Der Club der Lust
zitterte vor Geilheit. Die Verletzbarkeit, die er zur Schau stellte, sorgte dafür, dass die Finger in ihrer Muschi sie förmlich zum Schmelzen brachten. Sie schloss eine Sekunde lang die Augen und versuchte, sich in den Mann hineinzuversetzen. In die Dunkelheit, die köstliche Angst und die völlige Verfügbarkeit. In solch einer Situation konnte man nichts mehr tun, außer sie hinzunehmen, zu warten und auszuhalten. Dabei war es doch auch eine Form von Freiheit, keine Entscheidungen treffen und überhaupt nicht nachdenken zu müssen. Man war nur ein Körper. Eine Ansammlung reinster Emotionen und Gefühle – der perfekte Gehorsam.
Plötzlich bewegten sich die Finger in ihrem Inneren heftiger und dehnten sie. Als der Daumen plötzlich auf ihren Kitzler drückte, stöhnte sie laut auf und war sofort wieder bei sich selbst und dem Mann, der sie befriedigte.
Während sie mit den Beinen strampelte und die Lust ihren Höhepunkt erreichte, hörte sie auch den maskierten Mann keuchen. Das Stöhnen klang fast wie Klagelaute.
KAPITEL 7
Das Privatzimmer
Als nach Stellas Vortrag die Lichter wieder angingen, fühlte Natalie sich völlig desorientiert. Der Gesang des Transvestiten hatte etwas erstaunlich Intimes gehabt. Etwas Persönliches, das sich auf Natalie übertragen und ihr das Gefühl gegeben hatte, das Lied wäre allein für sie ausgewählt worden. Schon nach ein paar wenigen Songs wie
Someone to watch over me
,
Stormy Weather
und diversen anderen Standards schien sie Stella Fontayne zu kennen und eine direkte Verbindung zu ihr aufgebaut zu haben. Oder mit ihm. Egal …
Es dauerte einen Moment, bis Natalies Gehirn sich wieder eingeschaltet hatte, doch dann kamen die aufdringlichen Gedanken mit aller Macht zurück.
Patti!
Whitelaw Daumery!
Natalie drehte sich um und suchte den unangenehm spärlich beleuchteten und voll gequalmten Raum ab. Wo sie Patti gesehen und Daumery zu sehen geglaubt hatte, saßen mittlerweile andere Gäste. Verdammt, beide weg! Und sie hatte sie verpasst.
Da erinnerte sie ein diskretes Räuspern daran, dass sie nicht allein hier war. Sie wandte sich Alex zu, der sie mit leicht amüsiertem Gesichtsausdruck ansah.
«Du hast völlig vergessen, dass ich auch noch da bin, stimmt’s?», fragte er mit nicht unangenehmer Stimme. Natalies Begleiter beugte sich vor und füllte das Weinglas, das seine Tischdame während Stellas Gesang geleert hatte.
Natalie wurde rot und war auf einmal auch froh über die spärliche Beleuchtung. Es stimmte, sie hatte ihn tatsächlich vergessen. Hastig nahm sie erst einen, kurz darauf aber gleich mehrere Schlucke von ihrem Wein. Ein durchaus angenehmer Weißwein und nicht der billige Champagnerersatz, mit dem sie eigentlich gerechnet hatte. Er hatte eine liebliche, fruchtige Note, und doch einen vielschichtigen Geschmack. Ein guter Wein an einem Ort, an dem man nicht einmal mit Wein gerechnet hätte. Natalie trank ihr Glas aus.
«Gib’s zu», stichelte Alex, «einen kurzen Moment lang hattest du keine Ahnung, mit wem du eigentlich hier bist.»
Natalie hielt ihm das leere Glas hin und zuckte mit den Schultern. «Das liegt an diesem Ort … Die Transe und alles …» Als Alex ihr Glas aufgefüllt hatte, stürzte sie auch dessen Inhalt recht schnell hinunter. «Alex, ich bin sicher, ich habe dort drüben Whitelaw Daumery sitzen sehen, kurz bevor das Licht ausging. Ich könnte schwören, dass er es war.» Sie sah sich um und hoffte unbewusst, dass allein die Nennung des Namens ausreichen würde, um ihre Beute aufzuspüren. Die neuen Leute an Daumerys Tisch lachten, als wollten auch sie sich über Natalie lustig machen. «Du hast nie erwähnt, dass auch er hier Mitglied ist. Wieso eigentlich nicht, wenn ich mal fragen darf?»
«Ich kenne schließlich nicht jeden, der hierher kommt», erwiderte Alex voller Leichtigkeit und ließ sich nicht aus der Reserve locken. «Obwohl ich jemanden kenne, der fast immer hier ist. Jemand, der dir eine große Hilfe sein könnte, wenn du deine Karten richtig ausspielst.»
«Und wer soll das sein?», fragte Natalie und stürzte ein weiteres Glas in sich hinein. Sie bemerkte durchaus, dass der Wein sie bereits ein wenig beschwipst machte und dass sie früher oder später wohl die Toilette aufsuchen musste.
«Was glaubst du denn?» Nach dieser Gegenfrage stand Alex ohne Vorwarnung auf und zog sie mit sich.
Natalie schüttelte seine Hand von ihrem Arm ab, folgte ihm aber, als er sich einen Weg zwischen den Tischen mit den
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