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Der Clark Darlton Reader

Der Clark Darlton Reader

Titel: Der Clark Darlton Reader Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clark Darlton
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sonst?
    Gefangene! durchzuckte es ihn.
    Wenn aber schon Gefangene, dann nur solche, die er nicht sehen sollte.
    Wie zufällig schlenderte er zu dem Gebäude hin und mußte feststellen, daß man dort höllisch aufpaßte. Er kam nur bis auf zehn Meter heran, als man auch schon mit drohender Gebärde die Waffen auf ihn richtete.
    Er blieb stehen.
    „Was gibt’s denn?“ brüllte er auf französisch, was bestimmt keiner der beiden Arbilanhänger verstand.
    Diese sahen sich auch fragend an und winkten ihm dann zu, er solle sich entfernen. Jules faßte das falsch auf und kam näher. Erneut gingen die Waffen hoch, und Jules zitterte vor Angst, obwohl er so tat, als könne ihm nichts passieren.
    „Was wollt ihr denn von mir?“ rief er laut und schallend.
    Die Antwort kam aus dem Gebäude, durch Mauern und Gänge gedämpft.
    „Bist du es, Jules? Wie kommst denn du hierher, alter Schwarzhörer?“
    „Mike Conney!“ Jules atmete auf und bekam gleichzeitig einen Höllenschrecken. Wenn Mike hier war, wo war dann James Freema? Und Anne?
    „Sind Sie allein?“ rief er, ohne sich um die ratlosen Wärter zu kümmern, die immer noch die Strahler auf ihn gerichtet hatten.
    „Nein. Ich habe Anne bei mir, und Talota.“
    Talota war Mikes Gefährtin.
    „Hattest du mit einer nicht genug?“ murmelte Jules und sagte laut: „Wie lange sind Sie schon hier? Wo ist Dr. Freema?“
    Er war inzwischen nur noch zwei Meter von den Wärtern entfernt.
    „Seit drei Tagen. Freema ist nicht hier. Sie haben ihn nicht erwischt.“
    „Gut so. Einen Augenblick; ich muß erst eure Wärter unschädlich machen.“
    Er stand genau vor den beiden unentschlossenen Männern, die wohl wußten, daß Arbil diesen Erdenmenschen noch benötigte. Nur dieser Umstand hatte Jules davor gerettet, schon längst getötet worden zu sein.
    Der Franzose begann, aufgeregt mit den Armen zu fuchteln und zu reden. Absichtlich warf er dabei einige Brocken mit hinein, die auch die beiden Eidechsenleute verstehen mußten.
    „Die Milch ist sauer geworden! … Hallo, Sie Rindvieh! … Xola! … Essigsaure Tonerde! … Libra Arbil! … Mike, gleich bin ich soweit! … Luna, Kri La, Ker Ga, Mla Ga! … So, nun guckt euch noch dumm an! … Hat ihn schon!“
    Die beiden verdutzten Wachposten hatten sich fassungslos angesehen, und Jules hatte dem einen – ohne daß dieser es bemerkte – den Strahler aus der Hand genommen. Ehe sich der Bestohlene von seiner Überraschung erholen konnte, war es schon zu spät.
    Jules drückte auf den Feuerknopf.
    Der Energiestrahl zischte in den Körper des Mannes, der die zweite Waffe hatte. Dann fraß er den anderen. Es blieb nichts außer der rauchenden Asche.
    Ganz schlecht wurde es Jules, als er diese Asche sah. Wie leicht hätte er diese Asche sein können!
    Die Metalltür war schnell aufgeschweißt, auch die Zellentür.
    Mike kam ihm entgegengetaumelt, klopfte ihm auf die Schulter.
    „Mensch , Jules! Altes Haus!“
    „Nicht so vertraulich, Mister Conney!“ wehrte dieser ab und suchte nach einer passenden Entgegnung. Anne half ihm aus der Klemme.
    „Hallo, Jules! Nett von Ihnen, uns zu besuchen!“
    „Hallo!“ sagte Jules schwach und hatte das Gefühl, als habe man ihn befreit, und nicht umgekehrt. „Was macht ihr denn hier?“
    „Das fragte ich doch auch schon einmal, verehrter Freund. Wo sind wir übrigens? Ziemlich heiße Gegend, was? Warum läufst du so frei umher?“
    „Ich erkläre euch alles; aber wir müssen erst von hier verschwinden. Jeden Moment kann jemand kommen, und dann ist etwas fällig. Kommt mit!“
    Erst in Jules’ Wohnung, die er mit Mola teilte, atmeten die Freunde auf. Schnell folgten die Erklärungen. Mike und Anne hatte man aus dem gemeinsam bewohnten Haus geholt und betäubt. Erst in jenem kleinen Gefängnis waren sie wieder zu sich gekommen. Von Arbil und seinen Plänen wußten sie noch nichts. Jules erzählte ihnen alles und wurde plötzlich sehr blaß!
    „Der Aufstand! Die Revolution! So also ist das – darum sind heute die Straßen leer. Und James Freema ist in Xol! Wir müssen nach Xol, ihm und Xola helfen. Sonst kommen wir niemals mehr zur Erde zurück. Hört ihr – niemals!“
    Mike drückte ihn auf das bettartige Möbel hinab.
    „Bleibe sitzen, ehrwürdiger Drahtspulenbezwinger. Kannst du mir vielleicht erklären, wie wir nach Xol kommen sollen?“
    „Nein, ich weiß nicht. … Oh, natürlich weiß ich es! Der Sender! Wir haben doch einen Strahler! Los, jetzt aber ’ran! Es sind nur wenige

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