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Der Club der Teufelinnen

Titel: Der Club der Teufelinnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Goldsmith Olivia
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dem letzten gemeinsamen Mittagessen ein bißchen weniger geworden zu sein schien. Nun ja, mitunter half gerade ein Schock – eine Scheidung etwa –, den Leuten, sich wieder in den Griff zu bekommen. Und so eine verschworene Gemeinschaft wie ihre kleine Gruppe konnte auch eine Hilfe sein. Wie auch immer, Annie hoffte jedenfalls, daß es sich für Elise zum Guten wenden würde. Und sie hoffte auch – nein, betete darum –, daß dies auch bei ihr der Fall sein möge.
    Gerade jetzt belastete sie die Aufregung mit dem Treuhandfonds. John Reamer wußte nicht das geringste von der ganzen Transaktion. Dann hatte sie versucht, Aaron zu erreichen, aber er rief einfach nicht zurück. Sie nahm an, daß ihr Versicherungsmakler das alles wieder zurechtrücken konnte, aber sie war trotzdem nervös. Brenda riß sie aus ihren Gedanken. »Wir sind da.«
    Die Türen des Aufzugs glitten auseinander und gaben den Blick frei auf Elise, die sie bereits am Empfang erwartete. »Schön, daß ihr so pünktlich seid. Kommt in mein Büro.«
    »Wow.« Diesmal verschlug es sogar Brenda die Sprache. Das Fenster hinter Elises Schreibtisch bot eine Aussicht über den ganzen Central Park und noch weiter nach Norden, so weit das Auge reichte.
    »Einfach wundervoll«, hauchte Annie. »Welch ein Blick. Wie auf einer Wolke.«
    »Laßt uns die Sitzung eröffnen«, schlug Elise vor.
    »Heute mache ich die Eröffnung«, warf Brenda ein. »Ich habe ein paar Neuigkeiten. Angela hat mir erzählt, daß Shelby von der Junior League eine Abfuhr erhalten hat und jetzt eine Stinkwut auf Morty hat.«
    »Warum auf Morty?« fragte Annie.
    »Sie meint, daß man sie wegen seiner jüdischen Vorfahren abgelehnt hat.« Brenda kriegte sich fast nicht mehr ein vor Lachen. »Er mußte ihr versprechen, mit ihr im Herbst nach Aruba zu fliegen. Als Trostpflaster.«
    Elise lächelte, zog ihr Notizbuch hervor und strich diesen Punkt aus. »Ich habe auch etwas erfahren. Leider hat Gil von der Eigentümergemeinschaft des Hauses in der Fifth Avenue bereits eine Zusage erhalten. Lally war da nicht sehr hilfsbereit. Dafür ist bereits seit fünf Jahren die Börsenaufsicht hinter ihm her. Ein gewisser De Los Santos befaßt sich damit.«
    »Warum hat man ihn bisher nicht belangt?« fragte Brenda.
    »Wer weiß? Vielleicht gab es keine Beweise, vielleicht aber hat Gil sich auch freikaufen können. Annie, ich glaube, du solltest einmal Mr. De Los Santos von der Börsenaufsicht aufsuchen.«
    »Warum ich?« Erschrocken mußte Annie an Sylvies Konto denken.
    »Du bist Cynthias beste Freundin gewesen. Vielleicht solltest du ihm Cynthias Brief zeigen. Stell fest, was er taugt. Vielleicht ist er auch von Gil gekauft. Und wenn nicht, dann kann er uns vielleicht helfen oder wir ihm. Versuch es herauszufinden.«
    »Mach' ich. Und wie steht es mit Bill?«
    Annie konnte sehen, wie Elises Gehirn arbeitete. »Brenda, wäre es möglich, über Angela an Kopien von Bills Honorarrechnungen an seine Klienten heranzukommen? Hat sie nicht im Sommer bei Cromwell Reed gearbeitet?«
    »Ja, sie hat dort ein Praktikum gemacht. Mit einer der Sekretärinnen ist sie befreundet. Aber sonst weiß ich nichts. Warum?«
    »Ich möchte deine Tochter zwar keinem Risiko aussetzen, aber ich hätte da eine Idee. Aber wir wollen erst darüber reden, wenn wir wissen, ob wir an die Honorarrechnungen herankommen.«
    »Abgemacht.«
    Dann wandten beide Frauen sich Annie zu. »Was ist mit Aaron? Ist dir etwas eingefallen?« Bei der Erwähnung seines Namens fiel Annie ein, daß sie nochmals versuchen wollte, ihn anzurufen. »Noch nicht«, entgegnete sie. Sie konnte nicht zugeben, daß sie jede Nacht von ihm träumte. Es war ihr einfach zu peinlich.
    Sie merkte, wie Elise und Brenda sich ansahen und die Augenbrauen hochzogen. »Sieh zu, daß du etwas findest«, wies Elise sie an. »Denk daran, Aaron ist zwar zurückgestellt, aber nicht ganz ausgeklammert.«
    »Erzähl, wie war das Abendessen mit Stuart«, wollte Brenda wissen. Annie berichtete und hob dabei Stuarts Warnungen hervor. Aber anstatt daß es sie ängstigte, schien das Gesagte Elise erst recht in Fahrt zu bringen. »Aber das ist ja wunderbar, Herzchen. Mitsui Shipping. Ich werde mich gleich darum kümmern.«
    Annie zögerte. »Denk bloß an Stuarts Warnung«, versuchte sie Elise zu bremsen.
    »Annie, ich bitte dich«, tadelte Brenda sie. »Stuart ist eine Flasche.«
    »Und denk daran, Annie, Aaron ist nicht vergessen, sondern nur als letzter dran.« Mit dieser Mahnung

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