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Der Coach

Titel: Der Coach Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Grisham
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Cheerleader, der Trainer und der halben Kapelle. Wir bekamen fünfzehn Yards für übertriebenen Jubel.«
    Couch: »Aber das war allen egal. Ich weiß noch, wie ich zu Rake und seinen Assistenten rübergeschaut habe, und die rührten sich nicht von der Stelle. War schon wirklich seltsam.«
    Neely: »Ich lag in der Endzone, wurde von meinen Mitspielern fast erdrückt, und sagte mir, dass wir gerade das Unmögliche geschafft hatten.«
    Randy: »Ich war damals zwölf, und ich weiß noch genau, wie die Messina-Fans fassungslos und völlig erschöpft einfach nur dasaßen. Viele haben sogar geweint.«
    Blanchard: »Die East-Pike-Leute haben auch geweint.«
    Randy: »Sie sind noch einen Spielzug gelaufen, stimmt das? Nach dem Kickoff.«
    Paul: »Ja, Donnie hat geblitzt und den Quarterback umgenietet. Dann war das Spiel vorbei.«
    Randy: »Plötzlich sind alle Spieler mit grünem Trikot vom Feld gerannt. Kein Händedruck, kein Huddle nach dem Spiel, nur ein wildes Gedränge Richtung Umkleide. Das ganze Team war verschwunden.«
    Mal: »Wir dachten, jetzt seid ihr alle verrückt geworden. Wir haben dann noch ein bisschen gewartet, weil wir gehofft haben, ihr kommt für die Siegerehrung zurück.«
    Paul: »Wir haben uns geweigert rauszukommen. Irgendwer wollte uns zur Zeremonie holen, aber wir hatten die Tür abgeschlossen.«
    Couch: »Die armen Jungs aus East Pike haben sich bemüht, zu lächeln, als sie für ihren zweiten Platz geehrt wurden, aber sie standen immer noch unter Schock.«
    Blanchard: »Rake war ebenfalls verschwunden. Irgendwer hat dann Rabbit dazu gebracht, aufs Spielfeld zu kommen und den Pokal entgegenzunehmen. Es war schon alles sehr merkwürdig, aber wir waren viel zu aufgeregt, als dass es uns gestört hätte.«
    Mal ging zu Silos Kühlbox hinüber und nahm sich ein Bier. »Bedien dich ruhig, Sheriff«, sagte Silo.
    »Ich bin nicht im Dienst.« Mal nahm einen tiefen Schluck und ging langsam wieder die Stufen hinunter.
    »Die Trauerfeier ist am Freitag, Jungs. Mittags.«
    »Wo denn?«
    »Hier natürlich. Wo sonst?«
DONNERSTAG
    Früh am Donnerstagmorgen trafen sich Neely und Paul im Café hinten im Buchladen, wo Nat ihnen eine weitere Kanne seines süchtig machenden und wahrscheinlich illegalen Kaffees aus Guatemala zubereitete. Dann ging er nach vorn, weil er zu tun hatte. Sie sahen ihn vor einem kleinen, halb versteckten Regal mit okkultistischer Literatur stehen, eine unheilvoll dreinblickende Frau mit sehr blasser Haut und pechschwarzem Haar neben sich.
    »Das ist die Stadthexe«, erklärte Paul mit einem gewissen Stolz in der Stimme, als brauchte jede ordentliche Stadt eine Hexe. Doch er sprach leise, als fürchtete er, sie könnte ihn mit einem Fluch belegen.
    Kurz nach acht erschien der Sheriff, in Uniform und schwer bewaffnet. Er wirkte etwas verloren in diesem einzigen Buchladen der Umgebung, der zu allem Überfluss noch von einem Homosexuellen geführt wurde. Wäre Nat nicht ein ehemaliger Spartan gewesen, hätte Mal ihn wahrscheinlich längst als verdächtiges Subjekt überwachen lassen.
    »Seid ihr so weit, Jungs?«, knurrte er. Er hatte es offensichtlich eilig, von hier wegzukommen.
    Neely setzte sich auf den Beifahrersitz, Paul auf die Rückbank. Rasch verließen sie das Zentrum in dem großen weißen Ford, dessen Türen in dicken Lettern verkündeten, dass dieser Wagen dem SHERIFF gehörte. Auf dem Highway stieg Mal aufs Gaspedal und betätigte einen Schalter, um die blinkenden, blauroten Signallichter einzuschalten. Das Martinshorn ließ er allerdings aus. Als alles seinen Vorstellungen entsprach, setzte er sich bequem zurecht und griff nach einem großen Styroporbecher mit Kaffee, eine Hand entspannt auf dem Lenkrad. Sie waren mit über hundertsechzig Stundenkilometern unterwegs.
    »Ich war in Vietnam«, verkündete Mal plötzlich, und es hatte den Anschein, als wollte er die nächsten zwei Stunden ununterbrochen reden. Paul sank etwas tiefer in den Rücksitz, wie ein Krimineller auf dem Weg zur Gerichtsverhandlung. Neely beobachtete den Verkehr und kam zu dem Schluss, dass sie in einer grauenvollen Massenkarambolage enden würden.
    »Ich war an Bord eines Patrouillenboots auf dem Bassac.« Ein lautes Kaffeeschlürfen begleitete diese Erläuterung. »Wir waren sechs Mann auf diesem beschissenen kleinen Boot, das vielleicht doppelt so groß war wie ein ordentliches Fischerboot. Unsere Aufgabe war es, auf dem Fluss rumzugondeln und Ärger zu machen. Wenn sich was bewegt hat, haben wir gleich

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