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Der Club der Teufelinnen

Titel: Der Club der Teufelinnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Goldsmith Olivia
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Diana gewandt fuhr sie fort: »Er hat immer mehr Geld gehabt, als er ausgeben konnte, aber Angela und Anthony mußten von der Privatschule abgehen, um Geld zu sparen. Das war in dem Jahr, als er sich ein Boot angeschafft hat.«
    »Die öffentliche Schule lag nur zwei Straßen von unserer Wohnung entfernt. Sie war schließlich gut genug für die Kinder von dem gelben und braunen UN-Mob. Warum also nicht auch für unsere Bälger? Schließlich warst du ja auch nur auf dem Julia Richman-Gymnasium.« Morty hatte schon immer gewußt, wie er sie am besten treffen konnte, nämlich über die Kinder. Zu diesem Mittel griff er zwar immer als letztes, aber er griff dazu.
    Leo Gilman warf Morty einen Blick zu und ging dazwischen: »Ist ja gut, Herrschaften. Jetzt laßt uns tief Luft holen und noch einmal von vorne anfangen.« Dieser Scheißer, dachte Brenda. Er war es doch, der Morty geholfen hat, mich beim ersten Mal hereinzulegen. Das war aber auch das letzte Mal. Sie sah auf die beiden selbstzufriedenen Männer. Sie haßte beide, alle haßte sie. Die Wut tat ihr gut, gab ihr Kraft. Diana würde sie schon zu fassen kriegen. Sie spürte das.
    Diana lehnte sich vor, gab Brenda einen kleinen beruhigenden Klaps aufs Knie und wandte sich an Leo Gilman. »Wir sind hier, weil meine Klientin wünscht, daß ihre finanziellen Zuwendungen und die für die Kinder Ihres Klienten neu festgelegt werden. Angesichts des gewaltigen finanziellen Gewinns, den Mr. Cushman kurz nach der ersten Abmachung durch die Umwandlung seines Unternehmens in eine Aktiengesellschaft erzielt hat, beantragen wir die Nichtigkeitserklärung dieser Abmachung zugunsten einer neuen, angemesseneren.«
    Morty schnaubte. »Wäre sie angemessen, würde sie überhaupt nichts bekommen. Es steht ihr nichts zu.«
    »Wenn Abmachungen danach ausgerichtet würden, wem etwas zusteht, dann wären Sie bankrott, Mr. Cushman.«
    »Für wen, verflucht noch mal, halten Sie sich?« schrie Morty mit hochrotem Gesicht.
    Fein, sagte sich Brenda, laß ihn schön in Rage geraten. Ich hoffe, er bekommt einen Anfall. Ob die kleine Shelby ihn auch immer an seine Herzpillen erinnert?
    Wieder schaltete sich Leo Gilman beruhigend ein und wandte sich kühl an Diana. »Mrs. La Gravenesse, die Abmachung über die finanzielle Zuwendung ist ordnungsgemäß ausgefertigt und notariell beglaubigt und in dieser Form im Scheidungsverfahren berücksichtigt worden. Das ist über drei Jahre her. Daran können Sie nichts ändern. Sie ist rechtlich unangreifbar.«
    Morty beobachtete, wie Leo Gilman gleichsam als Unterstreichung seiner Ausführungen erst die eine und dann die andere Manschette seines Bijan-Hemdes hervorzupfte. Morty war hingerissen. Es sah ganz danach aus, daß Gilman sein Geld wert war. Vielleicht würde man hier ein für allemal einen Schlußpunkt setzen können.
    Diana fuhr jedoch, ohne zu zögern, mit sanfter, tiefer Stimme fort. »Wohl kaum, Mr. Gilman. Nach unserer Meinung bestand Befangenheit auf seiten der rechtlichen Vertretung von Mrs. Cushman. Soviel ich weiß, haben Sie Mr. Cushman bei der Scheidung vertreten, während die Vertretung meiner Klientin auf Ihren Vorschlag hin von einem jungen Mann übernommen wurde, der gerade sein juristisches Examen abgelegt hatte und den Sie ihr besorgt hatten, ein gewisser Mr. Barry Marlowe. Wir haben erfahren, daß dieser nur wenige Wochen nach der Scheidung ein Teilhaber Ihrer Kanzlei geworden ist. Nach unserer Ansicht läßt das die damals getroffene Abmachung in einem etwas anderen Licht erscheinen.«
    Leo Gilman fuhr sich mit der Zunge über die Lippen.
    »So etwas Hirnrissiges!« fuhr Morty auf. »Eine Abmachung ist eine Abmachung.« Diana lächelte ihn an.
    Gilman richtete sich auf. »Lassen Sie mich das machen, Morty. Mrs. La Gravenesse, Ihre Unterstellung gefällt mir nicht. Diese Kanzlei hat eine makellose Reputation, und Sie sollten wissen, daß es besser ist, nicht auf haltlose Anklagen zurückzugreifen. Abgesehen davon, daß Sie hierfür Beweise erbringen müßten, hat das eine mit dem anderen nichts zu tun. Mrs. Cushman hat als erwachsener Mensch aus freiem Willen gehandelt. Sie hat ihren Anwalt verpflichtet und die Abmachung durch ihn sanktionieren lassen. Wir haben danach Mr. Marlowe als Teilhaber aufgenommen, weil uns seine Leistung in diesem Fall beeindruckt hatte. Es ist zu spät, hier etwas anderes erwirken zu wollen. Und es ist nicht rechtens zu versuchen, von Mr. Cushmans Erfolgen seit der Scheidung profitieren zu wollen. Sie

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