Der Club der Teufelinnen
ihr an Orten zu machen, wo sie jederzeit überrascht werden konnten, trieb sie zum äußersten. Er hatte es ihr auf dem Rücksitz seines Geschäftswagens besorgt, in fremden Schlafzimmern während einer Party und auf Stränden rund um den Globus. Das erste Mal hatte er sie im Waschraum seines Firmenjets genommen, sie mit einem Stoß zum Mitglied der ›Stratosphären-Initiierten‹ weihend. Auch das Gerede und Getuschel um ihre Beziehung war ein zusätzlicher Anreiz gewesen. Gil wollte, daß jeder ihn ebenso beneiden wie fürchten sollte.
Marys Lippen hatten ihr Wunderwerk vollbracht. Als sie sich erhob, faßte er sie um die Taille und hob sie auf den Konferenztisch, ihr gleichzeitig den Rock über die Hüften schiebend. Sein Blick haftete auf ihren langen Beinen in den schwarzen Nylons. Schon längst hatte er ihr die Strumpfhosen zugunsten schwarzer Spitzenstrumpfhalter ausgetrieben. Auf dem Tisch wandte sie sich um, so daß sie ihm, auf Hände und Knien gestützt, ihr köstliches Hinterteil entgegenreckte. Sie blickte über ihre Schulter, wieder fuhr ihre rosige Zunge über ihre Lippen. Gil ergriff fest, fast brutal die sanften Rundungen ihrer Gesäßbacken, gleichzeitig drang er tief in sie ein. Er lehnte sich über sie.
»Willst du es?« Seine Stimme war rauh. Es waren die ersten Worte, seitdem sie hereingekommen war.
»O ja, ja.«
»Hier auf dem Tisch? Wo wir mit Jamison, McMurdo und den anderen getagt haben?«
Mary stöhnte. »Ja, Gil. Ich will es.«
»Und tut das gut?«
»Ja.«
»Was, ja?«
»Ja, Gil, es tut sehr, sehr gut.« Ihre Knie rutschten auf der glatten Tischfläche. Er packte sie und stieß sich wieder tiefer hinein, sie mit seinen kräftigen Händen an den Hüften festhaltend. Er stieß wieder und wieder zu, bis sie aufstöhnte. Da hielt er einen Augenblick inne und legte eine Hand auf ihren Mund, sanft, aber fest.
»Leise«, mahnte er. Mit der anderen Hand ergriff er die Fernbedienung. »Weißt du, was ich jetzt tun werde?« Stumm schüttelte sie den Kopf. »Ich werde den Alarm auslösen, und in drei Minuten ist das Wachpersonal hier.« Wieder stöhnte Mary auf, und er drang noch tiefer in sie ein. Sie versuchte, seine brutalen Stöße abzufangen. Nicht schlecht für einen Fünfzigjährigen, dachte er. Sein Atem war kaum schneller geworden.
»In einer Minute sind sie an der Tür. Sie werden hereinkommen und sehen, wie ich dich hier ficke.«
Da kam sie, so wie er es erwartet hatte, den Rücken durchgebogen, bei jedem seiner Stöße ihre inneren Muskeln zusammenziehend. Gil zuckte und stöhnte, als er in ihr kam. Dann drückte er auf den Knopf, der den Alarm wieder aufhob.
Bei einem Vergleich seiner beiden Frauen gab es für Gil keine Frage, welche den Sieg davontrug. Wo Cynthia verklemmt gewesen war (in all den Jahren ihrer Ehe hatte sie ihn nie so machen lassen, wie er wollte), war Mary frei von Hemmungen. Während Cynthia nichts von Geschäften verstanden hatte, gehörte Mary hier zu den Spitzenleuten. Zusammen mit Mary fühlte er sich nie allein. Während Cynthia auf geradezu abstoßende Weise häuslich gewesen war, hatte Mary Verständnis für seine Bedürfnisse. Sie wußte, was er für seinen Jaguar XK empfand. Sie hatte sogar Vergnügen an seiner Liebhaberei. Und niemals war von Mary irgendein nervendes Gerede über Kinder zu hören. Ihr war klar, daß Gil ihr Baby war und daß ihm alle ihre Aufmerksamkeit gebührte.
Mary wand sich unter ihm hervor und glitt vom Tisch, strich wortlos ihren Rock glatt und knöpfte sich die Bluse zu. »Du bist wunderbar«, waren ihre einzigen Worte.
Gil mußte lächeln, als er ihr zusah, wie sie ihre Kleidung wieder in Ordnung brachte, unerreichbar für jeden anderen. Für einen Augenblick durchzuckte ihn blinde Eifersucht auf jeden, der sie vor ihm besessen hatte. Er war ihr ein und alles, nur er, jetzt und für immer. Ein pubertäres Verlangen, aber so fühlte er nun einmal. Er wunderte sich über die Stärke dieses Gefühl. Seit Jahren hatte er nicht mehr so empfunden, seit der erste Zeit mit Cynthia. Tatsächlich, genauso hatte er einmal für sie empfunden. Ein eisiger Schauder durchfuhr ihn. Aber das war lange her. Dieses Empfinden war schon seit langem tot. Würde auch das Empfinden für Mary einmal genauso vergehen?
Beim Anblick von Gils verdüsterter Miene fuhr Mary sanft über seine Schläfen und schenkte ihm ein bewunderndes Lächeln, das sie nur für ihn übrig hatte. Gil spürte, wie Unruhe und Unmut sich verflüchtigten.
Nun stand
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