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Der Clark Darlton Reader

Der Clark Darlton Reader

Titel: Der Clark Darlton Reader Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clark Darlton
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um und sagte:
    „Es ist ohne Abschirmung schon fast zerfallen. Aber für einige Tage wird es schon reichen.“
    „Was soll das?“ erkundigte sich Hal mißtrauisch.
    „Ganz einfach! Ich verschwinde jetzt in der Vergangenheit und erkundige mich bei dem lebenden Yutal, was er mit Haller und seinen Begleitern vorhat. Mit dem Ergebnis dieser Nachforschungen kehre ich zu euch zurück, und wir werden das Schicksal, das sie erleiden würden, verhindern.“
    Hal betrachtete ihn zweifelnd. Das verstand er nicht ganz.
    Ehe er jedoch Einwendungen machen konnte, war Smith in die Maschine gestiegen, hatte seiner Frau zugewinkt und die Klappe geschlossen.
    Eine Sekunde später war der Platz leer.
    Es vergingen kaum fünf Minuten, da materialisierte sich vor den gespannt Wartenden praktisch aus dem Nichts die Zeitmaschine, der ein ziemlich verstört dreinblickender Smith entstieg.
    Hal atmete auf und ging auf ihn zu, als er plötzlich erschrocken und verblüfft stehenblieb.
    Ein zweiter Mensch kletterte aus der dunklen Kabine.
    Ein Mensch, den er noch vor wenigen Minuten als Leiche gesehen hatte.
    Yutal!
    Wladimir Mankow starrte auf den Japaner, und alles Blut war aus seinen Wangen gewichen. Ganz tief in seinem Innern mochten sich die versteckten und unterdrückten Regungen eines längst vergessenen Geisterglaubens bemerkbar machen.
    Die einzige, die ruhig und gefaßt schien, war Myra Smith. Das mochte daran liegen, daß sie die Fähigkeiten der Zeitmaschine ahnte, die Geschehnisse der Zukunft – und der Vergangenheit – entscheidend zu beeinflussen.
    Hal Perkins gab sich einen Ruck.
    „Was ist geschehen, Smith? Wieso kommt es, daß dieser Tote lebendig geworden ist? Was geschah mit der Leiche im Keller?“
    Smith wehrte müde ab.
    „Immer der Reihe nach. Ich schlage vor … oh, verzeihen Sie! Dies ist Yutal, mein Freund und leider etwas zu eifriger Wissenschaftler. Yutal, das sind jene Menschen, denen du – oder ich – das Geheimnis der Raumfahrt schenktest – und es ihnen wieder nehmen wolltest. Mankow, Perkins. Die anderen kennst du ja schon … Er hat sie einfach eingesperrt“, wandte er sich erklärend an Perkins und den Russen. „Kommen Sie, wir wollen sie befreien.“
    Immer noch nicht ganz begreifend, folgten Mankow und Hal dem vorangehenden Smith und Yutal. Myra kam etwas langsamer hinter ihnen her.
    Hal hatte die ersten Stufen erreicht, die zum Keller hinabführten, als von unten ein überraschter Schrei herauf tönte. Da er befürchtete, es sei wieder etwas Schreckliches geschehen, griff er nach seiner Waffe und stürmte die zerfallene Treppe hinab. Mankow folgte ihm verdutzt.
    Er fand Smith und Yutal, die entsetzt und fassungslos über eine Gestalt gebeugt standen.
    Auch diese Gestalt war Yutal.
    Der Japaner starrte totenbleich auf seine eigene Leiche.
    Unberührt und unverändert lag der tote Yutal mit zerschmettertem Rückgrat am Fuße der Treppe.
    „Wie ist das möglich?“ stammelte Smith endlich, Yutal und Hal Perkins dabei hilflos ansehend. „Er kann doch nur einmal existieren.“
    Der Japaner schüttelte langsam den Kopf, ehe er sagte:
    „Nein! Ich glaube, das ist ein Irrtum. Du vergißt, daß dieser … tote Yutal in einer ganz anderen Zeit existiert als der lebende, also ich. Als du mich in die Zeitmaschine holtest, gab es noch keinen toten Yutal, das ist alles.“
    „Geschieht es nicht schon mal auf der Erde, daß ein Mensch sich plötzlich zu entsinnen glaubt, schon einmal gelebt zu haben?“ erkundigte sich Mankow bei Perkins, der zögernd nickte.
    „Das geschieht sogar sehr oft“, gab er zu.
    „Ich habe nur das zweifelhafte Glück, mein eigenes Ich selbst bewundern zu können“, sagte Yutal und fuhr fort: „Praktisch bin ich schon gestorben – und es war ein schneller Tod. Ich fürchte mich schon heute vor meinem zweiten Ende. Möge es genauso plötzlich eintreten.“
    „Können Sie sich entsinnen, was geschah, als Sie tot waren?“ fragte Hal und machte ein gespanntes Gesicht.
    Yutal nickte, sagte jedoch:
    „Ganz genau. Aber es ist zwecklos, mich danach zu fragen. Nie werde ich darüber reden. Ihr werdet es selbst erleben, wenn der Tod an euch herantritt. Nur eines möchte ich sagen: An den Religionen der irdischen Völker ist etwas Wahres. Anscheinend hat schon vor mir einst ein Mensch das gleiche erlebt – und geplaudert.“
    Brüsk drehte sich der Japaner um und machte sich an der felsigen Wand zu schaffen. Es gab ein Geräusch, und plötzlich klaffte ein breiter Spalt in dem

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