Der Club der Teufelinnen
finde, es ist Zeit für einen neuen Wahlspruch«, schlug Annie vor. »Vorbei ist vorbei. Wie wäre es mit: ›Ein schönes Leben zu leben ist die beste Rache‹?«
»Ich unterstütze den Antrag«, antwortete Elise als erste.
»… und einstimmig angenommen«, pflichtete Brenda bei. »Womit diese Sitzung des Vorstands geschlossen ist.«
Eine Weile saßen sie in geselligem Schweigen. Dann fragte Brenda: »Also du gehst nach Japan, und Miguel ist abgehakt? Für immer?«
»Nein, nur vorübergehend. Er ist ein wundervoller Mann, aber ich bin mir nicht sicher, ob es ein Mann ist, was ich jetzt gerade brauche.«
»Was du nicht sagst.« Brenda lachte.
»Wirst du denn nicht einsam sein in Japan, so ganz alleine?« Elise nahm ihre Hand. »Ich bin so glücklich mit Larry. Ich wünschte dir …«
»Ich werde nicht alleine sein. Mr. Tanaki und seine Familie werden sich um mich kümmern. Es ist alles gut. Wünsch mir nur, daß ich mit dem zweiten Korrekturlesen meines Buches fertig werde.«
»Dem zweiten? Und was ist mit dem ersten?«
»Schon längst erledigt.« Annie war ganz stolz.
»Und dann von Schlangen reden!« protestierte Brenda. »Aber das ist ja wunderbar. Bist halt doch ein braves Mädchen.«
»Vielleicht nicht mehr ganz so brav, hoffe ich zumindest.«
»Toll. Darf ich es lesen?« fragte Elise.
»Was noch wichtiger ist, hast du es mir gewidmet?«
Elise kicherte bei Brendas Bemerkung. Dann wurde sie wieder ganz die geschäftstüchtige Elise. »Ich kenne eine Menge Verleger.« Sie überlegte. »Wie wäre es mit Swifty Lazar? Oder …«
»Danke schön, aber das ist nicht nötig. Es ist alles schon geregelt. Amy und Al von Writers House werden es übernehmen.«
»Annie! Du schreibst ein Buch, bringst es in einem Verlag unter und erzählst uns nicht ein Sterbenswörtchen? Man darf dir nicht über den Weg trauen.«
»Nun ja, aber du und Diana wart beschäftigt, euer Apartment neu einzurichten, und Elise und Larry hatten ihren Film. Mit irgend etwas mußte ich mich doch beschäftigen, oder? Und außerdem wollte ich erst sicher sein, ob dieses Buch nicht vielleicht Ärger erregen würde.« Sie schwieg und lächelte. »Meine Verleger haben mir viel Mut gemacht. Sie meinen, daß es sich sogar recht gut verkaufen dürfte.«
»Das ist ja großartig, Annie!« rief Brenda. »Und wovon handelt dieses großartige Meisterwerk?«
»Ach, wißt ihr«, meinte Annie mit verschmitztem Lächeln, »es ist nur das Übliche, Altbekannte.« Und damit zog sie aus ihrer Tasche das Manuskript von Der Club der Teufelinnen und legte es vor ihnen auf den Tisch.
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