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Der Club der unsichtbaren Gelehrten

Der Club der unsichtbaren Gelehrten

Titel: Der Club der unsichtbaren Gelehrten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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Nutt sei hier eines Nachts mit einem Empfehlungsschreiben aufgetaucht, auf dem stand, dass er eine Anstellung und einen minimalen Lohn bei uns bekommen sollte.«
    »Und?«
    »Mehr weiß ich auch nicht, und selbst das habe ich nur herausgefunden, weil ich Schmiers danach gefragt habe. Schmiers meint, Nutt sei ein guter Junge, aber ein bisschen seltsam.«
    »Da passt er doch hervorragend zu uns, meinen Sie nicht auch, Stibbons?«
    »Ja, schon, das ist ja auch kein Problem, aber er ist allem Anschein nach ein Goblin, und im Allgemeinen ist es ja so, dass schon aus Tradition … also wenn die ersten Vertreter einer anderen Spezies hier in die Stadt kommen, dass sie bei der Stadtwache anfangen.«
    Ridcully räusperte sich geräuschvoll. »Das Problem mit der Wache ist, dass dort zu viele Fragen gestellt werden. Meiner Meinung nach müssen wir ihnen in dieser Hinsicht nicht unbedingt nacheifern.« Er sah Ponder an und schien zu einer Entscheidung gekommen zu sein. »Sie wissen, dass Sie hier in der UU eine glänzende Karriere vor sich haben, Stibbons.«
    »Jawohl, Erzkanzler«, sagte Ponder schwermütig.
    »Ich würde Ihnen raten, immer daran zu denken und die Sache mit Herrn Nutt einfach zu vergessen.«
    »Entschuldigen Sie, Erzkanzler, aber das geht nicht so einfach.«
    Ridcully prallte zurück, wie ein Mann, der von einem bis eben noch komatösen Schaf angegriffen wird.
    Ponder redete einfach weiter, denn wenn du erst von der Klippe gesprungen bist, besteht deine einzige Hoffnung darin, auf die Abschaffung der Schwerkraft zu drängen.
    »Ich bekleide an dieser Universität zwölf Ämter«, sagte er. »Ich erledige den ganzen Papierkram. Ich kümmere mich um sämtliche Rechnungen. Unterm Strich mache ich alles, was auch nur ein Mindestmaß an Anstrengung und Verantwortung verlangt! Und ich mache das auch weiterhin, obwohl mir Brazeneck das Amt des Quästors angeboten hat – inklusive eines ganzen Stabes, der mir zur Verfügung stehen würde! Damit meine ich richtige Leute, nicht so einen Stock mit einem Knubbel am Ende. Deshalb frage ich Sie: Vertrauen … Sie … mir … nicht? Was hat es denn mit diesem Nutt auf sich?«
    »Dieser Drecksack hat versucht, Sie abzuwerben?«, fragte Ridcully. »Ach, giftiger noch als ein Schlangenzahn ist es, einen undankbaren Dekan zu haben! Gibt es denn nichts, wozu er sich nicht erniedrigt? Wie viel hat er Ihnen denn …«
    »Ich habe nicht danach gefragt«, antwortete Ponder leise.
    Schweigen breitete sich aus, dann klopfte ihm Ridcully mehrmals auf die Schulter.
    »Das Problem mit Nutt besteht darin, dass er umgebracht werden soll.«
    »Von wem denn?«
    Ridcully schaute Ponder tief in die Augen. Seine Lippen bewegten sich, und er blinzelte hierhin und dorthin, wie jemand, der eine komplizierte Rechnung anstellte. Dann zuckte er die Achseln.
    »Wahrscheinlich von allen«, sagte er.
     
    »Nehmen Sie sich noch was von meinem herrlichen Apfelkuchen«, sagte Nutt.
    »Aber den hat sie dir doch geschenkt«, erwiderte Trev und grinste. »Wenn ich deinen Kuchen wegmampfe, krieg ich das bis zum Ende meiner Tage vorgehalten.«
    »Aber Sie sind mein Freund, Meister Trev«, sagte Nutt. »Und da es mein Kuchen ist, kann ich darüber bestimmen, was ich damit machen will.«
    »Lieber nicht«, sagte Trev und machte eine abwehrende Handbewegung. »Aber du könntest mir einen kleinen Gefallen tun, wo ich doch so ein netter und verständnisvoller Boss bin, der dich immer so lange arbeiten lässt, wie du willst.«
    »Ja, Meister Trev?«
    »Glenda kommt immer so gegen Mittag in ihre Küche. Um ehrlich zu sein, geht sie so gut wie nie weg. Ich möchte, dass du hingehst und sie nach dem Namen des Mädchens fragst, das heute Abend dort gewesen ist.«
    »Das Mädchen, das Sie angeschrien hat, Meister Trev?«
    »Genau das.«
    »Selbstverständlich mache ich das«, sagte Nutt. »Aber warum fragen Sie Fräulein Glenda nicht selbst? Sie kennt Sie doch.«
    Trev grinste wieder. »Ja, sie kennt mich, und genau deshalb wird sie es mir bestimmt nicht sagen. Wenn ich die Sache richtig sehe, und bei so was kenne ich mich immer gut aus, dann bist du derjenige, den sie gerne besser kennen lernen würde. Mir ist noch nie ’ne Frau begegnet, der andere Leute so leidtun können.«
    »Bei mir gibt es nicht viel kennen zu lernen«, sagte Nutt.
    Trev warf ihm einen langen, nachdenklichen Blick zu. Nutt hatte nicht von seiner Arbeit aufgeschaut. Trev war noch nie jemandem begegnet, der sich so rückhaltlos in etwas vertiefen

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