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Der Club der Teufelinnen

Titel: Der Club der Teufelinnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Goldsmith Olivia
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aus Fortune.« Elise zeigte ihnen das Foto von Carolyne Roehm.
    »Es passiert ständig. Erfolgreiche Männer verlassen ihre Frauen wegen eines neuen, besseren Modells. Hört zu: ›Diese Trophäen-Weibchen geben dem arrivierten 50- bis 60jährigen Geschäftsmann das Gefühl, daß er sexuell immer noch mit jüngeren konkurrieren kann. Diese Stimulans seines Egos hilft ihm, wenn er sich im Büro gegen die Jungtürken durchsetzen muß.‹« Sie blickte auf. »Klingt einleuchtend, nicht wahr?« Dann las sie weiter. »›Ohne das Stigma einer Scheidung versuchen diese Männer sich zu erneuern.‹ Und hört weiter, das habe ich aus Forbes.« Sie räusperte sich kurz. »›Der arrivierte Geschäftsmann in Führungspositionen hat erst dann den Gipfel seiner Karriere erreicht, wenn er sich eine neue, größere, blondere zweite Frau zugelegt hat. Sie ist das Wahrzeichen seines Erfolgs. Eine zweite Ehe ist nicht mehr mit einem Stigma behaftet, statt dessen hat sich die Gesellschaftskultur dahingehend geändert, daß eine gutaussehende zweite Frau nicht mehr nur als attraktives Besitzstück, sondern geradezu als Notwendigkeit angesehen wird.‹« Elise schwieg und blickte die beiden anderen über ihre Brille hinweg an. Sie wartete ab.
    »Ist das geschrieben worden, bevor oder nachdem sich Malcolm seiner Libby entledigt hat?« erkundigte sich Brenda. Elises Mutter war eng mit der ersten Mrs. Forbes befreundet. »Was soll das, das ist doch nichts Neues. Die, die den Ton angeben, haben sich noch nie für Frauen eingesetzt.«
    »Darum geht es doch nicht!« Elise wurde hitzig. »Es geht darum, wie weit es bereits damit gekommen ist, wenn sogar eine Geschäftszeitung den Trend erkennt und als normal ansieht. Ich zitiere hier nicht aus irgendeinem Provinzblatt.«
    »Was sollen wir deiner Meinung nach also tun? Uns als Wegelagerer verkleiden und die Straßen im Auge behalten? Georgette Mosbacher und Carolyne Roehm umbringen? Nicht daß es mir kein Vergnügen bereiten würde, aber ob es das wert ist, um den Rest des Lebens zusammen mit Schwerverbrechern verbringen zu müssen?« Brenda mußte lächeln. »Natürlich kann ich mich da aber auch irren. Und vielleicht würde ich dabei auch abnehmen. Vielleicht sollte ich es auf einen Versuch ankommen lassen.«
    Annie bemerkte, daß Elise allmählich die Geduld verlor. Von Zusammenhalt konnte keine Rede sein. Elise hatte recht, aber vielleicht mußte man das alles etwas anders angehen. »Hört auf. Cynthia ist tot. Seht ihr nicht, wie ernst das alles ist?« Annie mußte sich auf die Lippen beißen, um ihr Zittern zu unterdrücken. »Jetzt ist es aber genug. Wir sind leckgeschlagen und sacken ab ins Nichts. Die Gesellschaft geht zur Tagesordnung über, und wir sind nicht einmal in der Lage, für uns selbst einzustehen. Ich selbst habe weniger Grund als ihr, wütend zu sein. Aaron war nicht ganz so schlimm wie Morty oder Bill.«
    »Das sagst ausgerechnet du«, rief Brenda.
    »Nein. Das meint er«, entgegnete Elise, um dann fortzufahren: »Ich würde gerne etwas in Bewegung bringen und zu einem Ende führen. Wir wollen die totale Vernichtung dieser Männer ins Auge fassen. Privat, finanziell und gesellschaftlich. Wir werden dafür sorgen, daß ihre Ehen in die Brüche gehen, daß sie gesellschaftlichen Schiffbruch erleiden und ihre Freunde sie verlassen. Uns haben sie dasselbe angetan. Wir können ihnen das heimzahlen. Wir haben die Mittel dazu. Unser Ziel ist, diese Filzläuse fertigzumachen.«
    »Gefällt mir. Vielleicht ist es aber noch nicht genug. Was meinst du?« wandte Brenda sich an Annie.
    »Ich weiß nicht recht.« Annies Stimme schwankte vor lauter Verblüffung. Sie blickte zu Elise, aber die lächelte nicht. »Elise, Brenda! Habe ich das richtig gehört? Rache? Ihr meint, wir sollen gemeinsame Sache machen, um es unseren Ehemaligen heimzuzahlen?«
    »Ja.« Elise richtete sich noch gerader auf. »Wer war es doch noch einmal, der gesagt hat: ›Nur die Schwachen wollen Rache. Die Starken streben nach Gerechtigkeit‹? Ich stelle den Antrag auf Einberufung der satzungsgebenden Versammlung des Clubs der Exfrauen.« Sie griff nach ihrem Kaffeelöffel, klopfte damit auf den Tisch und wandte sich Annie zu. »Bist du dabei?«
    Annie saß stocksteif.
    »Los, Annie, sei doch kein Spielverderber«, drängte Brenda.
    »Ich bin dabei.« Annie nickte entschlossen.
    »Dem Antrag auf eine satzungsgebende Versammlung ist hiermit stattgegeben.«
    »Juhuu!« Auf Brendas Freudenjuchzer hin hoben alle drei

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