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Der Club der Teufelinnen

Titel: Der Club der Teufelinnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Goldsmith Olivia
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neue Kleid in den Koffer legen wollte, konnte sie nicht widerstehen, es kurz überzuziehen. Es war schlicht, aber luxuriös. Der Seidenjersey lag oben eng an, um dann in einem zauberhaft geschnittenen Bogen weit nach unten zu fallen. Und es leuchtete in einem flammenden Rot, so ganz anders als ihre sonstigen Sachen in Creme- und Rosatönen. Es stand ihr ganz wunderbar. Sie würde Elise keine Schande machen. Miguel holte sie um sieben ab, und sie ließ ihn in ihre leere Wohnung ein.
    »Sehr hübsch«, meinte er zu der Aussicht über den Fluß.
    »Das war es einmal. Bist du sicher, daß du nicht mit nach Frankreich kommen kannst?«
    Er schüttelte den Kopf. »Elise hat mich eingeladen, aber gerade jetzt gibt es so viel zu tun. Das verstehst du doch, oder?«
    Annie nickte. Seit der Verurteilung Gil Griffins war Miguel als möglicher Bezirksstaatsanwalt im Gespräch.
    »Annie, nächsten Monat wird meine Scheidung durch sein. Ich habe dich noch nicht gefragt, was du nach deiner Japanreise vorhast.«
    »Und das ist auch richtig so. Wirklich. Japan ist etwas, das ich alleine erfahren möchte. Tanakis Angebot ist zu verlockend, um es auszuschlagen. Ich werde ein kleines Haus zur Verfügung haben, einen Lehrer und jemanden, der mich im Buddhismus unterweist. Nach der Überarbeitung meines Manuskripts werde ich zurückkommen. Dann werden wir weitersehen.« Sie forschte in seinem Gesicht. »Ist dir das recht?« Er nahm ihre Hand, drückte sie fest.
    »Wenn ich zurückkomme, habe ich keine Wohnung. Ob ich dann wohl für ein oder zwei Nächte bei dir unterkommen könnte?«
    »Das ließe sich wohl einrichten.« Miguel lachte und strich ihr sanft über die Wange.
    Als Annie nach ihrer Ankunft auf dem Flughafen von Nizza den Zoll passiert hatte, entdeckte sie gleich ihren Namen – ihren Mädchennamen – auf einem Schild, das ein livrierter Fahrer hochhielt. Auf ihr Nicken eilte er ihr entgegen und griff nach ihrem Gepäck. »Mademoiselle MacDuggan? Mademoiselle Elliot 'at mich angewiesen, Sie umgehend zur Villa zu bringen. Ist es Ihnen recht?« Sein Englisch hatte einen angenehmen Akzent.
    »Villa?«
    Er nickte. »Es 'at ein Änderung in der Planung gegeben.«
    Die Fahrt entlang der Küste war wundervoll. Mit Bedauern fiel ihr ein, daß ihr letzter Besuch hier, zusammen mit Aaron, über ein Jahrzehnt zurücklag. Wieso hatte sie so lange gewartet?
    Von jetzt an würde sie ihre eigenen Wege gehen, und sie würde sich nichts mehr vormachen. Alles war geregelt. Sie stand auf eigenen Füßen. Und sie hoffte, daß ihre Beziehung zu Miguel auf Stärke beruhte und nicht auf Schwäche. Sie blickte auf das Meer hinaus. Nie hatte sie sich besser gefühlt.
    »Annie, wie schön, dich zu sehen. War der Flug nicht zu schlimm?« Elise empfing sie mit einer herzlichen Umarmung. Larry gab ihr einen Kuß und kümmerte sich um ihr Gepäck. Nur ihre Tasche behielt sie bei sich.
    »Es tut mir leid, daß ich die Pläne umgestoßen habe. Aber nach der ersten inoffiziellen Vorführung haben die Presse und die Filmleute uns keine Ruhe gelassen. Im Hotel war es einfach nicht mehr auszuhalten. Da sind wir hierhergegangen.« Elise lachte.
    Annie blickte über die riesige Terrasse hinaus aufs Meer.
    »Unverhofft kommt oft!« Und herein trat Brenda.
    »Brenda, du Schwindlerin! Dabei hattest du doch gesagt, daß ihr, du und Diana, keine Zeit hättet.«
    »Wenn du das geglaubt hast, dann ist dir nicht zu helfen.« Und sie schloß Annie fest in die Arme. »Komm hinaus zu den übrigen.«
    »Ihr Schlangen! Dann wäre ja der ganze Club wieder versammelt!«
    »Mitsamt den Ehrenmitgliedern!« Und herein kam Bob Blogee, zusammen mit Bette.
    »Ich glaube, das verlangt nach einem Toast.« Larry erschien mit einer Flasche Champagner in der einen und einer Flasche Pellegrino in der anderen Hand. Jeder traf seine Wahl. In ausgelassenster Laune stießen sie miteinander an.
    Später, nach einem köstlichen Abendessen mit erstklassigen Getränken, saßen Elise, Annie und Brenda noch beisammen. Morgen würden sie früh zur Vorführung fahren müssen, aber keine von ihnen mochte diesen Abend schon zu Ende gehen lassen.
    »Also, meine lieben Mitstreiterinnen. Ich glaube, wir haben erreicht, was wir wollten«, ließ sich Elise voller Zufriedenheit vernehmen.
    »Ja. Morty ist ruiniert, Gil hat seine Position verloren, Bill ist neutralisiert und Aaron alleine. Gar nicht so schlecht für uns Anfänger, wie?«
    »Kein Höllenfeuer brennt so heiß …«, zitierte Elise leise.
    »Ich

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