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Der Club der unsichtbaren Gelehrten

Der Club der unsichtbaren Gelehrten

Titel: Der Club der unsichtbaren Gelehrten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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oder?«
    »Also wirklich, Mustrum, das geht jetzt aber zu weit«, sagte der Oberste Hirte.
    »Wie meinen?«, fragte Ridcully mit hochgezogenen Augenbrauen. »Darf ich Sie daran erinnern, dass der Erzkanzler dieser Universität, den Statuten der Einrichtung zufolge, Erster unter Gleichen ist?«
    »Selbstverständlich.«
    »Gut. Und der bin nun mal ich. Das Wörtchen Erster ist, glaube ich, in diesem Zusammenhang von einiger Bedeutung. Wie ich sehe, kritzeln Sie da etwas in Ihr kleines Notizbuch, Stibbons?«
    »Genau, Erzkanzler. Ich überprüfe gerade, ob wir nicht vielleicht auch ohne diesen Nachlass auskommen.«
    »Sehr schön«, sagte der Oberste Hirte und funkelte Ridcully feindselig an. »Ich wusste doch, dass kein Grund zur Panik besteht.«
    »Ich freue mich, verkünden zu dürfen, dass wir tatsächlich mit einem minimalen Einschnitt hinsichtlich unserer laufenden Ausgaben recht gut über die Runden kommen würden«, fuhr Ponder fort.
    »Na also«, sagte der Oberste Hirte und warf dem Ersten unter Gleichen einen triumphierenden Blick zu, »da sieht man mal wieder, was sich alles machen lässt, wenn man nicht gleich in Panik verfällt.«
    »Allerdings«, sagte Ridcully in aller Ruhe. Ohne den Obersten Hirten aus den Augen zu lassen, fügte er hinzu: »Stibbons, wären Sie so freundlich und klärten uns Unwissende darüber auf, was genau ein ›minimaler Einschnitt hinsichtlich unserer laufenden Ausgaben‹ in der Realität bedeuten würde?«
    »Die Zuwendung kommt aus einem Treuhandverhältnis«, sagte Ponder immer noch schreibend. »Uns steht der Nutzen des Großteils des Ertrags aus den sehr klugen Investments der Vermögensverwalter der Sodomirs zu, das Kapital hingegen dürfen wir nicht angreifen. Trotzdem ist dieses Einkommen hoch genug, um ungefähr – es tut mir leid, wenn ich an dieser Stelle nicht präziser sein kann – siebenundachtzigkommavier Prozent der Ausgaben für die Verpflegung unserer Universität abzudecken.«
    Er wartete geduldig, bis der Aufruhr sich wieder gelegt hatte. Es ist erstaunlich, dachte er, wie heftig manche Leute allein mit dem Argument »Das kann ja gar nicht stimmen« gegen Zahlen auf die Barrikaden gehen.
    »Ich bin sicher, dass der Quästor sich mit diesen Zahlen nicht einverstanden erklären würde«, sagte der Oberste Hirte säuerlich.
    »Das mag sein«, erwiderte Ponder, »aber ich fürchte, das liegt daran, dass er das Dezimalkomma als persönliche Beleidigung empfindet.«
    Die Professoren sahen einander an.
    »Und wer kümmert sich letztendlich um unsere finanziellen Angelegenheiten?«, fragte Ridcully.
    »Seit letztem Monat? Ich«, antwortete Ponder, »aber ich trete die Verantwortung liebend gerne an den erstbesten Freiwilligen ab.«
    Das hatte Erfolg. Bedauerlicherweise war das immer so. »In diesem Fall«, sagte er in die plötzlich eingetretene Stille hinein, »habe ich, mit Rücksicht auf die Kalorientabelle, ein System ausgearbeitet, das jeden Angehörigen der Universität mit drei vollen Mahlzeiten am Tag versorgt …«
    Der Oberste Hirte runzelte die Stirn. »Drei Mahlzeiten? Drei Mahlzeiten? Wer gibt sich denn mit drei Mahlzeiten am Tag zufrieden?«
    »Alle diejenigen, die sich keine neun leisten können«, antwortete Ridcully ohne Umschweife. »Wir könnten das Geld ein bisschen strecken, wenn wir uns auf eine gesunde Diät aus Körnern und frischem Gemüse konzentrierten. Das würde uns erlauben, die Käseplatte mit einer Auswahl von, sagen wir mal, drei Sorten beizubehalten.«
    »Drei Sorten Käse sind keine Auswahl!«, rief der Dozent für neue Runen. »Das ist Selbstkasteiung!«
    »Oder wir spielen eben Fußball, meine Herren«, sagte Ridcully und klatschte froh gelaunt in die Hände. »Ein Spiel. Mehr nicht. Das kann doch nicht so unangenehm sein.«
    »Vielleicht so unangenehm wie ein genagelter Schuh im Gesicht?«, erwiderte der Professor für unbestimmte Studien. »Beim Fußball werden Menschen einfach ins Pflaster getreten!«
    »Wenn alle Stricke reißen, finden wir bestimmt genügend Freiwillige in der Studentenschaft«, sagte Ridcully.
    »Falls es dort genügend Lebensmüde gibt.«
    Der Erzkanzler lehnte sich zurück. »Was macht einen Zauberer eigentlich aus, meine Herren? Eine gewisse Geschicklichkeit im Umgang mit Magie? Ja, selbstverständlich, aber hier an diesem Tisch wissen wir, dass die nicht so schwer zu erlernen ist. Sie ist, wenn ich es mal so ausdrücken darf, keine Hexerei. Meine Güte, sogar Hexen kriegen es auf die Reihe! Was einen

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