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Der Clark Darlton Reader

Der Clark Darlton Reader

Titel: Der Clark Darlton Reader Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clark Darlton
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Wochen daran gewöhnt haben. Dicke der Atmosphäre: etwa 100.000 Meter. Gravitation: ungefähr ein Drittel der Erdgravitation. Der Start bedeutet also keine Schwierigkeit mehr. Entfernung von der Sonne: 200 bis 220 Millionen Kilometer. Bißchen kühl, aber zu ertragen. Vegetation …“ Er starrte traurig durch die Luke und auf die sandige, trostlose Wüste. „Vegetation: bisher nichts zu entdecken. Aber“, fügte er triumphierend hinzu, „auch keine Kaninchen!“
    „Danke!“ sagte Hal und blickte Walt ermunternd an. „Wie wäre es mit einem kleinen Spaziergang, bevor es Nacht wird? Wir werden etwa 16 Uhr haben, wenn wir umrechnen.“
    „Wollt ihr nicht lieber bis morgen warten? Nun haben wir fast acht Wochen gebraucht, um hierherzugelangen. Kommt es da auf eine Nacht mehr oder weniger noch an?“
    „Übrigens …“ – Kennedy mischte sich ein, nicht auf Janes Bedenken achtend – „… übrigens haben die rätselhaften Radiostörungen ganz aufgehört. Im Empfänger ist es völlig still.“
    „Kam also doch nicht vom Mars“, stellte Hal fest, obwohl doch gerade er es war, der solches behauptet hatte.
    Nach kurzem Überlegen wurde Janes Vorschlag angenommen, erst am folgenden Tag das Raumschiff zu verlassen. Man schaltete die Elektrosperre ein, ließ die Metall wände vor die Luken und legte sich nach einer guten Mahlzeit, einem kräftigen Trunk und einer angeregten Unterhaltung endlich zur Ruhe.
    Hal erwachte am anderen Morgen als erster. Er entfernte die Schutzwände von den Luken.
    Eine grelle, aber kleine Sonne ging am Horizont auf und stieg an dem unwahrscheinlich blauen, klaren Himmel empor. Der Sand flimmerte und leuchtete; aber man spürte fast die eisige Kälte, die dort draußen von der Nacht her noch herrschte.
    Kälte?
    Jetzt erst fühlte Hal, daß es auch im Schiff kalt war.
    Aber das war doch unmöglich!
    Die Isolierung hatte die Weltraumkälte von 273 Grad Minus ausgehalten, und hier, bei etwa 25 Grad in der Nacht, versagte sie? Das wäre ja …!
    Hal rannte zu dem Pilotensitz und ließ sich hineinfallen.
    Die Heizung war eingeschaltet.
    Aber die rote Kontrollampe brannte nicht.
    Keine Energie!
    Ein eisiger Schreck durchfuhr ihn.
    Keine Energie?
    Mit fieberhafter Eile untersuchte er die Leitungen, ehe er auf die Idee kam, den Vorwärmer für die Brennkammern einzuschalten.
    Das erwartete Vibrieren blieb aus.
    Das Schiff hatte keine Energie mehr!
    Die Gewißheit überwältigte ihn.
    Dann aber kehrte seine ruhige Überlegung zurück, und er fragte sich sachlich: Warum? Warum hatte das Schiff keine Energie mehr? Wo war die Energie geblieben? Hatte die Elektrosperre etwas damit zu tun?
    Das war es wohl: die Sperre! Sie benötigte die ganze Energie und ließ für die Heizung und den Vorwärmer nichts übrig.
    Mit einem Griff schaltete er die Sperre aus.
    Das rote Kontrollämpchen der Heizung leuchtete auf.
    Ein Seufzer der Erleichterung entfuhr Hal; er lehnte sich zurück. Seine Beine zitterten jetzt noch, wenn er an den ersten Schrecken dachte.
    Immerhin blieb noch eine Frage offen: Wie kam es, daß die Elektrosperre die gesamte Energie des Schiffes benötigte? Es mußte also etwas geben, das den Strom ableitete.
    Nun, das wollte man schon finden, wenn sie den Boden des Planeten betraten!
    Er sagte den anderen nichts von seinem Erlebnis, sondern weckte sie, als die Außentemperatur über Null gestiegen und es auch im Schiff wieder warm geworden war. Man frühstückte ausgiebig, ehe man nähere Einzelheiten besprach.
    Haller erkundigte sich:
    „Ob wir eine Wache beim Schiff lassen müssen?“
    „Kaum“, entschied Hal Perkins. „Wir wollen uns ja nicht allzu weit entfernen; außerdem haben wir bisher noch nicht feststellen können, daß es hier Leben gibt.“
    „Noch nicht mal Gras“, bemerkte Kennedy mit einem hämischen Seitenblick auf Haller, der nur sagte:
    „Aber auch keine Karnickel.“
    „Die Waffen wollen wir jedoch mitnehmen – oder nicht?“ erkundigte sich Jane. „Pistolen und ein oder zwei Gewehre mit Explosivkugeln.“
    „Explosivgeschossen“, verbesserte Kennedy sanft.
    Jane betrachtete ihn erstaunt, als habe er etwas Ungewöhnliches behauptet. Dann jedoch sagte sie:
    „Und Mr. Kennedy wird so freundlich sein, den transportablen Sender mitzunehmen, damit wir jederzeit Verbindung mit dem Schiff halten können.“
    „Und wer bleibt auf dem Schiff?“
    „Du“, sagte Hal und deutete auf Jane. „Du bleibst hier und in ständiger Radioverbindung mit uns.“
    Jane

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