Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Club der Serienkiller

Der Club der Serienkiller

Titel: Der Club der Serienkiller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeff Povey
Vom Netzwerk:
erst nach unserer Zweimonatsfrist.«
    »Er wird sich melden. Ich weiß das. Ich kann fast schon das Zitronenaroma der Erfrischungstücher riechen.«
    Agent Wade zieht seine Schuhe aus und streckt die Füße auf meinem Sofa aus.«Ich hab mir ein
paar Gedanken gemacht, Dougie...« Agent Wade mustert mich, und sein Blick gefällt mir nicht. »Ich denke, ich werde mich ab jetzt immer in deiner Nähe aufhalten. Sprich, bei dir einziehen.«
    Er streift eine Socke ab, schnuppert daran und wirft sie zu seinen Schuhen. »Meine Sachen sind im Wagen, wenn du sie reinbringen würdest?«
    Mir stockt der Atem. Für wen hält er sich?
    Agent Wade schnuppert an seiner anderen Socke und wirft sie dann in meine Richtung. »In einem der Koffer ist jede Menge Wäsche.« Er schaltet den Ton wieder ein und wendet sich erneut dem Fernseher zu. »Die Schlüssel liegen da drüben.«
    Ich glaube es nicht.
    »Auf der Liste.«
    Wortlos trotte ich hinüber und greife nach seinen Wagenschlüsseln. Als ich sie mir schnappe, werfe ich unwillkürlich einen Blick auf die Liste darunter.
    Es überrascht mich nicht, dass er meinen Namen immer noch nicht ausradiert hat, also greife ich mir aus einer Obstschale einen Bleistift und streiche ihn rasch durch.
    »Was machst du da, Dougie?«
    Ich halte inne, kann nicht glauben, dass Agent Wade mich gehört hat. Doch als ich mich zu ihm umdrehe, sehe ich, dass er mich unverwandt anstarrt.
    »Nichts... gar nichts.«
    »Gut, denn wenn du meine Sachen reingetragen hast, sollten wir uns einen neuen Plan überlegen.«

    »Jetzt schon? Aber...«
    »Aber was?«
    »Geht’s nicht vielleicht etwas langsamer? Ich bin ja kaum dazu gekommen, Luft zu holen.«
    »Genau das ist meine Absicht, Dougie. Wenn ich auch nur für eine Sekunde den Druck rausnehme, vermasselst du es - das weiß ich.«
    Jetzt werde ich sauer. »Hey, ich habe bis heute überlebt. Das schafft man nur mit Geschick und Durchsetzungskraft.«
    Agent Wade klatscht sich die Hand vor den Mund und tut, als müsste er kräftig gähnen. »Kein Grund, sich darauf was einzubilden.«
    Die Bemerkung hat gesessen. Ich wende mich ab, denn ich habe keine Lust, ihn länger anzusehen. Natürlich entgeht ihm nicht, dass er mich verärgert hat, und er versucht sich wieder gut mit mir zu stellen.
    »Okay, du bist geschickt und entschlossen vorgegangen. Aber wir haben einfach nicht viel Zeit. Ich möchte diese Leute so schnell wie möglich beseitigen. Wer steht als Nächster auf der Liste?«
    »Richard Burton.«
    »Also Richard Burton.«
    »Die Leute im Club werden ausflippen, wenn er nicht erscheint.«
    »Die sind sowieso völlig durchgeknallt.« Agent Wade sinkt zurück in mein Sofa, streckt sich, langt nach der Fernbedienung und konzentriert sich aufs Fernsehprogramm.
    »Übrigens, ich mag es, wenn die Bügelfalten an meinen Hosen wie mit dem Lineal gezogen sind.«

RICHARD BURTON

BÜCHEREI DER LIEBE
    Agent Wade hat den größten Teil der vergangenen Nacht mit Tippen verbracht, bis vier Uhr morgens, und das Geklapper hat mich fast wahnsinnig gemacht. Ich habe versucht ihn davon abzuhalten, doch er hat behauptet, dass das FBI seine Berichte in dreifacher Ausfertigung braucht, und hat weiter in die Tasten gehauen. Während ich wach dalag und dem Lärm lauschte, der sich anhörte, als würde eine Marschkapelle durch mein Wohnzimmer stampfen, dämmerte mir so langsam, dass ich mit jemandem reden sollte. Und noch wichtiger, dass ich einen Ausweg finden muss.

    Betty Grable stempelt das Buch eines fünfzehnjährigen Burschen ab, der aussieht wie ein echter Streber, und beobachtet, wie er rot anläuft, während ihre Blicke sich für einen Moment treffen. Als ich mit dem Titel Raddampfer - die goldenen Jahre auf sie zukomme, verliert sie fast die Fassung. Ihre Kinnlade klappt nach unten, und sie tritt unwillkürlich einen Schritt zurück. Ich lächle sie bloß wortlos an, zeige ihr mein Buch und
schaue dabei zu, wie sie meinen Bibliotheksausweis durchs Gerät zieht. Dann verschwinde ich wieder, um ihren Feierabend abzuwarten.

    Als Betty die Straße überquert, um in einen Bus zu steigen, hole ich sie ein und springe fast synchron mit ihr auf. Obwohl sie mein Anblick nervös macht, habe ich das Gefühl, dass sie mit mir gerechnet hat.
    Ihre Augen blinzeln hinter der großen rosafarbenen Brille zu mir empor. Für einen Moment sehe ich sie vor mir, wie sie sich mit der Tischdecke Lachtränen aus dem Gesicht wischt, und allein aus diesem Grund habe ich mich dafür entschieden, mit

Weitere Kostenlose Bücher