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Der Clark Darlton Reader

Der Clark Darlton Reader

Titel: Der Clark Darlton Reader Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clark Darlton
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dürfen wir zurückkehren?“
    „Die galaktischen Gesetze erlauben für euch noch keine Rückkehr.“
    „Noch?“ hoffte das Mädchen.
    „Tragt es mit Fassung und seid unsere Gäste. Gefällt euch unsere Welt nicht? Ihr bekommt von uns ein Haus, seid frei und dürft euch eine Gefährtin wählen. In kurzer Zeit werdet ihr froh sein, auch an unserer Arbeit teilnehmen zu können. Die Wissenschaften der Atomphysik, Chemie, Astronomie und der Funktechnik sind nicht nur interplanetarisch, sie sind gewissermaßen intergalaktisch; denn die Entwicklung ist auf allen bewohnten Sonnensystemen die gleiche gewesen.“
    „Es wird uns wohl nichts anderes übrigbleiben.“
     
    Etwa 100 Kilometer von Xol entfernt begann die Große Steinwüste, die sich bis zu den Ufern des Hauptkontinentes erstreckte. Sie war unbewohnt, und nur vereinzelte Gruppen von Wissenschaftlern benutzten sie für ihre zum Teil nicht ungefährlichen Experimente. Aber nicht nur Wissenschaftler hatten sich in das unfruchtbare Gebiet zurückgezogen; es gab auch noch eine andere Kategorie von Xoanern, die Städte und bewohnte Gegenden mieden, um ihren nicht sauberen Geschäften nachzugehen: Geschäften politischer Art, nebenbei bemerkt.
    Gewaltige Risse durchzogen die Wüste und erinnerten an den Colorado River – nur daß es hier kaum Wasser gab.
    Einer dieser Risse, er mochte gut 300 Meter breit und etliche Kilometer lang sein, war von einem hauchfeinen Seidengespinst bedeckt – wenigstens sah es so aus. Dieses Seidengespinst erfüllte einen ganz besonderen Zweck; es verhinderte den Ein- oder Austritt jeglicher Art von Funk-, Radar- oder Lichtwellen. Es sei denn, man wünschte es. Dann hatte man diese Wellen vorher auch noch irgendwie verändert. Ein Fernseher, nur hundert Meter von dem Tal entfernt, würde zwar den Grund dieses Tales erkennen, aber nichts als Stein und Geröll feststellen können.
    Dabei gab es in diesem Tal, dessen Wände steil und senkrecht, glatt wie eine Mauer, nach oben stiegen, weder Geröll noch umherliegende Steintrümmer. Nichts von alledem!
    In dem Tal war eine regelrechte Stadt, bestehend aus quadratischen, glatten Gebäuden, aus Funktürmen und Sendern, aus gewaltigen Atommeilern und Bildempfangsstationen.
    Verborgen vor den suchenden Blicken der Xolaregierung lag Libra in dem Wüstental: Libra, die Stadt der Aufrührer. Libra, die Zentrale der Lebewesen, die Xola stürzen wollten, um eine eigene, diktatorische Regierung zu bilden, mit der man die bewohnten Welten erobern konnte, ohne sich um die frommen Gesetze des galaktischen Herrschers zu kümmern.
    Arbil saß hinter seinem Tisch und lauschte mit tückisch funkelnden Augen dem Bericht seines Spions, der eben, von Xol kommend, hier eingetroffen war.
    „Ich sage dir, Arbil, es stimmt, was ich dir erzähle. In allen Ehren hat dieser Verrückte sie willkommen geheißen und ihnen sogar ein Haus zur Verfügung gestellt. Gut, das weißt du ja schon! Aber wenn es auch betrüblich für uns ist, so wäre es noch nicht so gefährlich wie das, was er jetzt mit ihnen vorhat. Er will sie zur Erde zurückkehren lassen, wenn sie ihr Versprechen geben, von dem Erlebten zu schweigen. Irrsinn! Niemals werden diese Menschen schweigen! Dann erfuhr er durch sie davon, daß Kri La auf unserer Seite steht. Xola ist nicht dumm, glaube es mir. Er wird sich seinen Vers auf das Verhalten des Kommandanten von Sol machen. Es besteht die Gefahr, daß man unsere Pläne, unsere Leute und schließlich unsere Zentrale entdeckt. Und das wäre das Ende.“
    Arbil, der ehrgeizige Anführer einer weltweiten Verschwörung, winkte unwillig mit der Hand ab, während sich das Grün seiner feinen Schuppen verdunkelte.
    „Wir müssen zuschlagen, ehe es zu spät ist. Dieser Zwischenfall mit den Erdenmenschen beschleunigt unser Handeln. Gehe in die Stadt Xol zurück, Taros, und sage unseren Freunden dort, ich möchte sie alle sehen. Und sie sollen mir den einen Erdenmenschen mitbringen.“
    „Welchen, Herr?“
    „Welchen? Den Funktechniker, natürlich. Die anderen sollen sterben – bis auf die Frau. Die möchte ich gerne mal persönlich sehen. Vielleicht ist sie anders als die unserigen.“
    Taros verbeugte sich und ging schnellen Schrittes aus dem Zimmer.
    Arbil blickte ihm nach, und ein grausames Lächeln umspielte seinen Mund, dessen Sägezähne weiß aufblitzten.
     
    Sie waren jetzt schon sechs Monate auf Xo 2 und hatten kaum gemerkt, daß die Zeit vergangen war. Sechs Monate Erdzeit – das waren gerade 90

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