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Der Club der Teufelinnen

Titel: Der Club der Teufelinnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Goldsmith Olivia
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Unterschied?«
    Annie starrte die beiden an. Innerhalb eines Augenblicks waren sie von Freundinnen zu Feindinnen geworden. Sie sahen aus wie zwei Katzen, die einen Buckel machten. Allerdings zwei sehr unterschiedliche Katzen. Elise war eine elegante reinrassige Siamkatze, Brenda dagegen eine gestreifte Mischung mit langen Krallen. Würden sie übereinander herfallen? Waren die Feiertage verdorben?
    Dann jedoch meinte Elise mit einem grimmigen Lächeln. »Ich glaube, du hast recht.«
    Brenda erwiderte das Lächeln. »Ich habe einen kleinen Vorrat in meinem Zimmer. Wie sieht's mit dir aus?«
    Das Lächeln wich aus Elises Gesicht, aber Brenda fuhr fort. »Ich schlage folgendes vor: Ich tausche meine sechs Milky Ways gegen deinen Stolitschnaja.«
    Elise zögerte, und für einen Moment glich sie einer in die Ecke getriebenen Katze. Dann nahm sie die Herausforderung an und fragte mit hochgezogenen Augenbrauen: »Was hast du sonst noch?«
    Nun war es Brenda, der das Lächeln verging. »Gummibärchen. Und ein paar Erdnüsse. Aber das ist alles. Ich schwör's.«
    »Ja, natürlich. Demnächst verkaufst du mir auch noch eine Autobahnbrücke. Am besten hole ich dein Zeug und du meins.«
    »Und ab jetzt keine Drinks mehr, außer beim Essen. Auch keinen Wein«, ermahnte Brenda sie.
    »Wenn hier jemand weint, dann du«, gab Elise zurück. »Keine Süßigkeiten mehr für dich nach dem Essen.«
    Annie verkniff sich ein Lächeln. Brenda hatte sich da wohl etwas zuviel zugemutet. Aber wenigstens war diesmal nicht Annie die Nörglerin. »Topp.« Brenda seufzte und stapfte die Treppe hinauf in Elises Zimmer, während diese im Studio Brendas Taschen durchsuchte. Verblüfft und erfreut sah Annie beide triumphierend zurückkehren. Brenda schwang die Wodkaflasche, und Elise türmte die genannten Süßigkeiten auf, zu denen sich noch eine Tüte mit Rosinen gesellt hatte. »Die mußt du zu erwähnen vergessen haben«, konnte sie sich nicht verkneifen festzustellen.
    Brenda warf ihr einen wütenden Blick zu. »Wie dumm von mir. Habe ich glatt vergessen. Damit wäre Totalentzug angesagt.«
    »Wenn du es willst, will ich es auch. Keinen Alkohol mehr, bevor diese Ehemänner bekommen haben, was sie verdienen.«
    »Abgemacht.«
    »Gut. Dann zurück zur Sache.« Elise zückte ihr Hermes-Notizbuch und den goldenen Montblanc-Füller. »Bei Gil beginnen wir mit Mitsui und der Börsenaufsicht, und auf Morty haben wir die Steuerfahndung angesetzt. Was machen wir mit Aaron?«
    Annie, an die die Frage gerichtet war, zuckte die Schultern. »Ich weiß nicht.«
    »Wir müssen ihn wegen der Treuhandsache drankriegen, Annie. Wir müssen.«
    »Solange es die Kinder nicht trifft.«
    »Was wäre denn sein weicher, weißer Unterleib?«
    »Bestimmt nicht die Seelenklempnerin, soviel ist klar«, meinte Brenda. »Ich habe ihr Bild in Vanity Fair gesehen. Sie kann einem angst machen. Die ist härter als Diamant.«
    »Ich weiß nicht, welcher Verlust ihn treffen könnte. Mit Sylvie hat er nur wenig zu tun. Und die Jungs haben damit erst recht nichts zu tun. Er hat nie herumgebumst, hat keine schlechten Angewohnheiten …«
    »Außer daß er seine Frau betrogen hat.«
    »Und das Eigentum seiner Tochter verschleudert hat.«
    »Ja, aber das ist auch schon alles.«
    »Was ist sein Ziel? Was ist besonders wichtig für ihn? Die Jungs natürlich, vor allem Alex, aber die gehören hier nicht her. Ja, und seine Arbeit, denke ich.«
    »Was ist mit seiner Arbeit?« hakte Elise nach und fing an, sich Notizen zu machen.
    »Also, ich glaube, daß die Agentur die wichtigste Sache für Aaron ist. Und ich weiß, daß er schon seit langem vorhat, seinen Partner Jerry auszuzahlen. Aber jetzt hat er dafür nicht das Geld. Zuerst hat ihn die Scheidung einiges gekostet und dann …« Sie unterbrach ihn. »Wir können Aarons Lebensgrundlage nicht zerstören. Sylvie braucht das Geld. Aber ich bin so wütend, daß ich ihn umbringen könnte.«
    Elise überlegte einen Augenblick. »Es dürfte wohl kaum schaden, wenn sein Partner ein paar neue Aufträge bekommt. Das würde es schwieriger machen, ihn herauszudrängen. Warum fragst du nicht einmal bei Jerry nach? In der Zwischenzeit werde ich Onkel Bob bitten, daß er klärt, ob nicht eines seiner Unternehmen eine neue Werbeagentur braucht. So kommt Aaron zu Geld für Sylvie, und sein Partner bekommt einen besseren Stand ihm gegenüber.«
    Annie wischte sich die Augen und nickte. »Gerade jetzt könnte Jerry ein bißchen Erfolg gebrauchen. Du bist

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