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Der Club der unsichtbaren Gelehrten

Der Club der unsichtbaren Gelehrten

Titel: Der Club der unsichtbaren Gelehrten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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Gewölbe gebracht hatte. Nutt lag auf dem Schlafsack neben ihm.
    »Na schön«, sagte Glenda. »Wenn du’s ohne zu lügen hinkriegst, dann erzähl’s mir.« Sie setzte sich neben ihn und betrachtete den schlafenden Nutt eine Zeitlang, während Trev versuchte, aus dem vorangegangenen Abend schlau zu werden. Als Trev zu Ende erzählt hatte, fragte sie: »Was war da noch mal in diesem Sandwich? Das der Igor ihm gegeben hat?«
    »Thunfisch, Spaghetti und Marmelade«, sagte Trev und gähnte. »Mit Schokostreuseln.«
    »Bist du sicher?«
    »So was vergisst man nicht so leicht.«
    »Was denn für Marmelade?«, bohrte Glenda nach.
    »Warum willst du das wissen?«
    »Weil ich glaube, dass es mit Quitte funktionieren könnte. Oder Chili. Was die Schokostreusel dabei zu suchen haben, verstehe ich allerdings nicht. Das ergibt keinen Sinn.«
    »Was? Der Kerl ist ein Igor. Das muss keinen Sinn ergeben!«
    »Aber er hat dich wegen Nutt gewarnt?«
    »Ja, aber ich glaube nicht, dass er damit ›Schließ deine Pasteten weg‹ gemeint hat. Kriegst du denn jetzt Ärger wegen der Pasteten?«
    »Nein. Ich habe noch jede Menge im Kühlraum stehen, zum Durchziehen. Wenn sie ein bisschen gestanden haben, schmecken sie am allerbesten. Bei den Pasteten muss man immer ein paar im Voraus machen.«
    Ihr Blick senkte sich auf den schlafenden Nutt. »Willst du mir wirklich weismachen, dass ihn die Stollops zusammengeschlagen haben, und dann ist er einfach so aus dem Lady Sybil wieder herausspaziert?«
    »Er war mausetot. Das hat sogar der alte Schellfisch sofort gesehen.«
    Sie schauten beide Nutt an.
    »Jedenfalls ist er jetzt wieder am Leben«, sagte Glenda, als wäre das ein Vorwurf.
    »Hör mal«, sagte Trev, »über diese Leute aus Überwald weiß ich nicht mehr, als dass einige von ihnen Vampire sind und andere Werwölfe. Ich glaube nicht, dass Vampire sich sonderlich für Pasteten interessieren. Außerdem war in der letzten Woche Vollmond und er hat sich nicht komisch verhalten … na ja, jedenfalls nicht komischer als sonst.«
    »Vielleicht ist er ein Zombie«, sagte Glenda leise. »Aber die essen ja auch keine Fleischpasteten.« Sie schaute Nutt immer noch versonnen an, aber ein anderer Teil von ihr sagte: »Am Mittwochabend findet ein Bankett statt. Lord Vetinari hat irgendetwas mit den Zauberern vor. Es geht um Fußball, da bin ich mir sicher.«
    »Und?«
    »Die brüten irgendwas aus. Irgendwas Fieses. Die Zauberer waren heute draußen beim Spiel und haben sich Notizen gemacht. Jetzt sag mir bloß nicht, dass das gesund ist. Sie wollen Fußball ein für alle Mal verbieten, das ist der Grund.«
    »Gut!«
    »Wie kannst du so etwas sagen, Trevor Likely! Dein Vater …«
    »Ist gestorben, weil er dumm war«, fiel ihr Trev ins Wort. »Und sag mir jetzt nicht, dass er es sich selbst so gewünscht hätte. Niemand will so gehen müssen.«
    »Aber er war doch so verrückt nach Fußball!«
    »Na und? Was soll das denn heißen? Die Stollops sind auch verrückt nach Fußball. Andy Shank ist verrückt nach Fußball. Was heißt das denn? Wie oft hast du bei dem Spiel schon den Ball gesehen, mal abgesehen von heute? So gut wie nie, jede Wette.«
    »Ja, schon, aber darum geht’s doch nicht beim Fußball.«
    »Du meinst, beim Fußball geht’s nicht um Fußball?«
    Glenda wünschte sich, sie hätte eine ordentliche Ausbildung genossen oder überhaupt irgendeine Ausbildung. Aber sie wollte nicht nachgeben. »Es geht um die Gemeinschaft«, sagte sie. »Ein Teil der Menge zu sein. Das gemeinsame Absingen der Gesänge. Das alles halt. Die ganze Chose.«
    »Fräulein Glenda«, sagte Nutt von seiner Matratze, »ich glaube, das Werk, wonach Sie suchen, ist Trousenblerts In Search of the Whole.«
    Sie schauten wieder auf Nutt hinab, diesmal mit offenen Mündern. Er hatte die Augen aufgeschlagen und schien an die Decke zu starren. »Es geht um die einsame Seele, die nach der gemeinsamen Seele der gesamten Menschheit strebt und vielleicht sogar noch weiter. W. E. G. Gutnachts Übersetzung Das Selbst überschritten durch das Ganze ist aufgrund der durchgehend fehlerhaften Übersetzung von threshold of consciousness mit Haarschnitt ziemlich verhunzt, aber durchaus noch verständlich.«
    Trev und Glenda sahen einander an. Trev zuckte die Achseln. Wo sollten sie anfangen?
    Glenda hustete. »Nutt, lebst du noch oder bist du tot oder was?«
    »Ich lebe, danke der Nachfrage.«
    »Ich hab gesehen, wie du umgebracht worden bist!«, rief Trev. »Wir sind bis ins Lady

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