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Der Clark Darlton Reader

Der Clark Darlton Reader

Titel: Der Clark Darlton Reader Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clark Darlton
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technischen Fähigkeiten zur Verfügung zu stellen. Die Idee, der seltsame Flugkörper käme aus dem Weltall, wies er mit aller Entschiedenheit zurück – was Mike sehr zufriedenstellte, dem die undankbare Aufgabe zugefallen war, Durant durch solche Behauptungen davon zu überzeugen, er habe es entweder mit Verrückten oder Spionen zu tun. Zwar hatte der Franzose eine lobende Bemerkung für die vortreffliche „Verkleidung“ übrig; aber seine Mundwinkel zogen sich verächtlich herab, wenn er davon sprach. Schließlich war er ein aufgeklärter Mensch und ließ sich von solch blödsinnigen Theorien nicht irremachen.
    Ein leises Summen ertönte, als Ker Ga einen Hebel berührte. James Freema, dem das Funktionieren des Antriebes kein Geheimnis mehr war, wußte, daß die Stunde des Abschiedes gekommen war. Schweren Herzens wandte er sich an den Eidechsenmenschen, der außer den dunklen Augen und der schuppigen Haut nichts mit einem Reptil gemeinsam hatte.
    „Also gestattest du mir nicht, die Welt darüber aufzuklären, was geschah – und was geschehen wird?“
    „Nein, James. Wir sind Freunde geworden, du und ich; aber gegen die Gebote des Kosmos darf ich nicht verstoßen – wenigstens nicht noch mehr, als es schon geschehen ist. Du weißt, daß es meine Pflicht wäre, euch jetzt alle mit diesem Strahler zu töten.“ Er nahm aus seiner Tasche die blitzende, stablampenähnliche Metallhülse.
    Durant dachte voller Selbst vor würfe an seine Schrotflinte, Mike an seinen Revolver. Anne sah auf die unheimliche Waffe, deren Wirkung sie nur ahnen konnte, und ein kalter Schauder überlief sie. James jedoch legte seine Hand auf den Arm des Fremden, der ihn seinen Freund genannt hatte, und beschwichtigte ihn.
    „Bringe uns zum Helikopter, Ker Ga. Ich gebe dir mein Wort, daß wir schweigen werden. Und wenn nicht – kein Mensch würde uns glauben.“
    Ker Ga nickte, und bald standen sie alle auf der naßkalten Erde der Waldlichtung. Es begann schon zu dämmern, und die ersten Vögel wurden unruhig. Hier und dort knackte es im Gezweig. Es hörte sich an, als hätten die Tiere das Ungewöhnliche in ihrer Umgebung geahnt und kämen nun, eines nach dem anderen, um nach dem Rechten zu schauen.
    Schimmernd und summend, nicht lauter als eine Hornisse, lag der Flugkörper aus einer anderen Welt startbereit im Gras und wartete nur auf einen kleinen Hebeldruck.
    Gerade griff Mike in die Tasche, um eine Zigarette zu suchen.
    Da zerriß ein Ruf die Stille.
    „Halt! Nicht von der Stelle rühren! Hände hoch!“
    Der Mann hatte englisch gesprochen. Amerikanisch, wie Mike sofort wußte.
    Militärpolizei!
    Aus dem verschwommenen Dunkel des Waldrandes traten drei Männer hervor, die ihre Maschinenpistolen auf die wie erstarrt Dastehenden gerichtet hatten. Mikes Hand kam aus der Tasche – leer. Er reckte sie in die Höhe. James und Anne zögerten noch, während Jules versuchte, die letzten, verblassenden Sterne vom Himmel zu holen. Nur Ker Ga hatte anscheinend nicht begriffen. Seine Hände glitten in die Tasche und kamen mit einem blitzenden Gegenstand hervor: der Stablampe!
    Ein violetter Strahl aus ihr heraus traf den Sprecher der drei Soldaten, verfärbte diesen regelrecht und ließ ihn dann unsichtbar werden. Wie Pulver rieselte es zum Boden hinab. Alles, was blieb, war ein kleines rauchendes Häufchen Asche.
    Erst als der zweite in seine atomaren Bestandteile aufgelöst wurde, hatte der dritte begriffen. Vor Schreck zog er den Abzug durch, und in rasender Folge peitschten die Schüsse durch die dämmrige Stille. Dann traf auch ihn der Strahl.
    Der Todesstrahl zitterte recht merkwürdig, bohrte sich in die zerschmelzende Erde, ehe der Soldat halb verschwunden war und halb verkohlt auf die Reste seiner Kameraden fiel.
    Dann erlosch der Strahl.
    Ker Ga schwankte und wäre gefallen, hätte James ihn nicht gestützt. Mike sah voller Entsetzen, daß die Brust des Schuppen Wesens von Kugeln durchlöchert worden war, regelrecht zerfetzt.
    „Schnell! In die Disk. Ich muß sterben …!“
    James konnte die Worte kaum verstehen; aber ein neuer Umstand trieb ihn zur Eile an. Ganz in der Nähe krachten Schüsse, und dann ertönten fragende Rufe. Lange würde es nicht mehr dauern, und man hatte die Lichtung gefunden.
    Ein verirrtes Geschoß summte heran und durchbohrte James’ Hand. Glatter Durchschuß, nicht so tragisch. Ein Taschentuch verhinderte den ärgsten Blutverlust, und schon nach wenigen Tagen hatte man die kleine Wunde, die sich

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