarbe vor sich, der absolut keinen schlechten oder gar grausamen Eindruck machte.
    Der Unbekannte sah ihm entgegen, lächelte.
    Ladam ließ die Waffe sinken.
    „Wer bist du?“ fragte er, ehe ein Gedanke in ihm hochzuckte. Und er wiederholte in der alten Sprache der Weisen, die ihm noch ein wenig in der Erinnerung haftete: „Wer bist du? Woher kommst du?“
    In dem Gesicht des Unbekannten zuckte es. Er schien überrascht.
    „Du sprichst unsere Sprache? Woher kennst du sie?“
    „Lariel hatte sie mich gelehrt … und Mu.“
    „Mu …?!“
    Das Gesicht des Fremden war ein einziges Fragezeichen. Doch dann trat er einen Schritt zurück, bückte sich und zeigte auf Lariel.
    „Er stürzte und verletzte sich. Ich fürchte, jede Hilfe kommt zu spät. Aber vielleicht kehrt die Besinnung noch einmal zurück.“
    Ladam starrte auf den blutigen Kopf Lariels und warf sich dann mit einem Schrei auf den Körper des Alten. Achtlos entfiel seinen Fingern der tödliche Stab gefesselter Energien. Der Fremde hob ihn auf und betrachtete ihn nachdenklich.
    Lok war näher gekommen und stieß dem Fremden von hinten den Lauf seiner Explosivwaffe in den Rücken.
    „Fallen lassen!“ sagte er nur und wartete.
    Der Fremde drehte sich um, und erst jetzt gewahrte Lok das, was sowohl Lariel wie auch Ladam so vertraut vorgekommen war, daß sie jedes Mißtrauen sofort hatten fallen lassen.
    Der Fremde trug eine kleine, kaum sichtbare Atemmaske.
    Verblüfft ließ Lok seine Waffe sinken.
    „Was … kommt ihr von Mu und seinen Freunden?“
    Der Fremde lächelte und reichte Lok die Strahlwaffe.
    „Ihr kennt Mu? Ich suche ihn. Führt mich zu ihm oder holt ihn.“
    Lok schüttelte den Kopf.
    „Ihr sucht ihn? Woher kommt ihr denn?“
    Diesmal verneinte der Fremde.
    „Ich erzähle euch alles später. Zuerst müssen wir euren alten Freund in die Hütte schaffen und ihn pflegen. Wartet auf mich, ich hole einige Medikamente. Vielleicht läßt sich sein Tod ein wenig hinauszögern.“
    Mit schnellen Schritten ging der Fremde zu der Lukenöffnung und verschwand im Innern der Scheibe. Als er wieder erschien, trug er in der Hand einen kleinen Metallbehälter.
    Lok steckte beide Waffen in die Tasche seines Felles, das ihm als Kleidung diente. Dann drehte er sich um und ging, um die beiden Flechtentaschen mit dem erlegten Wild zu holen.
    Als Lariel die Augen aufschlug, waren sie bereits mit dem Schleier des Todes beschattet. Es dauerte eine ganze Weile, ehe er Ladam erkannte. Dann suchte sein Blick Lok und die beiden Frauen, die ihre Tränen nicht zurückhalten konnten. Dann erst schien er die Fremden zu bemerken.
    In seine sterbenden Augen kam ein leuchtender Schimmer.
    „Ich wußte, daß jemand kommen würde – Freunde von Mu. Wer

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