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Der Clark Darlton Reader

Der Clark Darlton Reader

Titel: Der Clark Darlton Reader Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clark Darlton
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Funkers.
    Kennedy erwartete ihn mit der verhaltenen Kampfbereitschaft eines gefangenen Raubtieres. Wie immer, ärgerte er sich ungemein, wenn jemand es wagte, in sein heiliges Reich der Wellen einzudringen.
    „Was ist los? Warum bist du so nervös? Hier ist alles in Ordnung.“
    „Daran zweifle ich keine Sekunde, alter Junge. Aber mich interessieren deine seltsamen Funkzeichen und …“
    „Das sind doch keine Funkzeichen, Hal! Störungen, mehr nicht. Was ist daran so Aufregendes?“
    „Die Störungen an sich nicht, aber die Regelmäßigkeit, mit der sie wiederkehren. Ist dir das nicht aufgefallen? Da! Hörst du? Die Störungszeichen an sich sind völlig unverständlich. Sie kehren aber nach einigen Sekunden oder Minuten in der gleichen Reihenfolge wieder. Das ist es, was mich stutzig macht.“
    Kennedy lauschte.
    „Du hast recht! Daß ich aber nicht selbst daraufgekommen bin! Ich hielt das Knacken für eine Einwirkung der Sonnenelektronen und achtete nicht weiter darauf.“
    „Das gerade war es ja, was mich aufmerksam machte, Walt! Während der ganzen Fahrt hattest du nichts als Schweigen in deinem Kasten, und erst jetzt, kurz vor dem Ziel, beginnt diese komische Kracherei im Lautsprecher. Irgendwo ist doch da der Wurm drin.“
    „Ja – aber wo, zum Teufel!?“
    „Ja, wo?“
    Hal sann vor sich hin, ehe er sich aufrichtete.
    „Schalte den Radarsucher ein und projiziere das Bild auf den Schirm in der Zentrale. Ich möchte mir mal ein wenig unsere Umgebung ansehen. Der Mars ist keine vier Millionen Kilometer mehr entfernt, und so langsam dürften wir mit dem Landemanöver beginnen.“
    „Was hast du vor?“
    „Bremsraketen, Bremsellipsen, Atmosphärenbremse und schließlich, wenn alles schiefgeht, noch den Fallschirm.“
    „Also landen – auf jeden Fall?“
    „Ja, landen, wie schon auf der Erde geplant.“
    „Weißt du, Hal – ich habe plötzlich Angst, daß wir später nicht mehr starten können.“
    „Unsinn! Die Fliehgeschwindigkeit des Mars beträgt noch keine sechs Kilometer; und wir haben auf der Erde elf überwunden.“
    „Es ist nicht wegen der Gravitation.“
    „Was denn sonst, du Held?“
    „Der Mars selbst!“ sagte Kennedy.
    Hal sah ihn mit einem merkwürdigen Blick an, ehe er sich umwandte.
    „Also – schalte den Sucher ein. Wir bleiben telefonisch in Verbindung; und ich gebe dir die nötigen Anweisungen.“
    In der Zentrale fand er Jane, die auf einer der Polsterbänke saß und durch die Doppelquarzluken in den Weltraum hinausschaute.
    Die Schwärze des Alls wurde noch betont durch das ruhige, von keiner Atmosphäre getrübte Licht der Sterne, die in einem fast unerträglichen Glanz flimmerten, vielmehr glänzten: starr, unbeweglich und grell.
    Schräg hinter ihnen stand ein besonders heller Stern. Sein Licht spielte ein wenig ins Grünlich-Bläuliche, und dicht neben ihm stand ein zweiter Stern, silberweiß glänzend: die Erde und der Mond.
    Vor ihnen schwebte eine rötliche Kugel im Nichts. Große grünbraune Flecke erstreckten sich über riesige Flächen. Durchzogen war der Himmelskörper mit feinen schnurgeraden Linien, deren Außenkonturen verschwommen waren.
    Der Mars!
    „Er hat also doch Kanäle!“ sprach Jane.
    „Selbstverständlich – er hat Kanäle“, sagte Hal.
    Sie drehte sich um.
    „Nun? Was ist?“
    „Was soll schon sein? Wir wissen immer noch nicht, woher die Störungen stammen. Jedenfalls sind sie regelmäßig und niemals zufällig.“
    „Ob … ob …?“
    „Ob was?“
    Jane holte tief Luft, ehe sie sagte: „Ob es Funkzeichen sind?“
    Hal machte sich an der Einstellung der Projektionsscheibe zu schaffen. Dann drehte er sich langsam um und sah seine Verlobte aufmerksam an. Schließlich meinte er:
    „Das ist wahrscheinlich. Verzerrte Funkzeichen. Aber woher?“
    „Von der Erde.“
    „Das ist unmöglich. Dann hätten wir sie bestimmt schon vorher gehört. Nein, von der Erde stammen sie auf keinen Fall.“
    „Vielleicht aus dem Weltraum?“
    „Auch das wohl kaum.“
    „Ja, woher denn sonst?“
    Hal beseitigte das beginnende Flimmern auf dem Bildschirm; dann sagte er fest und sicher:
    „Vom Mars!“
    Hanns Haller erwachte, als der erste Ruck durch das Schiff ging. Er wußte, daß man die Bremsdüsen eingeschaltet hatte und sich die Geschwindigkeit des Schiffes nun verringerte. Trotz der künstlichen Schwerkraft glaubte er, eine gewisse Zunahme seines Gewichtes zu spüren, und es gelang ihm nur mit Anstrengung, sich von seinem Bett zu erheben.
    Noch ein

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