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Der Club der Teufelinnen

Titel: Der Club der Teufelinnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Goldsmith Olivia
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sein, aber nicht für sie und die Kinder. Und damit hatte der Kampf begonnen. Bis heute. Morty war zwar für Angelas Unterricht aufgekommen, aber anstatt ihr einen Ferienaufenthalt in Europa zu ermöglichen, hatte er ihr lediglich einen Job in einer Anwaltsfirma besorgt. Ein knickriger Mistkerl. Aber sie täte jetzt gut daran, ihren fetten Hintern hinüber zum Büro von Leo Gilman in Bewegung zu setzen. Heute war der Tag, an dem sie und Diana dort versuchen wollten, mit Morty eine angemessene Unterstützung auszuhandeln.
    Im neunundvierzigsten Stock trat Morty aus dem Aufzug, feucht vom Regenschauer und weil er wegen der Augusthitze und vor Nervosität schwitzte. Während er versuchte, seine Unruhe unter Kontrolle zu bekommen, wandte er sich an die Rezeptionistin. Sie saß vor einer Fensterfront, die an einem klaren Tag einen ungehinderten Blick über den Central Park geboten hätte. Die zahlen sich dumm und dusselig für so etwas, dachte Morty, um sich dann irritiert zu korrigieren. Ich bin der Dussel, der dafür zahlt. Wegen der trüben Witterung an diesem Tag bestand die Aussicht nur aus Grau in Grau. Wirklich großartig! Wofür die Leute nur bereit waren, Geld auszugeben. Obwohl er dem Halsabschneider Gilman einen guten Batzen zahlte, waren das andererseits aber immer noch keine Fifth-Avenue-Honorare. Jemand wie Bill Atchison nahm locker noch einen Hunderter mehr pro Stunde.
    Der Gedanke an Bill Atchison ließ ihn sich verbittert vom Fenster abwenden. Der und Gil hatten ihn noch in kein anderes Geschäft einsteigen lassen. Nicht im geringsten. Da arbeitete man sein Leben lang, baute was aus dem Nichts auf, nur damit eine Bande aus lauter Buchhaltern, Anwälten, Finanzberatern und ähnlichem Gesocks sich auf seine Kosten damit sanierte. Keinem einzigen von denen traute er über den Weg. Dann mußte er lächeln. Er war ihnen über gewesen. Sein Geld war sicher in der Schweiz. Er hätte nur ganz gerne noch ein Geschäft im Stil von Gil Griffin gemacht. Bill und Gil, diese beiden hatten an seiner Seite fast genausoviel verdient wie er selbst. Das hätte eigentlich als Einstand genügen müssen, aber noch immer war er nicht in ihren Kreis aufgenommen. So wie kürzlich, als er Gil wegen des Nabisco-Geschäfts angerufen hatte. »Zu spät, Morty. Alles schon unter Dach und Fach.« Morty mußte lächeln, als er an das von ihm belauschte Gespräch zwischen Gil und diesem Typ vom Wall Street Journal denken mußte. Auch hier war nicht vorgesehen, ihn ranzulassen. Aber bei seinem Spielchen würde er schon mitmischen können.
    Und jetzt täte Leo gut daran, sein Bestes zu geben. Die Scheidungssache hatte er ja wirklich gut geschaukelt, alles was recht war. Sicher, Morty hatte gewußt, daß Brenda an einer außergerichtlichen Einigung gelegen sein würde. Sie bekam ja schon die Krätze beim Anblick eines Polizeiwagens. Aber was sollte das jetzt? Eine neue Abmachung über seine Zahlungspflichten? Unterstützt von einem eigenen Anwalt? Klar, schließlich war sie genauso geldgierig wie all die übrigen Kampfhennen.
    Es war einfach gewesen, seine Geldangelegenheiten von ihr fernzuhalten. Aber er konnte nicht erwarten, daß so etwas wie mit seinen Aktien ein Geheimnis bleiben würde. Trotzdem würde er die Oberhand über sie behalten. Nicht, daß sie auf den Kopf gefallen wäre. Keineswegs. Aber er war vorsichtig gewesen. Auch als sein Wirtschaftsprüfer ihm den Vorschlag mit den Aktien gemacht hatte. Aber er war nicht bereit, mit irgend jemand zu teilen. Schließlich hatte Brenda ihm für ihre bescheidene Eigentumswohnung ihre Anteile abgetreten. Wenn sie heute also irgend etwas nachfordern wollte, hatte sie Pech gehabt. Egal, wie gut diese La Gravenesse auch sein mochte.
    »Mr. Cushman?« Eine Sekretärin trat auf ihn zu. »Mr. Gilman läßt bitten.«
    Während Morty der Sekretärin folgte, fing er an, nervös an seinem Hosenboden herumzuzupfen. Dauernd mußten die Unterhosen in seiner Pospalte kneifen. Brenda hatte diese Angewohnheit von ihm gehaßt. Bei diesem Gedanken hörte er damit auf. Ob sie mit ihrer Anwältin schon da war? Er spürte den Adrenalinstoß, wie immer, wenn es darum ging, einen Kampf um Geld auszufechten.
    Seit dem letzten Montag, als Leo ihn wegen dieses Termins angerufen hatte, war Morty in Gedanken immer wieder die einzelnen Punkte der Scheidungsabmachung durchgegangen. Wie man es auch drehte, so schlecht hatte die fette Kuh gar nicht abgeschnitten. Ihre Heirat mit ihm hatte sich für sie eigentlich gut

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